Taucher der italienischen Küstenwache haben am Dienstag fünf weitere Leichen in dem vor der Küste der toskanischen Insel Giglio havarierten Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" entdeckt. Dies teilte die Küstenwache italienischen Medien mit. Demnach befanden sich die Opfer im hinteren Teil des überfluteten Hecks. Damit kamen bei dem Unglück am Freitagabend mindestens elf Menschen ums Leben.
Deutscher unter den Opfern der "Costa Concordia"
Offenbar deutsches Todesopfer bei SchiffshavarieUnglück der "Costa Concordia"Der italienische Sender Rai meldete am Dienstag, ohne eine Quelle zu nennen, dass mindestens ein Deutscher beim Schiffsdrama vor der Toskana ums Leben gekommen ist. Am Montag war ein Mann aus dem Schiff geborgen worden, der zunächst nicht identifiziert werden konnte. Das Auswärtige Amt in Berlin war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Woher das Opfer stammt, war noch unklar.
Zuvor hatte der italienische Krisenstab von 14 vermissten Deutschen gesprochen. Das Auswärtige Amt war bislang davon ausgegangen, dass von insgesamt 29 Vermissten zwölf aus Deutschland stammen: fünf Passagiere aus Hessen, je zwei aus Berlin, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen und eine Frau aus Bayern.
Mehr als 25 Menschen werden vermisst
Die Suche nach Vermissten auf dem Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" ist unterdessen am vierten Tag nach der Havarie vor der italienischen Küste fortgesetzt worden. Nach einer Pause über Nacht setzten die Rettungsmannschaften am Morgen auch Sprengstoff ein, um sich einen Weg durch Trümmer und andere Hindernisse zu bahnen, sagte ein Sprecher der Küstenwache auf der toskanischen Insel Giglio. Bislang wurden sechs Tote geborgen.
Laut Küstenwache werden noch 25 Passagiere und 4 Besatzungsmitglieder vermisst. Nach Angaben des Auswärtigen Amts vom Dienstag kommen zwölf aus Deutschland. Die lokalen Behörden gehen davon aus, dass das Wetter bis Mittwoch gut bleibt. Die Rettungsarbeiten könnten auf jeden Fall bis dahin fortgesetzt werden.
"Wir wollen das gute Wetter ausnutzen und versuchen, soweit wie möglich voranzukommen", erklärte Filippo Marini von der Küstenwache. afp/AZ