Der dänische Tüftler Peter Madsen bestreitet, die schwedische Journalistin Kim Wall getötet und ihre Leiche zerstückelt zu haben. Das teilte die Kopenhagener Polizei am Freitag mit. Peter Madsen sei am Donnerstag erneut verhört worden. Der Vorwurf gegen ihn laute nun Mord und Leichenschändung.
Der Torso der 30-jährigen Reporterin war Anfang der Woche angeschwemmt worden. Madsen hatte ausgesagt, Wall sei durch ein Unglück an Bord seines U-Bootes zu Tode gekommen - wie sich das seiner Aussage zufolge zugetragen haben soll, ist nicht bekannt. Madsen sitzt seit dem 12. August in Untersuchungshaft.
Peter Madsen unter Verdacht: Polizei bekommt Hinweise aus der Bevölkerung
Die Polizei teilte weiter mit, dass die aktive Suche nach weiteren Leichenteilen am Freitag nicht fortgesetzt werde. Bei dem Gegenstand, der am Donnerstagabend an der schwedischen Küste gefunden wurde, handelte es sich nach Angaben der schwedischen Polizei nicht um menschliche Überreste. Bislang seien 656 Tipps aus Bevölkerung bei der Kopenhagener Polizei eingegangen.
Die Journalistin Kim Wall, die unter anderem für die renommierten Zeitungen New York Timesund The Guardian arbeitete, war am 10. August mit dem 46-jährigen Tüftler Madsen und dessen selbst gebautem U-Boot "Nautilus" in See gestochen. Sie wollte eine Reportage über den U-Boot-Bauer schreiben. Als sie nicht wie vorgesehen nach Hause kam, meldete ihr Freund sie als vermisst. Madsen wurde später wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in Untersuchungshaft genommen.
Kim Wall: Zunächst war die Rede von einem Unfall
Zunächst hatte Madsen ausgesagt, er habe die schwedische Journalistin am Abend des 10. August auf der Insel Refshaleöen bei Kopenhagen abgesetzt. Noch bevor der Fund von Walls Torso öffentlich wurde, sagte Madsen aber aus, Wall sei bei einem Unfall an Bord des U-Boots gestorben. Danach habe er die Leiche der Journalistin in der Köge-Bucht über Bord geworfen. dpa/afp/AZ
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