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Corona-Pandemie: Was muss ich beachten, wenn ich meinem Partner die Haare schneide?

Corona-Pandemie

Was muss ich beachten, wenn ich meinem Partner die Haare schneide?

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    Der nächste Friseurbesuch könnte in weiter Ferne liegen. Wegen der Corona-Krise stellen sich viele Menschen nun erstmals die Frage: Wie schneide ich meinem Partner die Haare.
    Der nächste Friseurbesuch könnte in weiter Ferne liegen. Wegen der Corona-Krise stellen sich viele Menschen nun erstmals die Frage: Wie schneide ich meinem Partner die Haare. Foto: Britta Pedersen, dpa (Symbol)

    Ob Friseure ihr Handwerk weiter ausführen dürfen, sorgte zu Beginn der ersten Anti-Corona-Maßnahmen für Verwirrung. Zunächst durften sie noch geöffnet bleiben, mittlerweile wurden aber auch die Friseursalons geschlossen. Und so stellt sich für viele Bürger die Frage: Was soll ich tun, wenn die Haare zu lang werden?

    Hatice Maier vom Friseur Lockstoff in Augsburg rät zunächst: "Bleiben Sie geduldig." Einige Wochen könne man durchaus überbrücken, indem man die schlecht frisierte Mähne mit Haarspray und Gel bändigt. Schließlich gehe es derzeit den meisten Menschen so. Das sieht Jessika Gallasch, die in Augsburg als mobile Hairstylistin arbeitet, genauso: "Man sollte durchhalten und das Beste daraus machen." Wer lange oder mittellange Haare habe, könne diese für die Übergangszeit beispielsweise zusammenbinden.

    Was sollte man auf keinen Fall tun?

    Gallasch rät auf jeden Fall davon ab, sich die Haare selbst zu färben. "Wenn es ums Färben geht, haben wir Friseure hinterher noch mehr Arbeit. Die Vorstellung beim Färben ist oft anders als das Ergebnis", sagt Gallasch. Ebenfalls solle man sich laut Maier nicht an komplizierte Schnitte wie einen Pagenkopf heranwagen: "Haare schneiden ist eine Kunst. Selbst nach drei Jahren Ausbildung können Auszubildende noch nicht jeden Schnitt."

    Was braucht man?

    Hatice Maier sagt, dass eine Haarschneidemaschine und eine Effilierschere benötigt würden. "Eine normale Haushaltsschere ist so stumpf, dass sie die Haare kaputt macht", sagt Maier. Eine gute Effilierschere sei aber teuer - professionelle Modelle für Friseure würden mehrere hundert bis tausend Euro kosten. Der Vorteil der Effilierschere sei, dass man damit weichere Kanten in den Haaren schneiden könne.

    Was und wie soll man schneiden?

    Das hängt von der Frisur ab. Wer lange Haare hat und dort nur eine paar Zentimeter abschneiden will, kämmt die Haare laut Maier ganz nach hinten. Die Haarschneidemaschine werde auf null Millimeter eingestellt und dann bei der Zentimeterlänge, die abgeschnitten werden soll, angesetzt. So könne man die Haare gerade abschneiden. Wer sich an den Pony wagen wolle, müsse darauf achten, dass die Haare nicht gespannt sind, also nicht mit den Fingern straff nach unten gezogen werden. Sonst werde meist mehr abgeschnitten als beabsichtigt, so Maier.

    Bei Männern mit kürzeren Haaren könne man, rät Maier - um wenigstens halbwegs einen Übergang zu bekommen - die Haarschneidemaschine stufenweise einstellen und sich Stück für Stück nach oben vorarbeiten. Für die Seiten könne man beispielsweise bei acht Millimetern im Bereich der Ohren beginnen und zuerst dort die Haare schneiden. Anschließend setze man die Maschine über der eben geschnittenen Fläche an und schneide auf einer zwei Zentimeter breiten Fläche mit einer Einstellung von neun Milimetern. Wieder darüber schneide man mit zwölf Milimetern ab. Man solle aber nicht über den Bereich der sogenannten Hutlinie gehen - also den Bereich, wo ein Hut auf dem Kopf aufliegen würde. Danach solle man versuchen, mit der Schere, einen Übergang zu schneiden. Gallasch warnt außerdem davor, mit der Effilierschere immer an derselben Stelle zu schneiden - sonst könne dort ein Loch in den Haaren entstehen.

    Die Konturen um die Ohren herum schneide man vorsichtig mit der Maschine mit Null-Millimeter-Einstellung, so Maier.

    Was machen Singles, die keinen Partner haben, der ihnen die Haare schneiden könnte?

    Beide Friseurinnen sagen, dass sie sich nicht die Haare selbst schneiden würden. Sich selbst die Haare zu schneiden, sei sehr schwierig. "In dem Fall kann man die Maschine nehmen und alles wenige Millimeter kurz rasieren. Das ist dann alles gleichmäßig geschnitten wie bei der Bundeswehr", sagt Maier. Aber das müsse man auch tragen wollen.

    Gibt es sonst noch etwas zu beachten?

    Gallasch rät dazu, nicht kürzer als acht Milimeter zu schneiden. Eine Ausnahme sei ein Undercut, der sei relativ einfach hinzubekommen: Die Seiten abrasieren und die Haare oben lang lassen. "Das wäre eigentlich der optimale Corona-Haarschnitt", sagt Gallasch lachend. Doch das sei auch Typsache.

    Das Fazit der beiden Expertinnen ist: Lieber abwarten, bis die Friseure wieder öffnen. Wer seinem Partner oder sich die Haare schneide, tue das auf eigene Gefahr, so Maier.

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