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Tatort-Kritik: "Der Turm": Frankfurt-Tatort heute im Schnellcheck

Tatort-Kritik

"Der Turm": Frankfurt-Tatort heute im Schnellcheck

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    Mit "Der Turm" zeigt die ARD am Mittwoch eine Tatort-Premiere außerhalb der Reihe. Im Bild Paul Brix (Wolfram Koch, links) und Jonas (Isaak Dentler).
    Mit "Der Turm" zeigt die ARD am Mittwoch eine Tatort-Premiere außerhalb der Reihe. Im Bild Paul Brix (Wolfram Koch, links) und Jonas (Isaak Dentler). Foto: HR/Degeto/Bettina Müller

    Handlung: Der Frankfurt-Tatort heute im Schnellcheck

    Die Kommissare Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) werden nachts zu einem Tatort in Frankfurt gerufen. Eine junge Frau, spärlich bekleidet, eine Plastiktüte über den Kopf gezogen, liegt tot zu Füßen eines der Bankentürme. Während Kommissarin Anna Janneke noch auf ihren Kollegen Paul Brix wartet, geht sie allein in den Turm und verschafft sich einen ersten Eindruck vom Tatort. Wie so oft macht sie Fotos...

    Plötzlich hört sie Schritte hinter sich. Instinktiv greift die Kommissarin zu ihrer Kamera, drückt ab. Blitzlicht erhellt die Szenerie, dann ein Schlag. Als Kommissar Brix endlich eintrifft, findet er seine Kollegin bewusstlos im Aufzug liegen. Sie wird ins krankenhaus gebracht, Diagnose: Schädel-Hirn-Trauma. Brix macht sich derweil allein an die Arbeit. Doch schnell stößt er an die Grenzen des hermetisch abgeriegelten Turms.

    "Der Turm": Frankfurt-Tatort am Mittwoch um 20.15 Uhr in der ARD

    Wissenswertes zum "Tatort"

    Der ARD-"Tatort" ist die langlebigste und erfolgreichste Krimireihe im deutschen Fernsehen.

    DER ERSTE FALL: Der erste "Tatort" war "Taxi nach Leipzig", der am 29. November 1970 lief. Der Hamburger Hauptkommissar Paul Trimmel (Walter Richter) musste einen deutsch-deutschen Mordfall klären. Der 1000. Tatort heißt ebenfalls "Taxi nach Leipzig".

    DIE ERSTE KOMMISSARIN: Als erste Ermittlerin der Reihe schickt der Südwestfunk (SWF) 1978 Kommissarin Marianne Buchmüller (Nicole Heesters) mit "Der Mann auf dem Hochsitz" ins Rennen. Bis 1980 gibt es drei Folgen.

    GIFTSCHRANK: Einige wenige Folgen dürfen nicht wiederholt werden. Sie haben senderintern einen Sperrvermerk. Die Gründe sind verschieden. So spielen bei "Wem Ehre gebührt" verletzte religiöse Gefühle eine Rolle, bei "Krokodilwächter" die große Brutalität im Film.

    DER MISSGLÜCKTESTE "TATORT": Zu den Tiefpunkten der "Tatort"-Reihe zählen Kritiker die Fälle (1996 - 1998) des Berliner Kommissars Ernst Roiter (Winfried Glatzeder). Aus Kostengründen hatten die Folgen eine billig wirkende Optik. Zudem warf man den Filmen vor, zu sexistisch, brutal oder zu wirr zu sein. Die Quoten waren trotzdem passabel.

    DIE MEISTEN ZUSCHAUER: "Rot - rot - tot" sahen am Neujahrstag 1978 mehr als 26 Millionen Menschen. Das entspricht einer Quote von 65 Prozent. In heutiger Zeit wäre das undenkbar.

    DIE MEISTEN TOTEN: Die Folge "Im Schmerz geboren" mit Ulrich Tukur als Felix Murot stellt einen Leichenrekord in der "Tatort"-Geschichte auf. Experten vom "Tatort-Fundus" zählen 51 Leichen.

    DER VORSPANN: 30 Sekunden mit spannender, hastiger Ohrwurmmusik, zwei Augen in Nahaufnahme, das rechte im Fadenkreuz, ein Mann, der abwehrend die Arme hebt, rennende Beine auf nassem Asphalt und ein Fingerabdruck, dessen Linie den Flüchtenden einkreist.

    Janneke kann sich nur noch undeutlich an das Geschehene erinnern, als sie im Krankenhaus aufwacht. Zudem traut sie ihrem eigenen Kopf nicht mehr, da sie unter starken Medikamenten steht. Bloß die Fotos helfen ihr, an ihren nebligen Erinnerugnen festzuhalten. Doch der Täter ist auf keinem der Bilder wirklich zu erkennen, lediglich Ausschnitte, verschwommene Details.

    Brix und Janneke versuchen, aus den widersprüchlichen Erinnerungsfetzen, Fotos und Zeugenaussagen die Tat zu rekonstruieren. Alle Fäden laufen im Turm zusammen. Die Kommissare müssen sich noch einmal Zugang verschaffen.

    Tatort-Kritik:  Zügig geschnitten wie ein Kino-Thriller

    Wenn kein aktuelles politisches Thema ansteht, regen "Tatort"-Redakteure gerne Geschichten aus der Welt der Bürotürme, der Sex-Orgien und des Bösen an. Wie bei "Der Turm". Manch einer mag bei dem Titel an Uwe Tellkamps in Dresden spielender Roman und die daraus entstandene Verfilmung denken. Dieser "Tatort" aber spielt am Finanzplatz Frankfurt. Autor und Regisseur Lars Henning hat offenbar die Anregungen umgesetzt. Man fragt sich, wie "echt" dieser Krimi ist. Zumal sich die von Rätseln umwölkte Ermittler-Stirn von Paul Brix (Wolfram Koch) und Anna Janneke (Margarita Broich) ein bisschen mit Horror-Elementen mischt.

    Was uns an "Der Turm" gefällt: Er ist zügig geschnitten wie ein Kino-Thriller. Lesen Sie dazu auch: Kritik zum Tatort "Der Turm": Enttäuschender Finanzkrimi

    Tatort am Mittwoch: Vorschau, Stream und ganze Folgen in der ARD-Mediathek

    Das Erste zeigt alle Tatort-Folgen parallel zur TV-Ausstrahlung auch als Live-Stream in der ARD-Mediathek (zur Mediathek). Die Folgen sind dort im Anschluss über mehrere Wochen abrufbar - aus Jugendschutzgründen allerdings nur zwischen 20 und 6 Uhr. Ein Vorschau zu jedem neuen Fall postet das Erste zudem immer auch auf der Tatort-Facebook-Seite.

    Sendetermine: Das sind die kommenden Tatort-Folgen am Sonntag

    • 30. Dezember: "Tatort: Friss oder stirb" (Luzern)
    • 01. Januar: "Tatort: Der höllische Heinz" (Weimar)
    • 06. Januar: "Tatort: Weiter, immer weiter" (Köln)
    • 13. Januar: "Tatort: Wahre Lügen" (Wien)
    • 20. Januar: "Tatort: Zorn" (Dortmund)
    • 27. Januar: "Tatort: Der Pakt" (Saarbrücken)

    (AZ)

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