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Corona-Pandemie: Briten heben Reiseverbot auf - und hoffen auf Reihe eins am Pool

Corona-Pandemie

Briten heben Reiseverbot auf - und hoffen auf Reihe eins am Pool

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    Wem gehört die Sonnenliege in diesem Jahr? Für die Briten ist die Frage schon jetzt beantwortet.
    Wem gehört die Sonnenliege in diesem Jahr? Für die Briten ist die Frage schon jetzt beantwortet. Foto: Annemarie Heine, stock.adobe.com

    In normalen Zeiten würden sich die Briten bereits für den unvermeidlichen Frotteehandtuch-Krieg mit den Deutschen rüsten. Und in normalen Zeiten, das wissen auch die Briten, würden sie ihn wohl wie jedes Jahr verlieren. Die Scharmützel in den Ferien füllen zur Freude der Boulevardblätter regelmäßig das Sommerloch. Gleichwohl müssen sie jedes Jahr eingestehen, dass die Deutschen das System, mit Handtüchern am frühen Morgen Liegen am Hotelpool zu reservieren, in Perfektion beherrschen.

    Dieses Jahr aber könnte sich das Blatt wenden. So jedenfalls hoffen sie auf der Insel. Mehr als jeder zweite Erwachsene hat bereits eine erste Impfung erhalten, über 16 Millionen Menschen bekamen beide Dosen verabreicht. Können die Briten nun endlich ihren Urlaub buchen – und müssen nicht einmal die deutsche Konkurrenz am Mittelmeer fürchten, weil die womöglich nicht verreisen darf?

    Am 17. Mai soll das Reiseverbot in England aufgehoben werden

    Die Briten saßen noch im Lockdown und dementsprechend zu Hause fest, als vor einigen Wochen tausende Deutsche nach Mallorca flogen, um sich von Corona-Restriktionen und Impfchaos zu erholen. Im Königreich herrschte dagegen neben der strengen „Stay-at-home“-Regel monatelang auch ein Reiseverbot. Bis heute gilt: Wer aus dem Ausland auf der Insel landet, muss in zehntägige Quarantäne und vor der Ankunft einen und danach zwei weitere Tests für hunderte Pfund machen. Reisende aus besonders von der Pandemie betroffenen Ländern sind gar gezwungen, zwei Wochen auf eigene Kosten in einem Quarantäne-Hotel zu verbringen.

    Mit einem Ampelsystem sollen internationale Reisen wieder möglich sein, kündigte der britische Verkehrsminister Grant Shapps an.
    Mit einem Ampelsystem sollen internationale Reisen wieder möglich sein, kündigte der britische Verkehrsminister Grant Shapps an. Foto: Tolga Akmen, dpa

    Am 17. Mai soll das Reiseverbot in England aufgehoben werden. Dann gilt ein Ampelsystem, das internationale Reisen wieder ermöglichen soll, kündigte Verkehrsminister Grant Shapps an. Abhängig davon, wie Länder eingestuft sind, müssen Touristen andere Formalitäten erfüllen. Für Staaten, die auf der „grünen Liste“ stehen, gilt, dass Reisende nicht in Quarantäne müssen, wenn sie vor der Einreise und auch bei der Ankunft negativ getestet werden. Die Bundesrepublik hat es nicht auf die Liste geschafft. Sie gehört zu den „gelben“ Ländern. Rückkehrer und Einreisende müssen vor ihrer Ankunft sowie am Tag zwei und acht nach der Landung in England einen Test machen und für zehn Tage in Quarantäne.

    Die Sun titelte in Richtung Deutschland: „Wir beneiden dich nicht“

    Die Suntitelte kürzlich schon mit Stolz auf den eigenen Impffortschritt in Richtung Deutschland: „Wir beneiden dich nicht“. Das Blatt verwies auf das „einzige deutsche Wort, das die meisten Briten kennen: Schadenfreude“. Der Artikel strotzte vor Häme angesichts des Impfchaos in Deutschland. Und natürlich, sie konnten es nicht lassen, auch die legendären Handtuch-Wettstreits zwischen britischen und deutschen Urlaubern haben es in die Berichterstattung geschafft. Ein Hoch auf die Klischees. Die Hoffnung ist nun, dass man endlich am Hotelpool die Vorherrschaft über die Sonnenliegen übernehmen könnte, ohne Deutsche vor Ort.

    Dabei scheint den Jubel-Briten zu entgehen, dass in Deutschland trotz höherer Inzidenz und schleppend angelaufener Impfkampagne längst wieder über Urlaub geredet wird.

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