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"Die Aufgabe ist enorm": Umweltdesaster im Urlaubsparadies: Ölpest bedroht Mauritius

"Die Aufgabe ist enorm"

Umweltdesaster im Urlaubsparadies: Ölpest bedroht Mauritius

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    Der Frachter «Wakashio» vor der Ostküste von Mauritius im Indischen Ozean.
    Der Frachter «Wakashio» vor der Ostküste von Mauritius im Indischen Ozean. Foto: Georges De La Tremoille/MU press/AP/dpa

    In einem Wettlauf gegen die Zeit versuchen Behörden und Helfer auf Mauritius nach dem Schiffsunglück vor zwei Wochen die Ölkatastrophe abzumildern.

    Bislang sei ein Tank des auf Grund gelaufenen Frachters gerissen, sagte Vikash Tatayah von der Mauritian Wildlife Foundation (MWF), der bei der Bewältigung der Krise mithilft. Es könne aber zu weiteren Rissen und größeren Ölaustritten kommen. "Ich befürchte, dass es schlimmer wird." Wegen des Umwelt-Notstandes bekommt der Inselstaat im Indischen Ozean Hilfe aus dem Ausland.

    Die "Wakashio" war ohne Fracht auf dem Weg nach Brasilien und ging vor zwei Wochen vor Mauritius auf Grund. Die Ursache ist bislang unklar. Zunächst sei versucht worden, das 300 Meter lange Schiff wieder flott zu bekommen, doch wegen der schlechten Wetterbedingungen habe man wenige Fortschritte machen können, erklärte Nagashiki Shipping, der Besitzer des Frachters. Das

    Derzeit bemühen sich Behörden und Helfer, das bereits ausgelaufene Öl zu entfernen und das restliche Öl im Frachter abzupumpen, wie Tatayah erklärte. Dies gehe aber nur langsam voran, "die Aufgabe ist enorm". Nachdem Regierungschef Pravind Jugnauth einen Umwelt-Notstand ausgerufen und um Hilfe aus dem Ausland gebeten hatte, sicherte unter anderem Frankreich Unterstützung zu. "Wenn die biologische Vielfalt gefährdet ist, besteht dringender Handlungsbedarf", schrieb Präsident Emmanuel Macron auf Twitter. "

    Umweltschützer sind sehr besorgt über die Auswirkungen des Desasters. Der Frachter liegt auf einem Riff inmitten einer Lagune auf der Südostseite von Mauritius. Eine kleine, nahe gelegene Insel - ein Naturschutzgebiet - sei direkt von dem Öl-Austritt betroffen, erklärte Tatayah. "Ich habe tote Fische gesehen und Krabben, die von dem Öl bedeckt sind." Die Lagune sei in den vergangenen Jahren mit viel Arbeit wiederhergestellt worden. Die Katastrophe mache "20 Jahre der Restauration zunichte".

    Es wurden Ermittlungen in die Wege geleitet, um die Ursache des Unglücks zu finden. Tatayah zufolge hätte das Schiff nie so nah an das Festland herankommen dürfen. Demnach ist es in den vergangenen fünf Jahren bereits zu vier Schiffsunglücken gekommen, zwei davon in der Nähe des jetzigen. Tatayah forderte, dass die Versicherer des Frachters "Wakashio" für alle Schäden aufkommen.

    Der Inselstaat Mauritius mit rund 1,3 Millionen Einwohnern liegt vor der Küste Madagaskars im Indischen Ozean. Er ist bei Touristen wegen seiner Strände, Korallenriffe und reichhaltigen Tierwelt sehr beliebt.

    © dpa-infocom, dpa:200808-99-90651/3 (dpa)

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