Crystal Meth entwickelt sich laut Experten zu einer Droge, die in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Es sei nämlich recht günstig, erklärt, Kerstin Jüngling, die Geschäftsführerin der Berliner Fachstelle für Suchtpräventionr. "Das ist schon eine Volksdroge", sagt sie. Stark betroffen seien vor allem Bayern und Sachsen, da Crystal Meth oft über die Grenze aus Tschechien komme.
Der Grünen-Poltiker Volker Beck (Grüne) wurde am Dienstag mit Drogen erwischt. Laut Bild-Zeitung soll die Polizei Crystal Meth bei dem Bundestagsabgeordneten gefunden haben. Aber was ist das überhaupt für eine Droge? Und wie gefährlich ist Crystal Meth? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Crystal Meth seit Ende des 19. Jahrhunderts im Umlauf?
Geschichte: Methamphetamin wird seit Ende des 19. Jahrhunderts produziert. Als „Pervitin“ war es seit den 1930er-Jahren als Stimmungsaufheller legal erhältlich (auch in Pralinenform). Wehrmachtssoldaten bekamen die Droge, die heute unter dem Namen Crystal Meth bekannt ist, als Aufputschmittel.
Herstellung: Crystal Meth lässt sich aus Ephedrin herstellen. Dieser Stoff ist unter anderem in Hustensäften enthalten. Mit chemischen Fachwissen lässt sich eine Droge daraus machen - was rechtlich natürlich hart bestraft wird.
Verbreitung: Crystal Meth wird vor allem in Tschechien hergestellt und dann über die Grenze nach Deutschland gebracht. Vor allem in Bayern landet die Droge erst einmal.
Wie gefährlich ist die Droge Crystal Meth?
Wirkung: DurchCrystal Meth wird Dopamin ausgeschüttet. Wer die Droge nimmt, erlebt daher starke Glücksmomente und große Euphorie. Manche bleiben dadurch tagelang wach und in einem glücklichen Zustand. Wenn die Wirkung nachlässt, fallen allerdings viele in ein gefühlsmäßiges Loch. Darin liegt auch ein Grund für die Suchtgefahr.
Gefahr: Crystal Meth ist im Prinzip der gleiche Stoff wie Pervitin. Das Rauschgift birgt immenses Suchtpotenzial, einige Experten wollen in ihm gar die gefährlichste Droge der Welt sehen. Crystal ist in allen Gesellschaftsschichten verbreitet. Die physischen Folgen sind dramatisch, der Verfall setzt rasch ein: Zähne und Haare fallen aus, die Wundheilung verlangsamt sich, das Immunsystem wird geschwächt; bei Überdosierung kann es durch Überlastung des Herz-Kreislaufsystems zum Tod kommen. Der Konsument macht einen überwachen und oftmals aggressiven Eindruck - immenser Egozentrismus und Schizophrenie sind Begleiterscheinungen. AZ, dpa