Kochen ist in. Vielleicht liegt es an den Kochshows, die sich als fester Teil im Unterhaltungsprogramm entwickelt haben. Oder wie es der Sterne- und Fernsehkoch Johann Lafer einmal zu erklären versucht hat: „Kochen ist ein so großes Thema, weil viele Leute nicht mehr kochen.“ Weil es zwischen lauter Fertigprodukten und Fastfood einen Reiz des Außergewöhnlichen erhalten habe, stellen sich viele Menschen wieder gern in die Küche.
Jeder zehnte Mann kocht nie selbst
Vor allem Männer zieht es an den Herd. Laut einer repräsentativen dpa-Umfrage sagt nur noch jeder zehnte Mann, dass er nie selbst Essen koche. Dagegen gaben 36 Prozent an, sogar fünfmal oder häufiger die Woche am Herd zu stehen.
So ganz hat sich das klassische Rollenbild aber nicht verkehrt: Denn unter den Frauen sagen mit 58 Prozent fast doppelt so viele Befragte, mindestens fünfmal die Woche warme Mahlzeiten für sich und andere aufzutischen. Neunzig Prozent davon hauptsächlich aus frischen Zutaten.
Online-Plattformen haben klassische Kochbücher verdrängt
Allerdings behaupten die Männer, experimentierfreudiger zu sein: Jeder dritte sagt, nie nach Rezept zu kochen. Bei Frauen ist es nur jede fünfte. Wenn Männer nach Rezepten suchen, dann am liebsten im Internet. Plattformen wie „chefkoch.de“ haben den Meinungsforschern zufolge die Kochbuchlektüre sogar bereits verdrängt.
Was Rezepte angeht, kochen bereits 48 Prozent der Bundesbürger nach Rezepten aus dem Internet, mit 45 Prozent kommen dicht dahinter Tipps von Familienangehörigen und Freunden. Im Kochbuch blättern demnach 43 Prozent. TV-Kochshows taugen dagegen als direkte Anregung weniger: Nur jeder Zehnte hat ein Rezept aus dem Fernsehen nachgekocht. (mit dpa)