Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Die Angst vor dem Implantat

Panorama

Die Angst vor dem Implantat

    • |

    Paris Nur einen Tag nach dem Rückruf von Billig-Brustimplantaten in Frankreich hat auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Deutschland vor den Einlagen gewarnt. „Bundesweit sind uns 19 Fälle bekannt, bei denen Implantate des Herstellers PIP in der Brust gerissen sind“, bestätigte Maik Pommer von der Überwachungsbehörde. Zugleich wurde bekannt, dass der TÜV bereits im März 2010 sein Prüfsiegel zurückgezogen hatte, weil man sich nachweislich und fortgesetzt getäuscht fühlte.

    Bereits am Dienstag war die französische Regierung an die Öffentlichkeit gegangen. „Alle Frauen mit PIP-Prothesen sollten dringend ihren Arzt aufsuchen“, sagte Regierungssprecherin Valérie Pécresse in Paris. Zuvor war eine Frau gestorben, sieben weitere erkrankten an Krebs, nachdem das Silikonkissen einen Riss aufwies und sich das darin enthaltene Gel im Körper verteilt hatte. Die Firma PIP (Poly Implants Prothèses) wurde 2010 aufgelöst. Das Unternehmen aus Marseille galt bis dahin als weltweit drittgrößter Hersteller von Brustimplantaten, die zu 80 Prozent ins Ausland exportiert wurden. Besonders gefragt waren die Produkte in Spanien und Großbritannien. Allein auf der britischen Insel sollen bis zu 50000 Frauen mit PIP-Einlagen eine Brustvergrößerung vorgenommen haben. Die dortigen Behörden gaben jedoch Entwarnung.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden