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Curiosity: Marsrover "Curiosity": Gab es Leben auf dem Mars?

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Marsrover "Curiosity": Gab es Leben auf dem Mars?

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    Seit 2012 fährt der Mars-Rover „Curiosity“ auf dem Mars umher und liefert beeindruckende Bilder aus einer anderen Welt. Die neusten Erkenntnisse nach Bodenanalysen des Roboters: Der Mars besaß einmal die Bedingungen für Leben.
    Seit 2012 fährt der Mars-Rover „Curiosity“ auf dem Mars umher und liefert beeindruckende Bilder aus einer anderen Welt. Die neusten Erkenntnisse nach Bodenanalysen des Roboters: Der Mars besaß einmal die Bedingungen für Leben. Foto: NASA

    Seit fast fünf Jahren kurvt der Marsrover „Curiosity“ auf dem Roten Planeten herum – und faszinierte uns Erdbewohner immer wieder mit außergewöhnlichen Bildern. Etwa mit Fotos, die nicht aussehen, als seien sie auf einem anderen Planeten, sondern eher im amerikanischen Grand Canyon geschossen worden. Nun sendet „Curiosity“ neue, spannende Nachrichten: Der junge Mars besaß viele Millionen Jahre lang die nötigen Voraussetzungen für eine lebensfreundliche Umwelt. Das schließen Forscher aus neuen Bodenanalysen des Marsrovers der US-Raumfahrtbehörde Nasa.

    Die Daten liefern Belege für ein relativ stabiles Klima auf dem Roten Planeten, wie Wissenschaftler um Joel Hurowitz von der Stony Brook University im US-Bundesstaat New York im Fachblatt Science berichten.

    Wichtige bisherige Mars-Missionen

    MARINER 4: Der US-Sonde gelingt 1965 der erste Vorbeiflug in rund 10 000 Kilometern Entfernung. Sie schickt Fotos vom Mars zur Erde.

    VIKING 1 und 2: Die US-Raumfahrtbehörde Nasa startet 1975 zwei Raketen mit je einem Satelliten und einem Landemodul. «Viking 1» und «Viking 2» suchen in verschiedenen Mars-Regionen nach Mikroorganismen am Boden und finden nichts. Die Geräte waren jahrelang im Einsatz. 

    PATHFINDER: Die Nasa-Sonde «Pathfinder» setzt nach der Landung 1997 den Rover «Sojourner» auf der Mars-Oberfläche aus. Es ist der erste geglückte Einsatz eines Rovers auf dem Nachbarplaneten der Erde. 

    OPPORTUNITY: Daten der Nasa-Sonde «Opportunity» deuten an, dass einst auf der Mars-Oberfläche Wasser geflossen sein könnte. Die Sonde ist seit 2004 in der Tiefebene Meridiani Planum im Einsatz, wo im Oktober auch das ExoMars-Testmodul «Schiaparelli» landen soll. 

    CURIOSITY: Der US-Rover «Curiosity» ist mit fast 900 Kilogramm und 3 mal 2,8 Metern der größte mobile Forschungsroboter, der bislang auf den Roten Planeten geschickt wurde. Er ist seit 2012 aktiv. (dpa)

    "Curiosity" seit 2012 auf dem Mars

    „Curiosity“ fährt seit 2012 durch den rund 150 Kilometer großen Gale-Krater auf dem Mars und hat verschiedene Indizien dafür gefunden, dass den Krater einst ein großer See füllte. In der neuen Studie haben Forscher Schlammsteine aus unterschiedlichen Tiefen des einstigen Sees untersucht. Dabei zeigte sich, dass der See einmal Schichten mit verschiedenen chemischen Bedingungen besaß. Während es nahe der Oberfläche einen hohen Anteil oxidierender Verbindungen aus der Atmosphäre gab, herrschten in tieferen Wasserschichten sauerstoffarme Bedingungen.

    Insgesamt deuteten die Bodenanalysen von „Curiosity“ darauf hin, dass auf dem Roten Planeten über längere Zeit ein stabiles Klima vorgeherrscht haben muss, erläutern die Forscher. Es habe sich von kalten, trockenen Bedingungen zu wärmeren und feuchteren entwickelt, bis der See schließlich austrocknete, vermutlich aufgrund Veränderungen in der Atmosphäre. Die Untersuchung belege gemeinsam mit anderen Funden, dass der junge Mars vor etwa 3,8 bis 3,1 Milliarden Jahren alle physikalischen, chemischen und energetischen Voraussetzungen für eine lebensfreundliche Umwelt besessen habe, schreiben die Forscher.

    Gab es Leben auf dem Mars?

    Auch nach dem Austrocknen des Sees könnte es einer zweiten Analyse zufolge noch größere Grundwasserströme gegeben haben. Das schließen Wissenschaftler um Jens Frydenvang vom Los Alamos National Laboratory (US-Bundesstaat New Mexico) aus Ablagerungen von Siliziummineralen. Die Minerale seien von sehr altem Grundgestein in darüberliegendes jüngeres Gestein gewandert, schreiben die Forscher im Fachblatt Geophysical Research Letters. „Selbst als der See schließlich verdunstete, gab es noch wesentliche Mengen Grundwasser, viel länger als wir bislang gedacht haben“, erläuterte Frydenvang in einer Mitteilung seines Instituts. „Das verlängert das Fenster für eine mögliche Existenz von Leben auf dem Mars.“ dpa

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