Dieses Gelächter vergisst man nicht. Es war Anfang der 1990er Jahre, im Yosemite Nationalpark, als der Gast aus Germany den amerikanischen Freunden erzählte, dass ihr Landsmann David Hasselhoff in Deutschland ein Popstar ist, der mit „Looking For Freedom“ die Charts gestürmt hat. „Was, der Typ kann singen?“ war noch eine der freundlichsten Reaktionen.
Rot war Hasselhoffs Badehose
Darauf verkniff man sich die ohnedies ungesicherte und eigentlich irre Behauptung, der hochgewachsene Lockenkopf habe mit seinem Freiheitslied im Beatfox-Stil zum Fall der Berliner Mauer beigetragen. Richtig ist dagegen, dass der deutschstämmige Hasselhoff, der heute 60 wird, der Welt berühmtester Bademeister ist. Was an der TV-Serie „Baywatch“ liegt, bei der die Zuschauer in den 1990er Jahren buchstäblich rot sahen. Rot war die Badehose von Hasselhoff alias Mitch Buchannon, rot waren die heiß angeschnittenen Badeanzüge der Rettungsschwimmerinnen von Malibu, unter denen Pamela Anderson vor allem im Zeitlupenlauf die attraktivste war.
Plumpe Geschichten
Die Geschichten waren plump. Es reichte, wenn man sich den rasanten Vorspann und die knackige Titelmelodie reinzog. Hervorragend in die Gänge war der Schauspieler aber bereits als „Knightrider“ gekommen. Der hatte das Wunderauto „K.I.T.T.“, mit dem der Fahrer ständig sprach, was bei Boliden-Freaks nicht ungewöhnlich ist. Der Pontiac Firebird gab sogar verbal retour und war intelligenter als sein Pilot, was uns nicht überraschte. Ein Beach Boy ist er längst nicht mehr. Und seine Alkoholprobleme wurden weltweit bekannt, als seine Tochter einmal den Sturzbetrunkenen filmte, wie er auf dem Boden versuchte, einen Cheeseburger zu essen.