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Foto: Thomas Kost, WDR
Foto: Thomas Kost, WDR

Frank Thiel (Axel Prahl) und Prof. Karl-Friedrich Börne (Jan Josef Liefers) in einer Szene des neuen Münster-Tatorts "Spieglein, Spieglein".

Tatort gestern
18.03.2019

Die Kritik zum Münster-Tatort: "An einem neuen Tiefpunkt"

Der Münster-Tatort als Selbstläufer? Weit gefehlt! Für "Spieglein, Spieglein" gibt es überraschend viel Kritik für die Quoten-Könige Thiel und Boerne. Die Pressestimmen.

Ermitteln Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers), ist der Quoten-Sieg am Sonntagabend vorprogrammiert. Handlung, Inhalt? Meist zweitrangig. In Münster zählt anderes, die Unterhaltung, der Klamauk.

Tatsächlich holte der Tatort gestern eine gigantische Quote. 13,58 Millionen Menschen sahen Thiel und Boerne bei ihren Ermittlungen zu - die beste "Tatort"-Zuschauerzahl seit fast zwei Jahren.

Umso mehr überrascht die Kritik zum neusten Münster-Tatort "Spieglein, Spieglein": Viele Witze schal, die Handlung konstruiert und vorhersehbar, so ein oft gezogenes Fazit. Überspannen die Macher in Münster den Bogen? Die Pressestimmen.

Kritik zum Münster-Tatort: "Ein spektakulärer Tiefschlag"

Diesmal mehr Krimi als Klamauk. Thiel und Boerne gönnen sich Doppelrollen. Bild

Matthias Tiefenbacher, der bei „Spieglein, Spieglein“ Regie führte, lässt früh durchblicken, wer hinter den Morden stecken könnte. Spannend bleibt gleichwohl die Frage nach den Motiven – und wer die nächsten Opfer sind. Und einige gelungene Dialoge wurden ebenfalls eingebaut, auch wenn diese Episode nicht zu den allerbesten aus Münster gehört. Tagesspiegel

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Am Ende schaut man bei diesem Tatort zu oft auf die Uhr, weil man diesmal mit dem gewohnten Münsteraner Sprüche-Hin-und-Her den Sinn für das Wesentliche verloren hat und selbst Witz-Dialoge und Computer-Gags schon mal besser waren. Abendzeitung

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Foto: Thomas Kost, WDR
Foto: Thomas Kost, WDR

Sichten Video-Material: Boerne (Jan Josef Liefers), Thiel (Axel Prahl, vorn), Silke Haller (ChrisTine Urspruch) und Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann).

Nach völlig verkorkstem Beginn wird der Krimi „Spieglein, Spieglein“ doch noch ein geradliniger und guter Münster-Tatort. Das liegt auch an der tollen Kathrin Angerer. RP Online

Der neueste Fall aus Münster ist sogar für die Begriffe der Klamauk-Ermittler ein spektakulärer Tiefschlag. ntv

Bewertung: "Der Münster-"Tatort" an einem neuen Tiefpunkt"

Dieser Tatort hat viele kleine szenische Höhepunkte. Und wenig an ihm ist "verwechselbar", die heimliche Protagonistin am wenigsten. Und doch, man müsste einem Drehbuchautor gewisse Dinge verbieten dürfen: zum Beispiel diesen Plot, "Spieglein, Spieglein". Dass der Autor in den ersten Bildern die Mörderin verrät, erwartet das avancierte Publikum. Doch Benjamin Hessler, ein durchaus im Genre erfahrener Mensch, treibt es allzu bunt. Er erzählt entlang des Doppelgänger-Motivs eine Story, die nachgerade an den Haaren – hier an Perücken – herbeigezogen ist. Neue Zürcher Zeitung

Windschiefer Plot, fadenscheinige Verkleidungen und Morde, die wie Lerneinheiten in der "Sesamstraße" inszeniert sind: Der Münster-"Tatort" an einem neuen Tiefpunkt. Weiterer Quotenrekord nicht ausgeschlossen. Spiegel Online

Wer die vergangenen Sonntagabende zwischen Begeisterung und mulmigen Gefühlen, aber jedenfalls recht aufgewühlt verlebt hat, kann sich diesmal entspannen. Der WDR-Tatort „Spieglein, Spieglein“ aus Münster schmerzt und überfordert nicht. Eher parodiert er grausige Thriller, in denen Psychopathen so kompliziert denken und morden, dass man vor lauter Huchs und Hähs keine Angst mehr hat. Frankfurter Rundschau

Tatort-Kritik: "Schale Witze und vorhersehbare Handlungsverläufe"

Wie immer spielen sich Prahl und Liefers wunderbar die Bälle zu und überzeugen einmal mehr mit einigem Wortwitz und ihrer schrulligen Art - jeder auf seine Weise. Das war es aber auch schon an Positivem. Der eigentliche Fall ist so skurril, so konstruiert und so abwegig, dass allein deswegen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine neuen Fans hinzugewonnen werden können. Focus Online

Leider verlassen sich die Macher von "Spieglein, Spieglein" auf schale Witze und vorhersehbare Handlungsverläufe. Süddeutsche Zeitung

22 Bilder
Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS
Tatort-Kommissare: Wer ermittelt wo?schenk
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Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS

Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

Foto: Marcus Glahn, rbb

Berlin: Robert Karow (Mark Waschke) und Susanne Bonard (Corinna Harfouch).

Foto: Martin Valentin Menke, WDR/Bavaria Fiction GmbH

Köln: Hauptkommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Hauptkommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt).

Foto: Hendrik Heiden, BR/Tellux Film GmbH

München: Ivo Batic (Miroslav Nemec), Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer).

Foto: Christine Schroeder, Radio Bremen

Bremen: Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer), Mads Andersen (Dar Salim) und Linda Selb (Luise Wolfram).

Foto: Thomas Kost, WDR

Münster: Axel Prahl als Hauptkommissar Frank Thiel und Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne.

Foto: Petro Domenigg, ARD Degeto/ORF/Prisma Film

Wien: Moritz Eisner (Harald Krassnitzer), Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Meret Schande (Christina Scherrer).

Foto: Christine Schroeder, NDR

Kiel: Axel Milberg als Hauptkommissar Klaus Borowski und Almila Bagriacik als Kommissarin Mila Sahin.

Foto: Martin Rottenkolber, WDR

Dortmund: Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger), Jan Pawlak (Rick Okon) und Peter Faber (Jörg Hartmann).

Foto: Swen Pförtner, dpa

Göttingen: Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba).

Foto: Manuela Meyer, SR

Saarbrücken: die Hauptkommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer), Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer), Baumann (Brigitte Urhausen) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov).

Foto: Benoît Linder, SWR

Ludwigshafen: Ulrike Folkerts als Hauptkommissarin Lena Odenthal und Fallanalytikerin Johanna Stern (Lisa Bitter).

Foto: Christine Schröder, NDR

Hamburg: Wotan Wilke Möhring als Kommissar Thorsten Falke und Polizeioberkommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz).

Foto: Benoît Linder, SWR

Stuttgart: Richy Müller als Kommissar Thorsten Lannert (rechts) und Felix Klare als Kommissar Sebastian Bootz.

Foto: Marcus Glahn, MDR/MadeFor

Dresden: Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Michael Schnabel (Martin Brambach) und Leonie "Leo" Winkler (Cornelia Gröschel).

Foto: Bettina Müller, HR

Wiesbaden: Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot.

Foto: Bettina Müller, SWR

Mainz: Ellen Berlinger (Heike Makatsch) und Martin Rascher (Sebastian Blomberg).

Foto: Sava Hlavacek, ARD Degeto/SRF

Zürich: Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Profilerin Tessa Ott (Carol Schuler).

Foto: Bettina Müller, HR

Frankfurt: Margarita Broich als Hauptkommissarin Anna Janneke und Wolfram Koch als Hauptkommissar Paul Brix.

Foto: H. Heiden/Hager Moss Film/BR, dpa

Franken: Dagmar Manzel als Hauptkommissarin Paula Ringelhahn und Fabian Hinrichs als Hauptkommissar Felix Voss.

Foto: Benoît Linder, SWR

Schwarzwald: Eva Löbau als Kommissarin Franziska Tobler und Hans-Jochen Wagner als Kommissar Friedemann Berg.

Foto: Christine Schroeder, NDR

Hamburg: Til Schweiger als Nick Tschiller und Fahri Yardim als Yalcin Gümer.

Dieser Tatort versucht auf eine psychoanalytische Weise Kritik an klassischen gesellschaftlichen Strukturen zu nehmen. Leider gelingt das in den 90 Minuten Spielzeit nicht ganz und dadurch wirken einige Dialoge etwas aufgesetzt und überzogen. Dass der Charakter von Mirko, die Urlaubsvertretung, vor allem aufs Kaffee machen reduziert wird, ist schade. Auch nervt es, dass sich dieser Tatort an gängigen Klischees bedient – eine Protagonistin, die als "graue Maus" von ihrem eigenen, unbedeutendem Leben frustriert ist und für einen Mann ihr Leben aufs Spiel setzt, ist wenig einfallsreich. Stern

Bisweilen pläschert der Krimi etwas vor sich hin. Worauf es hinausläuft, lässt sich früh vorhersehen. Gegen Ende wird es ein wenig albern - bei zwei Doppelgänger-Nummern. Amüsant sind wie immer sind die erfrischend bissigen Dialoge zwischen Thiel und Boerne. Deutsche Presse-Agentur

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