Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Deutsche Bahn: Tarifstreit: Ab Freitag drohen neue Streiks bei der Bahn

Deutsche Bahn

Tarifstreit: Ab Freitag drohen neue Streiks bei der Bahn

    • |
    Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn brodelt es weiter. Die Lokführergewerkschaft GDL hat für das Wochenende neue Streiks angekündigt.
    Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn brodelt es weiter. Die Lokführergewerkschaft GDL hat für das Wochenende neue Streiks angekündigt. Foto: Bernd Wüstneck (dpa)

    Am Mittwoch und Donnerstag werde es noch  keine Streiks geben, sagte eine Gewerkschafts-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Die GDL werde rechtzeitig über den Zeitpunkt und die Dauer des Ausstands informieren, teilte sie mit.

    Beide Gremien der Lokführer-Gewerkschaft votierten demnach einstimmig für einen neuen Arbeitskampf. Die Deutsche Bahn lasse der GDL keine Chance und zwinge sie in den Streik, erklärte die Gewerkschaft. Entgegen seiner Zusage und trotz eines Ultimatums sei das Unternehmen nicht bereit, mit der GDL Tarifverträge zu schließen, die von denen der rivalisierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG abwichen.

    Der Gewerkschaftsvorsitzende Claus Weselsky erklärte nach der Sitzung, die Deutsche Bahn nehme es "in Kauf, die Kunden zu verärgern". Sie hoffe, "der GDL medial die Schuld in die Schuhe schieben zu können".

    Die GDL hatte in den vergangenen Monaten bereits sechs Mal zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. In der vergangenen Woche erklärte die Gewerkschaft die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert, weil der Konzern nach ihrer Darstellung erneut identische Tarifabschlüsse von GDL und EVG zur Bedingung gemacht hatte.

    Beamtenbund kritisiert GDL-Streikankündigung

    Die Gewerkschaft hatte der Bahn das Ultimatum gestellt, bis zur Sitzung der Tarifkommission an diesem Mittwoch ein Verhandlungsprotokoll zu unterzeichnen. Sonst werde die GDL ihren Gremien neue Streiks empfehlen. Die Bahn schlug nach Darstellung der Gewerkschaft am Mittwochmorgen stattdessen ein Spitzengespräch oder eine Fortsetzung der Verhandlungen vor.

    Der Dachverband der GDL, der Beamtenbund (DBB), kritisierte die neue Streikankündigung. "Bahn und GDL haben mehrfach erklärt, dass eine Lösung nur im Gespräch gefunden werden kann", sagte der DBB-Vorsitzende Klaus Dauderstädt dem Berliner Tagesspiegel . "Zwei aktuelle Positionspapiere liegen auf dem Tisch und müssen in Übereinstimmung gebracht werden. Deshalb ist jetzt nicht die Zeit für Eskalation, sondern für intensive Verhandlungen." Der Beamtenbund fordere die Tarifparteien "nachdrücklich auf, umgehend an den Verhandlungstisch zurückzukehren".

    Bahn und EVG setzen Tarifverhandlungen fort

    Unterdessen setzten die Deutsche Bahn und die EVG am Mittwochnachmittag  ihre Tarifverhandlungen fort. Bahn-Personalchef Ulrich Weber erklärte unmittelbar davor, er gehe davon aus, dass nun über Inhalte gesprochen werde, nachdem sich beide Seiten über Vorschusszahlungen verständigt hätten. Es gebe eine lange Liste von Forderungen der EVG, über die nun diskutiert werde. Zwei weitere Termine seien bereits für den 5. und 25. März anberaumt worden. Anders als die GDL hat die EVG bisher nicht zu Streiks aufgerufen, aber damit gedroht. AFP

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden