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Corona-Warn-App: Ein erster Test: So funktioniert die Corona-App der Bundesregierung

Corona-Warn-App

Ein erster Test: So funktioniert die Corona-App der Bundesregierung

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    Ab sofort ist die  Corona-Warn-App des Bundes in Deutschland verfügbar.
    Ab sofort ist die Corona-Warn-App des Bundes in Deutschland verfügbar. Foto: Michael Kappeler, dpa

    "Unbekanntes Risiko". Noch steht diese Meldung in einem grauen Kästchen auf dem Smartphone-Bildschirm, wenn ich die Corona-Warn-App öffne. Aktuell ist bei fast jedem unbekannt, wie hoch das Risiko, sich mit Corona infiziert zu haben, wirklich ist. Es besteht die Gefahr, infiziert zu sein, ohne es zu merken. Die Corona-App soll helfen, das Risiko besser einzuschätzen. Aktuell steht dort aber noch die Meldung: "Da Sie die Risiko-Ermittlung noch nicht lange genug aktiviert haben, konnten wir für Sie kein Infektionsrisiko berechnen."

    Ich hoffe, dass in einigen Tagen aus dem grauen Kästchen ein grünes wird, in dem dann "Niedriges Risiko" steht. Dafür ist entscheidend, ob jemand, mit dem ich in den vergangenen 14 Tagen Kontakt hatte, in der App als infiziert gemeldet wurde. Bin ich einem Infizierten zu lange zu nahe gekommen, wird das Kästchen rot wird. Dann steht "Erhöhtes Risiko" darin, verknüpft mit dem Hinweis, wenn möglich zu Hause zu bleiben und Kontakt mit dem Hausarzt, dem ärztlichen Bereitschaftsdienst oder dem Gesundheitsamt aufzunehmen.

    "Geringes Risiko" - das zeigt die App an, wenn die Risiko-Ermittlung lange genug aktiviert war und kein Kontakt als infiziert registriert wurde. Das Foto stammt vom Test der Entwickler-Version.
    "Geringes Risiko" - das zeigt die App an, wenn die Risiko-Ermittlung lange genug aktiviert war und kein Kontakt als infiziert registriert wurde. Das Foto stammt vom Test der Entwickler-Version. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Über diese Links können Sie die Corona-App herunterladen

    Die App steht seit der Nacht auf Dienstag, seit etwa 2 Uhr, in Play Store und App Store bereit.

    Ab sofort soll mein Smartphone erkennen, wenn ich mich in der Nähe anderer aufhalte. Über die Bluetooth-Funktion, die eigentlich zur Datenübertragung über kurze Distanz gedacht ist, registriert die App, wie nahe ich anderen Menschen komme und wie lange die Kontakte dauern. Nun ja, bei anderen App-Nutzern. Deshalb betont die Bundesregierung immer wieder, wie wichtig es sei, dass möglichst viele Menschen die Anwendung herunterladen und nutzen. Am Dienstagmorgen gegen 8 Uhr verzeichnet die App mehr als 10.000 Downloads auf Android-Geräten. Am Mittag waren es schon mehr als 100.000.

    Einige Nutzer berichten, dass sie die App über Play Store und App Store nicht direkt gefunden haben. Über diese Links lässt sich die App herunterladen:

    Risiko, Test einreichen, häufig gestellte Fragen: Die Funktionen der App sind übersichtlich

    Alle Nutzer sehen, wenn sie die App zum ersten Mal öffnen, einen Begrüßungstext. "Mehr Schutz für Sie und uns alle", verspricht dieser. Danach wird es etwas ausführlicher: Mehrere Hinweise zum Datenschutz folgen. Der Datenschutz war und ist das zentrale Thema der Diskussion rund um die Corona-App. Nun muss man seine Zustimmung zur "Risiko-Ermittlung" abgeben - ab jetzt sendet das Handy anonymisierte Codes an andere App-Nutzer in der Nähe, wenn ich mit diesen Kontakt habe. Die Zustimmung lässt sich später jederzeit widerrufen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Bluetooth-Funktion muss nun dauerhaft angeschaltet bleiben. Das Datenvolumen wird nicht belastet. Alle Anbieter schalten die Datennutzung dafür frei, das wurde bei der Pressekonferenz der Bundesregierung, in der die App offiziell vorgestellt wurde, verkündet.

    Die weiteren Funktionen der App sind übersichtlich gestaltet. Auf der Startseite gibt es unter der Kachel, die das aktuelle Risiko anzeigt, die Möglichkeit, ein positives Testergebnis anzugeben. Damit sich nur wirklich positiv getestete Menschen als infiziert melden können, ist dafür die Eingabe einer TAN beziehungsweise das Scannen eines QR-Codes notwendig.

    Ein Klick auf eine dritte Kachel bringt den Nutzer zu einer Liste häufig gestellter Fragen. Über das Menü gelangt man außerdem zu einem Überblick, der wichtige Begriffe rund um die Anwendung erklärt.

    Corona-Warn-App: Unter Android muss die Standort-Funktion eingeschaltet sein

    Ein Argument von Befürwortern der App war in der Datenschutzdebatte immer: Der Standort wird nicht aufgezeichnet. Für die Ermittlung meiner Kontakte ist nicht erheblich, wo ich diese getroffen habe. Stattdessen sendet die App anonymisierte Zahlencodes, die andere App-Nutzer empfangen können. Diese werden nach 14 Tagen wieder gelöscht. Wenn ein Infizierter seinen Test registriert, bekommen die Menschen, die mit ihm Kontakt hatten, eine Benachrichtigung. Sie erfahren aber nicht, wer der Infizierte ist.

    Doch auch wenn Tracking für diese Funktion nicht nötig ist, teilt mir mein Android-Smartphone mit, dass ich neben der Bluetooth-Funktion auch meine Standortfreigabe aktivieren muss. Schalte ich diese Funktion aus, erhalte ich einen Hinweis, dass die Benachrichtigungen für Kontakte mit Infizierten ausgeschaltet wurden. Das liegt nicht an der Corona-App, sondern an Googles Betriebssystem Android. Die für die Corona-App nötige Bluetooth-Low-Energy-Funktion lässt sich nur mit eingeschaltetem Ortungsdienst verwenden. Das bestätigt eine Mitarbeiterin der Corona-Warn-App-Hotline. Die Nummer ist in der App hinterlegt und Montag bis Samstag von 7 bis 22 Uhr erreichbar (deutsch und englisch). Die genaue Ortung über GPS lässt sich aber deaktvieren.

    Dass der Standort aktiviert werden muss, sagt aber nichts darüber aus, welche Daten von der App gespeichert werden. Der Programmiercode wurde transparent veröffentlicht. Experten haben ausgewertet, welche Daten gespeichert werden und welche nicht – auf den Standort wird nicht zugegriffen. Bei iPhones muss der Standort zudem nicht freigegeben werden.

    Dafür gibt es für iOS-Geräte ein anderes Problem. Die App benötigt die aktuellste Version des Betriebssystems (iOS 13.5). Viele Nutzer müssen deswegen vor der Installation erst das Update herunterladen. Und einige können das gar nicht: Wer ein iPhone 6 oder älter besitzt, kann das Systemupdate nicht mehr aufspielen und damit auch die Corona-App nicht installieren.

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