Bei vier aus Brasilien nach Japan eingereisten Menschen ist eine neue Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Sie sei nicht identisch mit den bisher in Großbritannien und Südafrika nachgewiesenen Erreger-Varianten, gab Takaji Wakita, der Chef der japanischen Gesundheitsbehörde am Sonntag bekannt. Zur Zeit gäbe es keine Hinweise darauf, dass die neu entdeckte Variante ansteckender ist.
Die vier Personen seien am 2. Januar aus dem Amazonasgebiet in Brasilien kommend, in Tokio gelandet, und sofort am Flughafen Haneda in Quarantäne gegangen, teilte das japanische Gesundheitsministerium mit. Ein über 40 Jahre alter Mann sei mittlerweile im Krankenhaus, nachdem er akute Atemprobleme entwickelt habe. Zwei andere Passagiere würden unter Symptomen wie Hals-und Kopfschmerzen, sowie Fieber leiden. Eine Person im Teenageralter habe keine Symptome entwickelt.
Mutation des Coronavirus aus Großbritannien trat an Heiligabend in Deutschland auf
Bei Viren treten stetig zufällige Veränderungen im Erbgut auf, Mutationen genannt. Manche verschaffen dem Erreger Vorteile - etwa, indem sie ihn leichter übertragbar machen. Im Dezember wurden eine Variante des Coronavirus (B.1.1.7) in Großbritannien sowie eine ähnliche (501Y.V2) in Südafrika nachgewiesen, die ersten Analysen von Wissenschaftlern zufolge ansteckender sein könnten als die bisher kursierenden Version des Virus.
Die Corona-Mutation aus England wurde in Deutschland erstmals an Heiligabend nachgewiesen. Betroffen war eine Frau in Baden-Württemberg, die aus Großbritannien eingereist war. Am Donnerstag teilte das Gesundheitsministerium in Sachsen mit, dass diese Mutation des Coronavirus nun auch bei einer Person aus Dresden nachgewiesen wurde, die aus Großbritannien zurückgekehrt war.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte im Gespräch mit unserer Redaktion angesichts der hochansteckenden Virusvariante aus Großbritannien einen verlängerten Lockdown bis die Inzidenz auf 25 sinkt. "Wir müssten wahrscheinlich über Monate in einem Lockdown bleiben", so Lauterbach im Interview. (dpa/AZ)
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