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Filmkritik: Das Dschungelbuch: Lohnt sich "The Jungle Book" im Kino?

Filmkritik

Das Dschungelbuch: Lohnt sich "The Jungle Book" im Kino?

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    Dschungelbuch: Lohnt sich "The Jungle Book" im Kino?
    Dschungelbuch: Lohnt sich "The Jungle Book" im Kino? Foto: Walt Disney

    Der Zeichentrickfilm „Das Dschungelbuch“ von 1967 gehört zu den Disney-Werken, die das Prädikat „zeitlos“ verdienen. Während andere Klassiker von „Bambi“ (1942) bis zu „Die Schöne und das Biest“ (1991) aufgrund gewisser Biederkeit wenig vorteilhaft alterten, fand das Animations-Musical nach dem Roman von Rudyard Kipling über die Jahrzehnte immer wieder den Weg in die Kinos, erschloss sich stets neue Publikumsgenerationen und brachte es allein in Deutschland auf 27 Millionen Zuschauer.

    Das Remake, das Jon Favreau („Iron Man 1 & 2“) nun in „Jungle Book“ auf die Leinwand zaubert, kann als künstlerisch eigenständige Version durchaus neben dem legendären Trickfilm bestehen. Favreau legt keine grundlegende Neuinterpretation des Romans vor und hält sich an die bewährte Storyline. Allerdings ist sein „Jungle Book“ nicht als Zeichentrick, sondern als Realfilm-Animation in Szene gesetzt. Und das gibt angesichts der Perfektion, mit der hier der Dschungel und seine Tierwelt zusammengepixelt werden, der Angelegenheit einen neuen, eigenen Kick.

    "The Jungle Book" im Kino: Neel Sethi in der Rolle des Mogli

    Der zwölfjährige Neel Sethi ist der einzige Schauspieler in der Rolle des Mogli, dem Findelkind, das von dem Panther Baghira gefunden und von einem Wolfsrudel großgezogen wird. Alle anderen Rollen sind mit Tieren besetzt, die in ihrer fotorealistischen Darstellung aussehen, als seien sie soeben der Wildnis entsprungen. Die Irritation, dass der schwarze Panther, die Wolfsmutter oder der Tiger Shir Khan in perfekter menschlicher Diktion sprechen, ist schon nach wenigen Minuten verschwunden. Die digitale Feinarbeit verbindet Fiktion und Realismus nahtlos miteinander.

    Zwangsläufig kommt die Geschichte mit einer solchen Herangehensweise weniger putzig daher als die Zeichentrick-Adaption. Der Dschungel ist hier kein Kinderspielplatz, sondern ein Ort, an dem Abenteuer und Lebensgefahr eng nebeneinander liegen, was in manchen Schreckmomenten sechsjährigen Zuschauern einiges an Tapferkeit abverlangt. Aber die wunderschönen Bildkreationen aus der Wildnis, die nie in den Fantasy-Kitsch abdriften, entschädigen für die direkte Art, mit der die Natur und ihre Gewalten dargestellt werden. Der Auftritt der Schlange Kaa etwa, die im amerikanischen Original von Scarlett Johansson eingesäuselt wird, ist ein Animationskunststück der feinsten Art. Der Bär Balu bleibt auch als fotorealistisches Riesenzotteltier der glaubwürdige Sympathieträger der Geschichte und der gigantische Orang-Utan King Louie erinnert in seinem Gestus ein wenig an Marlon Brando in einer tierischen Mischung aus „Der Pate“ und „Apokalypse Now“.

    Das Dschungelbuch: "The Jungle Book" auch mit "Probier’s mal mit Gemütlichkeit"

    Selbst auf die wichtigsten Songs wie „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ oder „Ich will so sein wie du“ wird bei allem Realismus nicht verzichtet. Auf leisen Sohlen schleichen sich die Melodien an und sogar den Gesang nimmt man den glaubwürdigen Pixel-Viechern ab. Deutlicher als im Zeichentrickfilm kommt hier der erzählerische Kern von Kiplings Roman zum Vorschein, in dem das Menschenkind Mogli zwischen dem lebenslustigen Bären Balu und dem vernünftigen Panther Baghira einen eigenen Weg zu einem selbstverantwortlichen Leben finden muss.

    Wer die Chance hat, die Originalversion zu sehen, sollte sich das keinesfalls entgehen lassen, denn Stimmen sind hier wirklich ideal besetzt. Bill Murray spricht und singt Balu ein und je länger man dem Bären bei der Arbeit zuschaut, um so ähnlicher wird er in Aussehen und Gestik dem exzentrischen Hollywood-Veteranen. Im Abspann darf dann noch Christopher Walken als Affenkönig ausführlich losjazzen. Dort findet sich auch nach 105 Minuten 3-D-Dschungelabenteuer der amüsante Hinweis „Filmed in Downtown Los Angeles“. Bewertung: Vier von fünf Sterne.

    Filmstart in vielen Kinos der Region.

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