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Der Chantalisator: Vornamen aus einer anderen Welt

Der Chantalisator

Vornamen aus einer anderen Welt

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    Mit dem Chantalisator wird der Name zum Klangbrett.
    Mit dem Chantalisator wird der Name zum Klangbrett. Foto: Screenshot AZ

    Sie heißen Sarafina, Sara-Jane oder Jeremy-Pascal: Die Kindernamen von heute. Alexander, Petra, Stefan oder Katrin? So heißt doch kein Mensch mehr! Wer etwas auf sich hält, gibt dem Nachwuchs einen Namen, der Exotik und Originalität ausstrahlt. Lavigna, Loredana oder eben Estefania. Wenn Sie auch gerne mit einem klangvollen Nimbus benannt werden wollen, dann gibt es dafür jetzt den Chantalisator.

    Auf der Internetseite www.chantalisator.de gibt man seinen Vor- und Nachnamen ein - und im Handumdrehen wird aus Angela Merkel etwa "Angel-Ivana" Merkel. Horst Seehofer mutiert zu "Hory-Lakota" Seehofer und ja, Sebastian Schweinsteiger, der trägt den ästhetischen Vornamen "Sébastien-Wesley". Der merkwürdig anlautende Name des Autoren dieses Textes heißt übrigens "Jaydon-Haydon".

    Entstanden ist die Idee mit dem Buch "Ernst beiseite. 500 Namen, die Sie Ihrem Kind besser nicht geben sollten" des Autoren Willliam Wahl. In dem im Verlag Rowohlt erschienenen Werk vertritt

    Drei Beispiele, von Namen, die William Wahl bespricht und kommentiert:

    ein besonders häufiges in Form eines kurzen Dialogs vorgestellt werden soll: Wie heißt du? Anders. Anders als was? Nicht anders, ich heiße Anders. Ja, aber wie? Anders halt.

    Adolphine: "Unter einem Polytrauma versteht man in der Medizin das gleichzeitige Vorliegen mehrerer lebensbedrohlicher Verletzungen. Hier scheint es sich um etwas Ähnliches zu handeln: Der Name krankt sowohl an seinen historischen Bezügen wie an der grotesken Kombination aus althochdeutscher Grimmigkeit und verniedlichendem Feminisierungssuffix. Hier kommt jede Rettung zu spät: Adolphine ist ein Name, den man getrost als onomatologisches Polytrauma bezeichnen kann."

    Arbogast: "Ein alter deutscher Name, er bedeutet im Althochdeutschen "der fremde Erbe". Rätselhaft. Es kann den eigentlichen Erben nicht gefallen haben, wenn da ein hergelaufener Kerl all den Goldschmuck einsackte. 'Hallo, ich bin Arbogast, ihr habt mich noch nie gesehen, aber ich bin der verschollene Sohn eures Vaters. Das da gehört mir. Das da auch.'"

    • Anders: "Eine sehr verstörende Namensform von Andreas, die sowohl in Dänemark wie in Deutschland beheimatet ist. Sie führt zwangsläufig zu Missverständnissen, von denen hierein besonders häufiges in Form eines kurzen Dialogs vorgestellt werden soll: Wie heißt du? Anders. Anders als was? Nicht anders, ich heiße Anders. Ja, aber wie? Anders halt. Adolphine: "Unter einem Polytrauma versteht man in der Medizin das gleichzeitige Vorliegen mehrerer lebensbedrohlicher Verletzungen. Hier scheint es sich um etwas Ähnliches zu handeln: Der Name krankt sowohl an seinen historischen Bezügen wie an der grotesken Kombination aus althochdeutscher Grimmigkeit und verniedlichendem Feminisierungssuffix. Hier kommt jede Rettung zu spät: Adolphine ist ein Name, den man getrost als onomatologisches Polytrauma bezeichnen kann." Arbogast: "Ein alter deutscher Name, er bedeutet im Althochdeutschen "der fremde Erbe". Rätselhaft. Es kann den eigentlichen Erben nicht gefallen haben, wenn da ein hergelaufener Kerl all den Goldschmuck einsackte. 'Hallo, ich bin Arbogast, ihr habt mich noch nie gesehen, aber ich bin der verschollene Sohn eures Vaters. Das da gehört mir. Das da auch.'"
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