Ein Modehändler in Emmendingen in Baden-Württemberg hat eine kreative Lösung gefunden, um weiter Ware verkaufen zu können: Zwischen den Jacken und Hosen in seinem Laden türmen sich nun Hunderte Klopapierrollen. Desinfektionsmittel, Schokolade und Kaffee hat Inhaber Marcel Jundt nun auch im Angebot. "Ich kann schließlich nicht einfach still sitzen bleiben", sagt Jundt. Dass Drogerien und Supermärkte weiter alles verkaufen dürften, er aber nicht, finde er ungerecht. Mit seinem "Klopapier-Flagship-Store" wolle er vor allem auf dieses Ungleichgewicht aufmerksam machen.
Aktion soll auf Ungerechtigkeit aufmerksam machen
Vom Gewerbeamt habe er für seine Produkterweiterung zusätzlich zum Verkauf von Kleidung eine offizielle Erlaubnis bekommen, sagt Jundt. Die Ladenfläche sei reduziert, es gebe Einlasskontrollen und ein Hygienekonzept. Die Rückmeldungen auf sein neues Sortiment seien überwiegend positiv, die Zahl der Kunden könne sich durchaus sehen lassen.
Der Modehändler sieht seine Klopapier-Lösung als derzeit einzigen Ausweg, um während der Pandemie noch etwas verdienen zu können, wie er sagt. Die Corona-Zahlen stiegen immer weiter, bald auch landesweit wieder über den Wert von 100 bei der Sieben-Tage-Inzidenz. "Sonst könnte ich vielleicht erst wieder in einem halben Jahr meinen Laden aufsperren." Er hoffe, dass seine Lösung schon bald Nachahmer findet. Erste Anfragen gebe es bereits.
Supermärkte und Drogerien dürfen auch andere Waren verkaufen
Der Landkreis Emmedingen hat in dieser Woche die sogenannte Notbremse gezogen, weil die Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche an drei Tagen in Folge über den Wert von 100 gestiegen waren. Damit musste der Einzelhandel wieder weitgehend schließen und darf künftig nur noch Abholung anbieten. Lebensmittelgeschäfte und Drogerien dürfen seit Beginn der Pandemie durchgehend geöffnet bleiben. (dpa)
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