Fünf Gründer waren in Folge 8 bei "Die Höhle der Löwen" 2019 zu Gast. Eines der Produkte beschäftigte sich mit einem Thema, das auf deutschen Straßen zuletzt immer wieder für Ärger sorgte - Erfinder Dieter Mohn präsentierte die Gafferwand. Auch kaltgebrauter Tee und ein medizinisches Produkt wurden vorgestellt. Lesen Sie hier im Nachbericht, wie die Produkte aus Folge 8 bei den Gründern angekommen sind.
"Die Höhle der Löwen" 2019: Produkte und Gründer in Folge 8
Wingbrush aus Köln:
Ralf Dümmel investiert in die Interdental-Zahnbürste Wingbrush. Die Gründer geben für 400.000 Euro 15 Prozent der Firmenanteile ab. Der Zahnarzt Dr. Louis Bahlmann will Bakterien im Mundraum mit seiner Interdentalbürste ein Ende setzen: "Die Zahnbürste erreicht die Stellen zwischen den Zähnen nicht und das sind 30 bis 40 Prozent der Zahnoberfläche." Obwohl es schon viele herkömmliche Produkte für die Zahnzwischenräume auf dem Markt gibt, bleibe eine Reinigung der Zahnzwischenräume unangenehm, zeitaufwendig und umständlich. Gemeinsam mit seinen Schulfreunden Burak Dönmezer und Marc Schmitz habe er deshalb die Wingbrush Interdentalbürste erfunden. Der entwickelte Fühler soll Stabilität verleihen. "Einfach am Zahnzwischenraum ansetzen, zusammendrücken, fertig - einfacher und schneller war es noch nie", erklärt Burak Dönmezer. Mit der Wingbrush Zahnseide stellen die Gründer in Folge 8 ihre zweite und neueste Produktentwicklung vor. "Xylit wirkt antibakteriell gegen Karies. Die Aktivkohle hilft gegen Verfärbungen der Zähne, beispielsweise durch Kaffee. Unsere Zahnseide quillt bei Kontakt mit dem Zahn auf, dadurch verbessert sich die Reinigungsleistung", so Marc Schmitz über die Besonderheiten. Während die Interdentalbürste bereits erhältlich ist, steht der Markteintritt für die Zahnseide noch bevor.
Noveltea aus München/Newcastle (England):
"Einen im Tee haben" - diese Redewendung ist bei Noveltea Programm. Denn die beiden Gründer Lukas Passia und Vincent Efferoth haben einen kalt gebrühten Tee entwickelt, der durch Zugabe hochwertiger Spirituosen wie Gin, Rum und Whisky ein einzigartiges Geschmackserlebnis bieten soll. Noveltea soll kalt auf Eis und warm genießen werden können. Kennengelernt haben sich Lukas Passia (aufgewachsen in Remscheid) und Vincent Efferoth (aufgewachsen in Leverkusen) per Zufall im St. James Park, dem Fußballstadion von Newcastle United. Die zwei Deutschen, die beide an der Newcastle University ihr Masterstudium absolvierten, wurden schnell Freunde und entwickelten gemeinsam die Idee von dem alkoholischen Tee. Die Gründer haben mit ihrem Start-up schon zahlreiche Auszeichnungen gewonnen und erhielten in der englischen Gründer-Show "Dragon´s Den" sogar gleich drei Angebote. "Leider konnten wir uns nicht mit den englischen Investoren einigen und so verließen wir die englische Höhle ohne Deal", blickt Lukas Passia zurück. Aber das soll dieses Mal nicht passieren und sie haben sich fest vorgenommen, nicht ohne Handschlag die "Höhle der Löwen" zu verlassen. Sie boten den "Löwen" 450.000 Euro für zehn Prozent der Unternehmensanteile. Dagmar Wöhrl schlug zu, bekommt für die 450.000 Euro aber fünfzehn Prozent der Anteile und wird neben der Beteiligung auch mit einem Euro pro Flasche belohnt, bis ihr Investment abgezahlt ist.
Pattarina aus Cottbus:
Nähen ist in Deutschland sehr beliebt, doch da gibt es ein Hindernis: Die aufwändige Schnittmustervorbereitung. Mit Pattarina präsentieren Nora Baum und Markus Uhlig die erste App, mit der Schnittmuster präzise vom Handy auf den Stoff übertragen und nachgezeichnet werden können. Dies soll das beliebte Hobby vereinfachen - Ausdrucken und Abpausen oder Ausschneiden und anschließendes Zusammenkleben der Schnittmuster wären durch Pattarina passé. Zu ihrem aktuellen Kundenkreis gehören Verlage und Schnittmuster-Designer, die diese Schnittmuster verkaufen. Die Gründer planen die Augmented-Reality-App nicht nur für Schnittmuster zu verwenden, sondern möchten ihre Technologie auch schnell in andere Bereiche übertragen, wie zum Beispiel für das Fliesenlegen oder Holzarbeiten. Mit einem Investment von 100.000 Euro würden sie weitere Entwickler einstellen, sind aber vor allem auf der Suche nach einem Sparringpartner. Sie bieten den "Löwen" 12,5 Prozent der Firmenanteile an. Tech-Experte Frank Thelen versprach 100.000 Euro und wollte im Gegenzug allerdings 22 Prozent der Firmenanteile. In der Sendung sah es nach einem Deal aus - nach den Dreharbeiten platzte das Investment allerdings.
Folge 8: Diese Produkte haben keinen Deal bekommen:
Rock the Billy aus Villach (Österreich):
Rene Taumberger und David Pirker stellen mit Rock the Billy ihr Tanz-Workout vor. Die Kombination aus Boogie Woogie, Rock’n’Roll, Swing und Jazzabilly soll das Workout zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Rock the Billy ist ein Training, das Spaß machen soll und für jeden geeignet sein soll - egal ob Beginner oder Fortgeschrittener und egal welches Alter. Das Unternehmenskonzept ist auf drei Bereiche aufgeteilt. Die Lizenz: Für 250 Euro wird ein Trainer ausgebildet und kann dann selbständig Kurse abhalten. Das Abo: Für eine monatliche Gebühr von 19,90 Euro werden den Trainern viele weitere Workout-Tipps und Musikzusammenstellungen zur Verfügung gestellt. Merchandise: In ihrem Onlineshop verkaufen die Gründer Produkte, die man für ein stilechtes Rock the Billy-Workout benötigt. Um schnell wachsen zu können, benötigen Rene Taumberger und David Pirker 120.000 Euro und bieten dafür 20 Prozent ihrer Firmenanteile an. Obwohl die Gründer kräftig das Tanzbein geschwungen haben, gab es am Ende keinen Deal für Rock the Billy.
Gafferwand aus Prislich (Mecklenburg-Vorpommern):
Der Erfinder Dieter Mohn (62) hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kampf gegen Schaulustige anzutreten: "Im November 2016 war ich in einen Unfall hineingekommen. Es ist dort nichts Wesentliches passiert. Auffällig war aber, dass Leute ihre Fahrzeuge verließen und zum Unfallort gingen. Anstatt zu helfen, zückten sie ihre Handys, haben Aufnahmen gemacht und gefilmt. Dazu haben sie auch noch die Einsatzkräfte behindert und keine Rettungsgasse gebildet." Gerade bei Verkehrsunfällen kommt es immer wieder zu Störungen durch Gaffer, die im schlimmsten Fall durch ihre Unachtsamkeit in einen Folgeunfall verwickelt werden. Um dies zu verhindern, hat Dieter Mohn die "Gafferwand" erfunden. Das ist ein aufblasbarer Sichtschutz für Einsatzkräfte. Sie soll zu jeder Zeit durch zwei Personen in weniger als zwei Minuten errichtet werden können. Auch wenn Dieter Mohne bereits erste Sichtschutzwände unter anderem an Feuerwehren verkaufen konnte, ist er auf der Suche nach einem Investor - für 100.000 Euro bietet er 20 Prozent der Firmenanteile. Am Ende gab es keinen Deal für Erfinder Mohn.
Die nächste Folge von "DHDL" 2019 läuft am 29. Oktober um 20.15 Uhr auf Vox.