Der Braunbär steht vor der Tür
Nach fast 150 Jahren scheint 2005 der Braunbär nach Bayern zurückzukehren. Unweit des Nationalparks Bayerischer Wald ist im Dreiländereck zwischen Deutschland, Österreich und Tschechien die Spur eines Tieres entdeckt worden, bestätigte jetzt der Leiter des Nationalparks, Karl Friedrich Sinner, gegenüber unserer Zeitung. Der "sehr ernst zu nehmende Hinweis" sei bisher nicht in der Öffentlichkeit bekannt gemacht worden, weil die letzte Beweiskraft fehle.
Von unserem Redaktionsmitglied Till Hofmann, Grafenau
Nach fast 150 Jahren scheint 2005 der Braunbär nach Bayern zurückzukehren. Unweit des Nationalparks Bayerischer Wald ist im Dreiländereck zwischen Deutschland, Österreich und Tschechien die Spur eines Tieres entdeckt worden, bestätigte jetzt der Leiter des Nationalparks, Karl Friedrich Sinner, gegenüber unserer Zeitung. Der "sehr ernst zu nehmende Hinweis" sei bisher nicht in der Öffentlichkeit bekannt gemacht worden, weil die letzte Beweiskraft fehle.
Der Spurabdruck wurde weder fotografiert noch ist er vermessen worden. Da es jedoch die tschechische Grenzpolizei war, die ihre Entdeckung weiter meldete, geht Sinner davon aus, dass der Braunbär mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Grenze zu Bayern steht oder sie bereits überschritten hat. Die Mitarbeiter des Nationalparks sind gebeten worden, auf mögliche Hinweise zu achten. Nach ihrem Winterschlaf werden Bären in diesen Tagen wieder aktiv.
Sinner hält die augenblickliche Situation für einen "höchst spannenden Vorgang". In der bayerisch-böhmischen Grenzregion tauche nach dem Luchs und dem Wolf der "dritte große Beutegreifer" auf. Anlass zu Panik oder zu Befürchtungen gebe es nicht. "Der Bär nimmt - ähnlich wie der Wolf den Menschen nicht allzu ernst."
Über Angriffe von Bären auf den Menschen in Österreich hat Sinner jedenfalls nichts gehört. Dort wurden vor 30 Jahren Braunbären wieder angesiedelt. Inzwischen gibt es etwa 30 dieser Raubtiere, die sich im dritten Lebensjahr ihr eigenes Territorium suchen. Der Nationalpark-Chef hält es für durchaus möglich, dass es ein Tier aus der österreichischen Population ist, das "auf uralten Bärenwechseln" bis nach Bayern gekommen ist.
Neben Honig gehört vor allem Rapsöl, mit dem beispielsweise Motorsägen betrieben werden, zur Lieblingsspeise von Meister Petz. "Aus Kanistern zuzelt er sogar noch die letzten Reste aus." Um Ziegen- oder Schafherden wirkungsvoll zu schützen, empfiehlt Sinner Elektrozäune. Aber bislang gebe es keinen Anlass, zu diesen Maßnahmen zu greifen.
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