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DSDS: Zickenkriegerinnen werfen Marvin raus

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DSDS: Zickenkriegerinnen werfen Marvin raus

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    Es soll Zeiten gegeben haben, da ging es bei "Deutschland sucht den Superstar" um die gesanglichen Leistungen junger Sängerinnen und Sänger, die sich über ein Casting für eine musikalische Zukunft empfehlen. Das muss Jahre her sein. Spätestens mit dieser achten Staffel zeigt sich, dass DSDS nichts anderes ist als Boulevard. Massenunterhaltung, zweifellos perfekt inszeniert und durchchoreografiert. Aber irgendwann auch nicht mehr lustig.

    Après Ski Hits standen bei der zweiten Mottoshow am Samstag auf dem Programm von DSDS 2011. Und immerhin, die noch verbliebenen neun Kandidatinnen und Kandidaten schafften es allesamt ganz gut, sich auf der Bühne zu präsentieren.

    Norman Langen eröffnete den Reigen mit „Ein Stern (…Der Deinen Namen Trägt)“ von DJ Ötzi & Nik P. - und ging auf Nummer sicher. Den Fehler, durchs Publikum zu laufen und dabei seinen Text zu vergessen wie am vergangenen Samstag, machte er kein zweites Mal. Zazou Mall kam mit „Born This Way“ von Lady Gaga auf die Bühne. Superkurzes Kleid und ansprechende Bühneshow halfen wenig, die gesanglichen Qualitäten der Schweizerin halten sich einfach in Grenzen. "Es war der Weg in die richtige Richtung", meinte Juror Dieter Bohlen - um freilich nachzusetzen: "Du singst nicht so gut wie du aussiehst."

    Nina Richel sang ein poppiges „Everytime We Touch“ von Cascada, Ardian Bujupi lieferte sein "Tonight (I’m Lovin’ You)“ von Enrique Iglesias passabel ab. Anna-Carina Woitschack (18) glänzte mit einer guten Intepretation von "I Will Survive“ von Gloria Gaynor. Auch Pietro Lombardi und der 16-jährige Sebastian Wurth wurden ihren DSDS-Rollen gerecht. "Du bist einer der wenigen hier, die auf dem Boden geblieben sind" bescheinigte Bohlen dem jungen Wurth.  Marco Angelini machte mit dem „Fliegerlied“ von den Zillertaler Dirndljägern fast so etwas wie Partystimmung auf der Bühne und Marvin Cybulski hatte einmal mehr keine Lust, sich zu bewegen.

    Für die Stammzuschauer von DSDS soweit also nichts Neues. Aber um Gesang und Nicht-Gesang ging es ja ohnehin nicht.

    Schon in den Tagen zuvor hatten RTL und "Bild"-Zeitung in ihrer DSDS-Berichterstattung hinlänglich klar gemacht, was wirklich im Mittelpunkt stehen sollte an diesem Samstag: die spätpubertären Scharmützel der beiden Kandidatinnen Nina Richel (17) und Anna-Carina Woitschack (18). Die durften sich folgerichtig in Einspielern und auf der Bühne gegenseitig beschimpfen und hassen, wegen Bananenschalen im Bad, wegen herumliegender Kleidung, wegen Schminke - weltbewegende Ereignisse im Leben junger Sängerinnen offenbar. Traurige Höhepunkte des neuzeitlichen Gladiatorenkampfs: Gleich beide Sängerinnen fielen vor lauter Schreck über sich selbst theatralisch in Ohnmacht. Vor laufender Kamera, versteht sich. 

    Im Wettkampf um den gelungensten Schwächeanfall siegte dann übrigens Nina Richel. Die nächtliche Verkündung des Verlierers des Abends verbrachte die 17-Jährige mit weichen Knien auf einem Bürostuhl sitzend. 

    Ein eher peinliches Spektakel.

    Bei den RTL-Zuschauern - 6,92 Millionen waren es diesmal - scheint der Streit der Zickenkriegerinnen dennoch anzukommen. Beide, Nina Richel und Anna-Carina Woitschack, überstanden das Telefon-Voting. Stattdessen musste einer gehen, der mit seiner Show-Verweigerung ohnehin nicht ins Konzept der Sendung passte. Marvin Cybulski flog raus. Bei dem 30-Jährigen hielt sich die Enttäuschung darüber offensichtlich in Grenzen. Beim Zuschauer wohl auch. Obwohl Cybulski noch mit am besten singen konnte in dieser DSDS-Staffel.

    Aber darum geht's ja nicht mehr.

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