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Corona-Lockerungen: Türkei will die Grenzen für Touristen öffnen: Ist Urlaub im Sommer möglich?

Corona-Lockerungen

Türkei will die Grenzen für Touristen öffnen: Ist Urlaub im Sommer möglich?

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    Noch sind die Strände in der Türkei leer. Ab Juni will das Land aber wieder Touristen einreisen lassen.
    Noch sind die Strände in der Türkei leer. Ab Juni will das Land aber wieder Touristen einreisen lassen. Foto: Marius Becker

    Die Türkei will ab Juni langsam wieder für den Tourismus öffnen. Schrittweise und behutsam soll dabei vorgegangen werden: Nur von ausgewählten Flughäfen sollen ab Mitte Juni wieder Flüge in die Türkei starten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch meldete; im deutschsprachigen Raum sind das Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, München und Wien. Weitere Ziele sollen im Juli und August dazu kommen. Die türkische Regierung erließ inzwischen detaillierte Vorschriften, nach denen Hotels und Ferienanlagen wieder öffnen können. Ausprobiert werden sie erst einmal an einheimischen Urlaubern, die voraussichtlich ab Ende Mai wieder reisen dürfen. "Wir drehen jetzt vorsichtig am Zündschlüssel und fahren im Juni im ersten Gang an", sagt ein Tourismusmanager. "Im Juli und August werden wir dann hochschalten in den zweiten und dritten Gang.

    Hotels in der Türkei bekommen Quarantänebereiche für Corona-Infizierte

    Masken bleiben natürlich Pflicht für Hotelpersonal wie Gäste in den Ferienanlagen an der türkischen Riviera und Ägäis. Aus den Lobbys fliegen Sessel und Sitzgruppen hinaus, damit dort nicht herumgesessen wird; stattdessen werden sie mit Markierungen für die Mindestabstände versehen, die an der Rezeption einzuhalten sind. In Aufzügen und Fluren werden Spender für Handreiniger und Desinfektionsmittel angebracht. Maximal 60 Prozent der Zimmer dürfen belegt werden, damit es nicht zu voll wird. Jedes Zimmer muss mindestens zwölf Stunden leer stehen, gelüftet und gründlich gereinigt werden, bevor der nächste Gast einziehen darf; dabei müssen auch Fernbedienungen für Fernseher und Klimaanlage sowie Wasserkocher desinfiziert werden. Das Reinigungspersonal arbeitet in Schutzausrüstung.

    Am Strand und an den Schwimmbädern muss zwischen Liegestühlen ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Das Wasser in Swimmingpools muss im Freien zu ein bis drei Promille gechlort sein, in Hallenbädern genügen 1,5 Promille. Fitness- und Wellness-Bereiche bleiben in dieser Saison komplett geschlossen. Jedes Hotel muss einen Quarantänebereich ausweisen, in dem infizierte Gäste bei Verdacht sofort isoliert werden können. Türgriffe, Toiletten und alle anderen öffentlich benutzen Oberflächen werden regelmäßig desinfiziert.

    Kopfzerbrechen bereiteten den Behörden insbesondere die Buffets, die in großen Hotels und Ferienanlagen üblich sind. Das Ergebnis: Buffets bleiben erlaubt, doch wird es dort keine Selbstbedienung mehr geben, wo hunderte Gäste dasselbe Servierbesteck anfassen. Stattdessen werden die Buffets hinter Glasscheiben gestellt, um sie vor Husten und Speicheltropfen zu schützen; die Speisen werden von Kellnern ausgegeben. Auch Kaffeemaschinen und Wasserspender werden abgeschafft, die Getränke werden künftig vom Personal serviert. Verschwinden müssen auch Salz- und Pfefferfässer sowie Zuckerbehälter; sie müssen Einwegpackungen weichen, wie sie in Schnellrestaurants und Flugzeugen üblich sind. Tische müssen mindestens eineinhalb Meter weit auseinander stehen.

    Reisebüros wollen Kunden über Gesundheitsvorkehrungen in der Türkei informieren

    Diese Maßnahmen müssten nun auf dem deutschen Markt sorgfältig kommuniziert werden, sagte Cumhur Sefer, der Vorsitzende der Kooperation türkischer Reisebüros in Deutschland. Weil die traditionell bevorzugten Urlaubsländer der Deutschen – Italien, Frankreich und Spanien – stark von der Corona-Krise gezeichnet seien, werde es großes Interesse an der Türkei geben, sobald Flugreisen ab Mitte Juni wieder möglich würden, sagte Sefer dem Fachblatt "Turizm Günlügü". Die Kunden würden sich aber vor der Buchung genauestens über Gesundheits- und Hygienevorkehrungen informieren wollen, "wie das ihr gutes Recht ist". Aufgabe der Reisebüros sei es, diese Fragen in Zusammenarbeit mit den Hotels beantworten zu können.

    "Wir drehen jetzt vorsichtig am Zündschlüssel und fahren im Juni im ersten Gang an", sagt ein Tourismusmanager. "Im Juli und August werden wir dann hochschalten in den zweiten und dritten Gang." Die nationale Fluggesellschaft Turkish Airlines will nach einem Stufenplan im Juni zunächst 23 Flughäfen in 19 Ländern anfliegen. Wenn alles gut geht, sollen es im Juli 103 Städte in 74 Ländern werden, im August dann 160 Ziele in 98 Ländern. Um für den späten Beginn zu kompensieren, könnte die Saison in diesem Jahr vielleicht bis in den November und Dezember verlängert werden, sagte der Vorsitzende des Hotelverbandes Türofed, Sururi Corabatir. Dann ist das Wetter an der türkischen Riviera oft noch sehr schön.

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