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"Deutschlands einziger Playboy" ist tot: Wer war Gunter Sachs?

"Deutschlands einziger Playboy" ist tot

Wer war Gunter Sachs?

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     Gunter Sachs, Schweizer Fotograf, Kunstsammler und Playboy, aufgenommen in Baden-Baden am Rande der Eröffnung des Museumsneubaus für die Sammlung Frieder Burda (Archivfoto vom 22.10.2004).
    Gunter Sachs, Schweizer Fotograf, Kunstsammler und Playboy, aufgenommen in Baden-Baden am Rande der Eröffnung des Museumsneubaus für die Sammlung Frieder Burda (Archivfoto vom 22.10.2004). Foto: dpa

    Fritz Gunter Sachs, so sein vollständiger Name,  war der Ururenkel des Opel-Gründers Adam Opel. Er wurde zwar auf Schloss Meinberg bei Schweinfurt geboren, wuchs aber in der Schweiz bei seiner Mutter Eleonore von Opel auf. Sachs' Leben wurde von vielen Schicksalschlägen begleitet. 1955 brachte seine Frau Anne-Marie Faure Sohn Rolf auf die Welt. Drei Jahre später starb Anne-Marie an den Folgen eines Narkosefehlers. Im gleichen Jahr erschoss sich Sachs' Vater Willy. 1977 kam Gunter Sachs Bruder Ernst Wilhelm bei einem Lawinenunglück ums Leben.

    1962 sorgte Sachs mit einer Affäre mit der persischen Exkaiserin Soraya für Schlagzeilen. Vier Jahre später heiratete Sachs in Las Vegas die französische Filmdiva Brigitte Bardot. Damals galt Sachs als "einziger Playboy Deutschlands".  So  wird er zu den Entdeckern des damals noch unbekannten französischen  Fischerdorfs St. Tropez gezählt. Die Ehe mit der Bardot hielt nur drei Jahre. 1969 heiratete er die Schwedin Mirja. Die beiden bekamen zwei Söhne, Christian Gunnar und Claus Alexander. 1976 wurde Sachs schweizer Staatsbürger.

    Sachs machte sich später als Fotograf einen Namen, seine Hauptmotive waren weibliche Akte und surreale Szenen. Seine Werke entpuppten sich oft als Zuschauermagneten und wurden in vielen Ausstellungen gezeigt. Seine Schau "Die Kunst ist weiblich" im Leipziger Museum der bildenden Künste sahen 2008 rund 53.800 Besucher. Die Rekordmarke für das Haus wurde erst zwei Jahre später von Neo Rauch übertroffen.

    Von Sachs stammt das Zitat: "Ob Pfau oder Frau, Fauna oder Flora. Jeder präsentiert sich lieber attraktiv als unscheinbar", sagte er 2009 anlässlich einer Ausstellung im Museum Frieder Burda. Der Industriellensohn drehte auch Dokumentarfilme. Sein Wintersport-Film "Happening in White" erhielt vor rund 40 Jahren den ersten Preis des Internationalen Olympischen Komitees. 1995 gründete er ein "Institut zur empirischen und mathematischen Untersuchung des möglichen Wahrheitsgehaltes der Astrologie in bezug auf den menschlichen Charakter". Die Ergebnisse der Studie flossen in das Buch "Die Akte Astrologie". Es wurde 1997 veröffentlicht und stand 21 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. dapd

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