Wer in der schönen neuen Dienstleistungsgesellschaft über das nötige Geld verfügt, delegiert die unangenehmen Tätigkeiten des Lebens an andere: Putzen, Bügeln, Rasenmähen – das kann man alles von Profis erledigen lassen. „Der Schlussmacher“ denkt den Trend zum privaten Outsourcing aber weiter.
Die Trennungsagentur
Wer eine langjährige Liebesbeziehung beenden und sich den damit verbundenen Seelenstress ersparen will, geht hier nämlich zur Trennungsagentur „Happy End“. Die geschulten Mitarbeiter übermitteln die schlechte Nachricht und übernehmen die psychologische Erstversorgung.
Nur noch elf erfolgreiche Trennungen fehlen dem versierten Schlussmacher Paul Voigt (Matthias Schweighöfer), dann wird er als Partner in die florierende Agentur aufgenommen. Aber als er dem gutmütigen Thorsten (Milan Peschel) die schlechte Nachricht überbringt, läuft die Routine aus dem Ruder.
Schweighöfer verlässt das Terrain der Verwicklungskomödie
Die durchaus originelle Prämisse verpufft in Matthias Schweighöfers zweiter Regiearbeit schon bald im einfallslosen Lustspielsumpf. Statt sich auf dem Terrain der Verwicklungskomödie zu versuchen, geben sich Schweighöfer und sein Drehbuchautor Doron Wisotzky mit einem Buddy-Movie zufrieden, das den smarten Agenten gegen den exzentrischen Softie ausspielt.
Moral auf dem Silbertablett serviert
Die Kinostarts vom 10. JanuarDabei muss sich keiner der beiden Hauptdarsteller aus seiner Komfortzone herausbewegen. Schweighöfer schweighöfert in gewohnt selbstverliebter Weise, Milan Peschel gibt mit wilden Grimassen wieder mal die liebenswerte Nervensäge.
Die Moral von der Geschichte wird auch noch auf dem Silbertablett serviert, als sich der berufsbedingt bindungsunfähige Trennungsagent eines Besseren besinnt, den fiesen Job an den Nagel hängt und endlich mit seiner netten Freundin zusammenzieht. Frei von jeglicher Subtilität biedert sich Schweighöfer dem vermeintlichen Massengeschmack an – und wird damit sicher erneut ein Millionenpublikum erreichen.