Der Kapitän des vor der italienischen Küste havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia", Francesco Schettino, bleibt unter Hausarrest. Das entschied ein Gericht in Florenz am Dienstag und erteilte damit sowohl einem Antrag der Staatsanwaltschaft als auch der Verteidigung eine Absage. Die Staatsanwaltschaft hatte eine erneute Untersuchungshaft für Schettino beantragt, die Verteidigung wollte seine Freilassung erwirken. Nach dem Schiffsunglück Mitte Januar war Schettino zunächst inhaftiert, dann aber unter Hausarrest gestellt worden.
Arrest an der Amalfi-Küste
Schettino verbringt den Arrest in seiner Wohnung an der Amalfi-Küste. Er darf die Wohnung nicht verlassen und nur mit seinen engsten Angehörigen kommunizieren. Über seine Anwälte teilte er nach der Bekanntgabe der Entscheidung mit, er sei nun "beruhigter" und schlug vor, "gelassener" darüber zu sprechen, was "genau" geschehen sei.
Dem Kapitän werden unter anderem vielfache fahrlässige Tötung und das vorzeitige Verlassen des Schiffs vorgeworfen. Auch gegen seinen ersten Offizier, Ciro Ambrosio, laufen Ermittlungen. Ambrosio befindet sich auf freiem Fuß. Die "Costa Concordia" war am 13. Januar vor der Insel Giglio mit mehr als 4200 Menschen an Bord auf einen Felsen gelaufen und gekentert. Dabei kamen vermutlich 32 Menschen ums Leben, bisher konnten jedoch erst 17 Tote geborgen werden.