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Datenleck beim Vatikan: Vatikan ermittelt wegen Geheimnisverrats gegen Buchautoren

Datenleck beim Vatikan

Vatikan ermittelt wegen Geheimnisverrats gegen Buchautoren

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    Unter anderem dem Journalisten Gianluigi Nuzzi wird nun Geheimnisverrat vorgeworfen. Gegen ihn und Emiliano Fittipaldi wird jetzt ermittelt.
    Unter anderem dem Journalisten Gianluigi Nuzzi wird nun Geheimnisverrat vorgeworfen. Gegen ihn und Emiliano Fittipaldi wird jetzt ermittelt. Foto: Alberto Pizzoli/AFP(Archiv)

    Der Vatikan hat nach dem jüngsten Datenleck Ermittlungen gegen die Autoren zweier Enthüllungsbücher eingeleitet. Den Journalisten Gianluigi Nuzzi und Emiliano Fittipaldi werde Beihilfe zum Geheimnisverrat vorgeworfen, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Mittwoch. Es werde auch nach möglichen weitere Komplizen innerhalb des Kirchenstaats gesucht.

    Nuzzi und Fittipaldi hatten in der vergangenen Woche Bücher über das Finanzgebaren im Kirchenstaat veröffentlicht. Darin zitieren sie aus vertraulichen Dokumenten und werfen dem Vatikan unter anderem vor, mit Spendengeldern für kranke Kinder den luxuriösen Lebensstil einiger Kardinäle zu finanzieren.

    Papst bezeichnet Veröffentlichung als "bedauernswerten Akt"

    Das ist Papst Franziskus

    Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Argentinien geboren.

    Sein Vater war Bahnangestellter in der argentinischen Hauptstadt. Dort ging er auf eine technische Schule, die er als Chemie-Techniker absolvierte.

    Mit 21 Jahren ging Bergoglio ins Priester-Seminar.

    Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte Bergoglio Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen.

    Der Jesuit übernahm 1998 die Erzdiözese von Buenos Aires und wurde 2001 zum Kardinal berufen. 

    2001 wurde Jorge Mario Bergoglio zum Kardinal berufen. 

    In den letzten Jahren kollidierte Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisierte Korruption und Armut, außerdem wandte er sich gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.

    Bergoglio wurde in der Vergangenheit der "Kardinal der Armen" genannt.

    Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging Jorge Mario Bergoglio in die neue Papstwahl eher als Außenseiter unter den Favoriten.

    Im fünften Wahlgang wurde Bergoglio dann zum neuen Papst gewählt.

    Bergoglio nennt sich als Papst Franziskus.

    Franziskus ist der erste Südamerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.

    Mit dem Namen erinnert der Argentinier an Franz von Assisi (um 1181-1226), einen der meistverehrten Heiligen überhaupt.

    Bereits in den ersten Monaten nach seiner Wahl zeigt sich Franziskus als Reformer. Er will nach eigener Aussage eine Kirche, in der auch die Armen, Schwachen und Unterdrückten Platz haben.

    Anfang November waren in der Affäre bereits der spanische Priester Lucio Ángel Vallejo Balda und die frühere Papst-Vertraute Francesca Chaouqui festgenommen worden. Ihnen wird die Weitergabe vertraulicher Informationen zur Last gelegt. Vallejo Balda, ein Mitglied des erzkonservativen katholischen Bunds Opus Dei, war Sekretär der von Papst Franziskus eingerichteten Kommission für die Überprüfung der Wirtschafts- und Verwaltungsstrukturen (Cosea), der auch die später wieder auf freien Fuß gesetzte PR-Expertin Chaouqui angehörte.

    Der Papst bezeichnete die Veröffentlichung der Dokumente am Sonntag als "Fehler" und "bedauernswerten Akt", der nicht weiterhelfe. Er kündigte an, seine Reformen ungeachtet des Geheimnisverrats fortzusetzen.

    Nuzzi spielte bereits in der sogenannten Vatileaks-Affäre aus der Zeit von Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI. eine prominente Rolle. Auch damals waren in größerem Stil geheime Papiere aus dem Vatikan geschmuggelt und publiziert worden. AFP

    Festnahmen im Vatikan kurz vor neuen Enthüllungen 

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