Francesco Schettino, einstiger Kapitän des Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia, scheint von seiner Unschuld an dem Schiffsunglück überzeugt. Schettino hat die Fehler seiner Crew für das Kentern des Kreuzfahrtschiffs vor der toskanischen Insel Giglio verantwortlich gemacht. In einem TV-Interview ausgerechnet zum Jahrestag des Schiffsunglücks betonte Kapitän Francesco Schettino seine Unschuld.
Francesco Schettino schiebt Schuld auf Steuermann
Schettino beteuerte am Sonntag im italienischen Fernsehen, der indonesische Steuermann habe eines seiner auf englisch gegebenen Kommandos falsch verstanden. Francesco Schettino in dem Interview: "Wenn der Steuermann richtig verstanden hätte, wäre das Schiff vorbeigefahren und nichts wäre passiert." Zudem habe ihn der Diensthabende am Radar nicht gewarnt, "dass wir Land vor uns hatten. Man hat mir gesagt, alles wäre in Ordnung".
Costa Concordia vor einem Jahr auf Grund gelaufen
Der Unglücks-Kapitän beklagte sich. Sämtliche Schuld sei auf ihn abgewälzt worden, "weil ich den Angaben gefolgt bin, die mir gemacht wurden." Francesco Schettino gilt den Ermittlern als Hauptschuldiger für das Unglück vor der toskanischen Insel Giglio, das er durch einen Navigationsfehler verursacht haben soll. Weil er zudem die Costa Concordia vor der Rettung aller Passagiere verließ, gilt er in italienischen Medien als "Kapitän Feigling". Die Costa Concordia war am Abend des 13. Januar 2012 dicht vor Giglio auf Grund gelaufen und leck geschlagen. 32 Menschen starben bei dem Unglück.
Schettino: Auch ich trauere um die Toten
Schettino versicherte in dem TV-Interview den Hinterbliebenen der Opfer, dass auch er um die Toten trauere. "Seit dem 13. Januar 2012 und bis zum Ende meines Lebens werde ich in meinem Herzen eine sehr persönliche Verbindung zu den Familien der Opfer haben." Gegen den Kapitän und neun weitere Verdächtige laufen derzeit Verfahren wegen Totschlags, ein Prozess wird wohl aber erst in einigen Monaten starten. afp/AZ