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Darm-Infektion: EHEC: Bauernpräsident "erleichtert" über vorsichtige Entwarnung

Darm-Infektion

EHEC: Bauernpräsident "erleichtert" über vorsichtige Entwarnung

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    Der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Gerd Sonnleitner., dpa
    Der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Gerd Sonnleitner., dpa

    Robert-Koch-Institut und das Bundesinstitut für Risikobewertung hatten am Freitag die Verzehrswarnung für Tomaten, Gurken und Blattsalaten aufgehoben. Die Welle der EHEC-Infektionen sei wohl höchstwahrscheinlich auf Sprossen zurückzuführen, die von einem bestimmten Betrieb in Uelzen kamen.

    Die Gemüsebauern in Deutschland seien erleichtert, meinte Bauernverbandspräsident Gerd Sonnleitner in einer ersten Reaktion. Mehr als 2.000 Eigenproben der Gemüsebauern bestätigen, dass ihre geernteten Produkte sicher sind. Die Bauern würden nun alles daran setzen, das Verbrauchervertrauen zurückzugewinnen und hofften auf eine rasche Normalisierung des Marktes.

    Keime, Kranke und Verluste - EHEC in Zahlen

    Keime, Kranke und Verluste - EHEC 2011 in Zahlen:

    In elf anderen Ländern gab es 2011 laut Weltgesundheitsorganisation EHEC- und Hus-Fälle, bei denen die Patienten eine Verbindungen nach Deutschland hatten.

    Bis zu 40 Blutkonserven am Tag benötigt ein EHEC-Patient bei besonders schwerem Krankheitsverlauf.

    Mindestens 30 Sekunden lang sollte man sich mit Seife nach dem Gang zur Toilette die Hände waschen, um Bakterien zu entfernen.

    Mindestens 10 Minuten bei 70 Grad sollte Rohkost erhitzt werden.

    Im Schnitt 2,6 Kilo Salat, 6,4 Kilo Gurken und 24 Kilo Tomaten aß laut Statistik jeder Deutsche von April 2009 bis März 2010.

    50 Millionen Euro Umsatzeinbußen verbuchten damals deutsche Gemüsebauern laut Bauernverband.

    200 Millionen Euro Verlust pro Woche machten spanische Bauern nach Verbandsangaben als Folge der deutschen Warnung vor ihren Gurken.

    150 Millionen Euro Entschädigung sollten Europas Gemüsebauern nach dem Willen der EU-Kommission erhalten.

    Wegen der EHEC-Krise war der Verkauf von Salat und Gemüse in den vergangenen Wochen drastisch eingebrochen. Allein den Schaden der deutschen Gemüsebauern bezifferte Sonnleitner vor einigen Tagen auf bislang weit über 65 Millionen Euro. Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn war auch die Käuferschaft auf dem Gurkenmarkt drastisch zusammengeschrumpft. Anfang vergangener Woche lag sie demnach um mehr als 70 Prozent unter dem Wert von Mitte Mai. Bei Salaten seien 60 Prozent der Kunden abgewandert. Die Käuferschaft bei Rispentomaten ging laut

    Auch Arten, vor deren Verzehr nicht gewarnt wurde, ist nach Einschätzung der Fachleute in deutlich geringerer Menge verkauft worden. Dies betreffe Radieschen, Möhren, Brokkoli und auch Erdbeeren.

    Weiter Warnung vor Sprossen

    Ungeachtet der Entwarnung für Salat, Gurken und Tomaten bleibt die Warnung vor rohen Sprossen weiter bestehen. Sie sollten derzeit noch von Verbrauchern gemieden werden, um das Risiko einer EHEC-Erkrankung so gering wie möglich zu halten. AZ

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