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"Der Schlächter von Montreal": Luka Rocco Magnotta ist gefasst: Weitere Taten begangen?

"Der Schlächter von Montreal"

Luka Rocco Magnotta ist gefasst: Weitere Taten begangen?

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    Luka Rocco Magnotta gefasst: Der mutmaßliche Mörder von Montréal könnte nach Auffassung der kanadischen Polizei für weitere ungeklärte Kriminalfälle verantwortlich sein.
    Luka Rocco Magnotta gefasst: Der mutmaßliche Mörder von Montréal könnte nach Auffassung der kanadischen Polizei für weitere ungeklärte Kriminalfälle verantwortlich sein. Foto: dpa

    Luka Rocco Magnotta gefasst: Der mutmaßliche Mörder von Montréal könnte nach Auffassung der kanadischen Polizei für weitere ungeklärte Kriminalfälle verantwortlich sein. "Wenn man einem solchen Menschen gegenüber steht, denkt man an andere Verbrechen", sagte Polizeisprecher Ian Lafrenière am Montag (Ortszeit), ohne Details zu nennen. Die Ermittlungen gegen

    Luka Rocco Magnotta: In Berlin gefasst

    Dem 29-Jährigen wird vorgeworfen, Ende Mai in Kanada seinen chinesischen Liebhaber getötet und zerstückelt zu haben. Einen Fuß und eine Hand des Opfers soll er in Pakten verschickt haben. Mit den Worten "Ihr habt mich!" ergab er sich der Berliner Polizei in einem Internet-Café in Berlin-Neukölln. Die Flucht des Pornodarstellers von Montreal über Paris endete am Montag in Berlin.

    Magnotta: Von Interpol gejagt

    Dort hatte sich der Mann in einem Internetcafé Pornos und Zeitungsartikel angeschaut - über sich selbst. Der Mann, den kanadische Zeitungen den "Schlächter von Montreal" nennen, war von Interpol gejagt und sein Mobiltelefon in Paris geortet worden. Enttarnt wurde er schließlich von den Betreibern des Berliner Internetcafés. "Ich lese viel, deshalb habe ich ihn erkannt", sagte Kadir Anlayisli der dpa. Der Fremde habe auf Französisch nach einem Internetzugang gefragt.

    Er sagte nur: "You got me"

    Anlayisli habe dann auf der Straße einen Polizeiwagen angehalten, erzählten Ladenbesucher - angeblich sei er erst beim zweiten Wagen erfolgreich gewesen, weil man ihm zunächst nicht geglaubt habe. Die Polizei erklärte, einer von drei Mannschaftswagen, die zufällig vorbeifuhren, habe angehalten. Sieben Polizisten seien schließlich in den Laden gegangen. Der Kanadier habe erst einen falschen Namen gesagt, dann aber resigniert mit den Worten: "You got me!". Er wurde in Handschellen abgeführt.

    "Ich habe nur meine Pflicht getan", sagte Anlayisli. Weiter wollte er sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht äußern. Im Laden gibt es eine Überwachungskamera, die alles aufzeichnete. Der Ladenbesitzer wollte erst einmal in Ruhe mit seinen Mitarbeitern reden. Ob er erschrocken sei? "Eigentlich schon, ja." Er habe erst mal Angst bekommen. "Aber jetzt geht es mir gut."

    Magnotta in Neukölln verhaftet

    Der Fahndungserfolg beweist laut Interpol die Bedeutung der internationalen Polizeikooperation. "Magnottas Verhaftung zeigt die Vorteile von Interpols weltweitem Netzwerk, über das Informationen über gefährliche Flüchtlinge ausgetauscht werden, die im Ausland vermutet werden", sagte Stefano Carvelli von dem Polizeiverbund. Das Netzwerk hatte in der vergangenen Woche unter anderem eine sogenannte "Red Notice" zu Magnotta an alle 190 Mitgliedsländer geschickt und sie zur Mithilfe bei der Fahndung aufgerufen.

    Die Abendnachrichten zwischen Prince Edward Island und Vancouver kannten am Montag kaum ein anderes Thema als die Festnahme in Berlin. Glückwünsche für die Polizei kamen von Premierminister Stephen Harper persönlich. Kanada will nach Medienberichten sofort die Auslieferung Magnottas, der eigentlich Eric Newman heißt, beantragen. Das könne allerdings Jahre dauern, sagte Rechtsexperte Gary Botting dem "Toronto Star": "Das ist das Gegenstück zum Fall Karlheinz Schreiber." Der Auslieferung des Waffenhändlers 2009 nach Deutschland war ein fünfjähriges juristisches Tauziehen vorausgegangen. (afp, dpa, AZ)

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