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Darmerkrankungen nehmen zu: EHEC: Salatprodukte im Fokus

Darmerkrankungen nehmen zu

EHEC: Salatprodukte im Fokus

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    Gemüse aus dem Knoblauchsland liegt am Mittwoch (25.05.2011) in einem Gemüsehof in Nürnberg (Mittelfranken) zum Verkauf in Kisten.
    Gemüse aus dem Knoblauchsland liegt am Mittwoch (25.05.2011) in einem Gemüsehof in Nürnberg (Mittelfranken) zum Verkauf in Kisten. Foto: Daniel Karmann

    Immer mehr Menschen leiden an schweren Darmerkrankungen, ausgelöst durch den Darmkeim EHEC. Trotzdem lehnt Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) einen gesonderten Krisenstab ab. Bahr sagte am Mittwoch in Berlin, dass sein Ministerium ständig in engem Kontakt zu den betroffenen Bundesländern und zuständigen Behörden steht. Aufgrund der bestehenden, funktionierenden Einsatzmechanismen, "sehe ich keinen Grund, einen Krisenstab  einzurichten". Bahr zeigte sich optimistisch, dass die Ursache der Erkrankungen bald gefunden werde.

    Am Robert-Koch-Institut (RKI), dass zum Gesundheitsministerium gehört, werde "mit Hochdruck" nach der Infektionsursache gesucht, sagte Bahr.

    Es wohl Hinweise auf vorbereitete Salatteile wie etwa in Salatbars, sagte ein Sprecher der Asklepios-Kliniken. Zu dem Unternehmen gehört das Hamburger Medilys-Labor. Dessen Leiterin Susanne Huggett sagte in  der ARD: "m Moment sind Salatprodukte im Fokus."

    RKI-Präsident Reinhard Burger dagegen sagte, es gebe keine Belege dafür, dass die Ursache der zahlreichen EHEC-Erkrankungen auf Gemüse zurückzuführen ist, das roh verwendet wurde. Bislang sei  kein einzelnes Lebensmittel als Quelle identifiziert, so Burger. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU)  warnte vor  voreiligen Erklärungen für die rasante Ausbreitung. "Das sind alles  Spekulationen", sagte Aigner am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Es  könne noch nicht gesagt werden, welches die Quelle für den Ausbruch  dafür sei.

    Ungewöhlich Viele erkranken schwer

    Die hohe Zahl der schweren Verläufe von  EHEC-Infektionen ist extrem ungewöhnlich. Laut RKI gibt es sonst  pro Jahr nur rund 60 Fälle des sogenannten  hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS). Das HUS wird durch die EHEC-Bakterien ausgelöst und kann zu akutem Nierenversagen führen. Waren am Dienstag erst 80 Fälle des HUS bekannt geworden, waren es am Mittwoch bereits 140 Fälle.

    In Niedersachsen starb möglicherweise erneut eine Frau an den  Folgen einer EHEC-Infektion. Die 1970 geborene Frau aus dem  Landkreis Cuxhaven sei wegen des durch den EHEC-Erreger  verursachten sogenannten hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS)  behandelt worden und am Mittwoch gestorben, teilte das  niedersächsische Gesundheitsministerium in Hannover mit. Es werde  derzeit untersucht, ob der EHEC-Erreger bestätigt werden könne. In  Niedersachsen und Bremen waren bereits zwei Frauen vermutlich im  Zusammenhang mit EHEC-Infektionen gestorben. Beide waren nach  Behördenangaben mit dem Erreger infiziert.

    Auch bei einem Todesfall in Schleswig-Holstein  war man zuerst von einer EHEC-Infektion ausgegangen. Doch die Frau sei nicht nach einer Infektion gestorben, sagte der Sprecher der Asklepios-Kliniken in Hamburg. Die  Frau lag in Bad Oldesloe in einem Krankenhaus des Klinikbetreibers. afp

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