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Deutschland: Nur vereinzelte Vorfälle in der Silvester-Nacht - 24-Jähriger stirbt

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Nur vereinzelte Vorfälle in der Silvester-Nacht - 24-Jähriger stirbt

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    In der Silvester-Nacht waren Polizei und Rettungsdienste im Einsatz - es gab aber nur wenige große Vorfälle.
    In der Silvester-Nacht waren Polizei und Rettungsdienste im Einsatz - es gab aber nur wenige große Vorfälle. Foto: Sebastian Willnow, dpa

    In Deutschland wurde trotz Verkaufsverbot geböllert, auch Feuerwerk leuchtete am Himmel. Insgesamt war es aber eine ungewöhnlich ruhige Silvester-Nacht. Größere Vorfälle wurden nur vereinzelt gemeldet.

    In Brandenburg ist allerdings ein 24-Jähriger bei einem Unfall mit Feuerwerk gestorben. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurde in Rietz-Neuendorf um kurz nach Mitternacht selbst gebaute Pyrotechnik gezündet. Details zum genauen Unfallablauf sind noch unklar.

    In Osnabrück sind drei Männer bei einer Explosion verletzt worden - einer von ihnen schwebt in Lebensgefahr. Die 20, 21 und 26 Jahre alten Männer hatten nach ersten Erkenntnissen mit Chemikalien hantiert, um einen Knallkörper herzustellen, wie die Polizei am Freitagmorgen mitteilte. Dabei kam es im Obergeschoss einer Doppelhaushälfte in Hilter zu der Explosion. Dem 21-Jährigen wurden Teile von Gliedmaßen abgetrennt.

    In Brandenburg hantierte ein 63-jähriger Mann mit einem illegalen Böller und verlor seine Hand, als der sich entzündete. In Thüringen ist ein 24-Jähriger durch einen zu früh explodierenden Böller schwer verletzt worden. Wie die Polizei am Freitagmorgen mitteilte, hatte der Mann den Böller selbst gezündet. Er habe schwere Verletzungen im Gesicht erlitten. Zu befürchten sei, dass der Mann erblinde.

    Handchirurgen des Unfallkrankenhauses Berlin haben während des Jahreswechsels zehn von Sprengkörpern verletzte Menschen notoperiert. Bei zwei Patienten hätten Teile der Hände amputiert werden müssen, sagte eine Sprecherin der Klinik am Freitagmorgen. Bei den anderen Fällen handele es sich unter anderem um Brandverletzungen, Fleischwunden oder Knochenbrüche an der Hand.

    Silvester-Bilanz der Einsatzkräfte: Supermarkt in Berlin brennt aus

    In Berlin brannte ein Supermarkt aus und hielt Dutzende Einsatzkräfte in Atem. Die rund 800 Quadratmeter große Fläche des Gebäudes im Ortsteil Buckow sei vollständig in Flammen aufgegangen und eingestürzt, sagte ein Feuerwehrsprecher. In einem Teil des Marktes waren demnach wohl Feuerwerkskörper gelagert worden, die durch das Feuer explodierten und durch die Gegend flogen.

    In Berlin brannte ein Supermarkt aus.
    In Berlin brannte ein Supermarkt aus. Foto: Christophe Gateau, dpa

    Gut zu tun hatten die Einsatzkräfte auch in Leipzig, wo sieben Bundeswehr-Jeeps auf dem Gelände eines Autohandels ausbrannten. Die Polizei ging von Brandstiftung aus.

    In Essen setzten rund 30 Jugendliche zunächst Mülltonnen in Brand und bewarfen dann anrückende Feuerwehrkräfte massiv mit Böllern, wie ein Polizeisprecher sagte. Zur Verstärkung eilende Polizisten seien ebenfalls mit Feuerwerkskörpern beworfen worden. Einen 16-Jährigen nahmen die Beamten schließlich fest.

    So verlief die Silvester-Nacht in Bayern

    In Bayern hatten die Einsatzkräfte wegen der Ausgangsbeschränkungen schon mit einer ruhigeren Nacht gerechnet. "Aber dass es für Silvester so ruhig ist, hätten wir nicht gedacht", sagte ein Sprecher der Münchner Berufsfeuerwehr. Man habe keine silvesterüblichen Verletzungen durch Böller behandelt. Auch sei es zu keinen Bränden durch Feuerwerkskörper gekommen.

    In Schwaben gab es ebenfalls keine dramatischen Vorfälle. "Typische Silvester-Einsätze wie größere Brände oder Schlägereien sind ausgeblieben", teilte etwa das Präsidium Schwaben Süd/West unserer Redaktion mit. Das Präsidium Schwaben Nord in Augsburg meldete elf verletzte Menschen. Es habe 200 Verstöße gegen das Infektionsgeschehen gegeben, die angezeigt wurden.

    In Oberbayern gab es einen schweren Vorfall: In Bad Reichenhall (Landkreis Berchtesgadener Land) hat ein 56 Jahre alter Mann bei der Explosion eines Böllers vier Finger sowie Teile seines Daumens verloren. Der Mann wurde am Silvesterabend in ein Krankenhaus gebracht, wo er intensivmedizinisch betreut wird, wie es von der Polizei am Freitag hieß. (sge, dpa, lby)

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