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Corona-Pandemie: Immer mehr Touristen infiziert: Quarantänehotels auf Mallorca ausgelastet

Corona-Pandemie

Immer mehr Touristen infiziert: Quarantänehotels auf Mallorca ausgelastet

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    Studenten stehen auf ihren Balkonen im Hotel Palma Bellver, nachdem sie gezwungen sind, nach dem Auftreten von COVID-Fällen isoliert zu bleiben.
    Studenten stehen auf ihren Balkonen im Hotel Palma Bellver, nachdem sie gezwungen sind, nach dem Auftreten von COVID-Fällen isoliert zu bleiben. Foto: Clara Margais, dpa

    Der Mallorca-Urlaub endet für immer mehr Urlauber mit einem Albtraum: Und zwar mit einem Zwangsaufenthalt in einem Quarantänehotel in Palma, in dem sie ihre Zimmer nicht verlassen dürfen. Das kann zum Beispiel geschehen, wenn der obligatorische Test vor dem Rückflug in die Heimat positiv ausfällt. Inzwischen befinden sich im Corona-Hotel in

    "Wie im Gefängnis": Alltag im Quarantänehotel

    „Das Hotel hat eine erstklassige Lage an der Strandpromenade in Palma mit einem Panoramablick auf den Yachthafen, die Bucht von Palma und die wunderschöne Kathedrale“, wirbt die 4-Sterne-Herberge auf ihrer Webseite. Nur: Eine Zimmerbuchung ist derzeit nicht möglich, denn das Palma Bellver ist von der Inselregierung als Quarantänehotel angemietet worden. Und wer hier landet, fühlt sich oftmals, so berichten es Betroffene, „wie in einem Gefängnis“, denn die Bewohner sind in ihren Räumen eingesperrt.

    Touristen am Strand von Arenal in Palma de Mallorca - trotz steigender Corona-Zahlen.
    Touristen am Strand von Arenal in Palma de Mallorca - trotz steigender Corona-Zahlen. Foto: Clara Margais, dpa

    Seit 1. Juli werden hier Mallorca-Reisende eingewiesen, die sich während ihrer Ferien mit Corona anstecken und keine oder nur leichte Krankheitssymptome haben. Unter Umständen werden dort auch enge Kontaktpersonen untergebracht, wenigstens so lange unklar ist, ob sie ebenfalls Virusträger sind. Die Kosten für den unfreiwilligen Aufenthalt in der Quarantäneherberge, die von den Behörden beschönigend als „Brückenhotel“ bezeichnet wird, werden von der Inselregierung getragen.

    Immer mehr Corona-Fälle in Urlaubsregionen

    Nach den neusten Angaben befanden sich in den vergangenen Tagen wenigstens 210 „Gäste“ in Mallorcas Quarantänehotel Bellver. Wobei keine Einzelheiten über die Herkunft der Zimmerbewohner mitgeteilt wurden. Doch angesichts der Tatsache, dass die meisten ausländischen Mallorca-Urlauber derzeit aus Deutschland stammen, ist davon auszugehen, dass auch unter den Quarantänepatienten nicht wenige Deutsche sind. Laut der letzten verfügbaren Urlauberstatistik waren von Januar bis Ende Mai 660.000 in- und ausländische Touristen auf der Insel gezählt worden, davon stammten 343.000, also mehr als die Hälfte, aus Deutschland.

    Nicht besser sah die Lage auf der kleineren Nachbarinsel Ibiza aus, wo sich im Quarantänehotel La Noria nach offiziellen Angaben mindestens 87 Menschen befanden – ebenfalls überwiegend Urlauber. Auch auf

    7-Tage-Inzidenz in Spanien bei über 325

    Auf Mallorca wie auf Ibiza zeigt die Kurve der Neuansteckungen weiter nach oben: Auf Mallorca kletterte die 7-Tage-Inzidenz mittlerweile auf 241 Fälle pro 100.000 Einwohner. Auf Ibiza lag dieser Risikowert sogar bei 321. Für die gesamten Baleareninseln, zu denen auch noch Menorca und Formentera gehören, wurde ein mittlerer wöchentlicher Wert von 265 Fällen pro 100.000 Menschen registriert. Deutschland bezeichnet die Balearen wie ganz Spanien seit 11. Juli als Risikogebiet.

    Angesichts der weiter stark steigenden Infektionszahlen wächst die Sorge, dass Berlin die Balearen bald als Hochinzidenzgebiet einstufen könnte, was Quarantänepflichten für nichtgeimpfte Reiserückkehrer nach sich ziehen könnte.

    Ähnliche Befürchtungen gibt es in der spanischen Ferienhochburg Katalonien mit Barcelona und der Costa Brava, wo die wöchentliche Fallinzidenz inzwischen auf 583 Fälle pro 100.000 Einwohner stieg. In

    In ganz Spanien lag die 7-Tage-Inzidenz laut Johns Hopkins Universität am Freitag bei 325. Nur Zypern, Großbritannien und die Niederlande stehen in Europa noch schlechter da. Das sind keine beruhigenden Aussichten für Spanien, das eines der beliebtesten Ferienländer Europas ist.

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