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Dänemark: Dänemark trauert um rebellischen Prinzen Henrik

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Dänemark trauert um rebellischen Prinzen Henrik

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    Prinz Henrik und Königin Margrethe II. von Dänemark am 77. Geburtstag der Monarchin im Marselisborg-Palast. Der Prinz stark jetzt im Alter von 83 Jahren.
    Prinz Henrik und Königin Margrethe II. von Dänemark am 77. Geburtstag der Monarchin im Marselisborg-Palast. Der Prinz stark jetzt im Alter von 83 Jahren. Foto: Patrick van Katwijk, dpa

    Prinz Henrik von Dänemark wollte nach Hause. Nach zwei Wochen im Kopenhagener Rigshospitalet wollte er „seine letzte Zeit“ im Schloss Fredensborg mit seiner Frau, Königin Margrethe II., und den beiden Söhnen Frederik und Joachim verbringen. Dort ist er am Dienstag um 23.18 Uhr im Alter von 83 Jahren „friedlich eingeschlafen“, wie es vom Hof hieß. Prinz Henrik war seit 2017 an Demenz erkrankt.

    Prinz Henrik ist tot - ganz Dänemark trauert

    Dänemarks Untertanen trauern nun mit ihrer Königin, 77, die den französischen Grafensohn und Diplomaten 1965 in London kennengelernt hatte. Zwei Jahre später heirateten die beiden, weil sie unsterblich verliebt sei, wie die Kronprinzessin damals sagte.

    Für diese große Liebe musste Henri Marie Jean André Comte de Laborde de Monpezat auch einiges aufgeben. Seinen französischen Namen, seine Staatsbürgerschaft und seinen katholischen Glauben. „Vergiss nie, stolz auf Frankreich zu sein!“, hatte Präsident Charles de Gaulle den jungen Diplomaten gemahnt. Das hat der selbstsichere und streitbare Prinz auch nie. Das nüchterne und etwas abgeschottete dänische Königshaus schmückte der Lebemann, der in Algerien der französischen Armee gedient hatte, mit einer neuen Lockerheit und Internationalität. Untypisch skandinavisch nahm der kunst-, kultur- und musikinteressierte Franzose, der Dackel liebte, selten ein Blatt vor den Mund. Das fanden die Untertanen zunächst charmant.

    Doch mit den Jahren wurde Henrik umstrittener. Vor allem konnte sich der traditionell geprägte Familienvater nie mit seiner Rolle als Prinzgemahl im Schatten der Königin abfinden. Stets forderte er, auch offiziell König sein zu dürfen. Er werde sonst nicht ernst genommen, klagte er. Übel nahmen ihm die Untertanen auch, als er den 75. Geburtstag der Königin schwänzte. Er sei krank, sagte er da, wurde aber am Tag darauf als Tourist in Venedig abgelichtet.

    Im letzten Jahr kam dann der größte Eklat. Er wolle nicht neben der Königin im Familiengrab begraben werden, machte er bekannt. Nun wird er aber tatsächlich anders als andere Mitglieder der Königsfamilie begraben. Die Hälfte seiner Asche soll ins Meer gestreut, die andere Hälfte soll in einer Urne im Schlossgarten von Fredensborg begraben werden.

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