Die Polizei in Grefrath hat nun ein besseres Bild des Entführers des elfjährigen Mirco. Spezialisten haben in monatelanger Arbeit ein Profil des Täters erstellt.
Die Ermittler der Sonderkommission haben nach "Bild"-Informationen mit Fallanalytikern, sogenannten "Profilern", und Kriminalpsychologen zusammengearbeitet, um Einblick in die Psyche des Täters zu bekommen. Demnach sei der Mann kein Ersttäter, sondern habe schon eine kriminelle Vorgeschichte und sei vermutlich schon durch "unangemessenen Umgang mit Kindern und Jugendlichen aufgefallen", zitiert das Blatt den Sprecher der Sonderkommission, Willy Theveßen. Aufgrund der Vorgehensweise des Täters, gehen die Ermittler davon aus, dass es der Täter nicht speziell auf Mirco abgesehen hatte, sondern zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Die Polizei geht zudem fest von einem sexuellen Hintergrund der Tat aus. Eine definitive Eingrenzung des Alters konnten die Experten aus den vorliegenden Daten nicht gewinnen: "16 bis 80 Jahre" - mehr konnten sie nicht sagen. Dafür besteht für die Ermittler nun kein Zweifel mehr, dass der Mann aus Grefrath oder der näheren Umgebung kommt. Die Wege, die er benutzte, ließen keinen anderen Schluss zu, teilte die Polizei mit.
Zudem glauben die Ermittler, dass sich der Täter seit September auffällig verhalten müsse. "Entweder nervös oder übertrieben freundlich. Auf jeden Fall anders als sonst", schreibt "Bild" dazu. Bereits im September hatten verschiedene Medien über die ersten Erkenntnisse der Profiler berichtet.
Die Polizei Grefrath teilte mit, dass die Suche nach Mirco mit unveränderter Stärke weitergeht. Mindestens bis Februar bleiben alle 65 Ermittler der Soko im Einsatz. AZ