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Corona-Krise: Mallorca-Buchungen boomen nach dem Ende der Reisewarnung

Corona-Krise

Mallorca-Buchungen boomen nach dem Ende der Reisewarnung

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    Die Buchungen für die meistbesuchte Urlaubsinsel Europas, Mallorca, gehen in die Höhe.
    Die Buchungen für die meistbesuchte Urlaubsinsel Europas, Mallorca, gehen in die Höhe. Foto: Malte Christians, dpa (Symbolbild)

    Nach der Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca und andere Urlaubsgebiete fordert auch das deutsche Gastgewerbe eine Öffnungsperspektive. Und das mit Worten, die tief blicken lassen. „Es ist nicht erklärbar, der einheimischen Tourismusbranche keine Perspektive zu geben, während das Reisen ins Ausland ermöglicht wird“, sagt zum Beispiel die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, am Sonntag. „Wut und Verzweiflung wachsen ohne Ende.“

    Seit Sonntag ist Urlaub auf Mallorca und in anderen Regionen Spaniens, Portugals und Dänemarks wieder ohne Quarantäne und Testpflicht nach der Rückkehr möglich – rechtzeitig zwei Wochen vor Beginn der Osterferien in den meisten Bundesländern. Die Hotels in Deutschland sind dagegen mindestens noch bis zum 28. März geschlossen. Wie es weitergeht? Soll erst am 22. März von Bund und Ländern entschieden werden.

    Nun fordert auch das deutsche Gastgewerbe eine Öffnungsperspektive

    Sorgen und Wut von Hotel- und Gaststättenbesitzern ist Francina Armengol nicht fremd. Die Regierungschefin der balearischen Inseln kennt die Stimmungslage bei sich zu Hause nur zu gut. Im Dezember und Januar gehörte Mallorca noch zu den spanischen Corona-Hotspots. Dank harter Maßnahmen schafften es die Mallorquiner jedoch, die Zahl der Corona-Infektionen stark zu drücken. Inzwischen steht die Urlaubsinsel mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 21 Fällen pro 100.000 Einwohnern deutlich besser da als viele Landkreise oder kreisfreie Städte in Deutschland.

    „Wir sind das Mittelmeerziel mit der niedrigsten Ansteckungsinzidenz“, sagt Armengol. „Und wir wollen dieses Jahr wieder zu einer führenden Reisedestination werden.“ Mallorca ist seit Jahren die meistbesuchte Urlaubsinsel Europas. Aber im Pandemiejahr 2020 erlebte sie den schlimmsten Besuchereinbruch ihrer Geschichte: Statt der üblichen zwölf Millionen Feriengäste kamen nur zwei Millionen in- und ausländische Urlauber. Eine Katastrophe für Mallorca, das vom Tourismus lebt.

    Hotels empfangen auf Mallorca wieder Gäste. Diese müssen sich jedoch auf Einschränkungen einstellen.
    Hotels empfangen auf Mallorca wieder Gäste. Diese müssen sich jedoch auf Einschränkungen einstellen. Foto: John-Patrick Morarescu, Zuma Wire, dpa

    Der Neustart ist daher mit großen Hoffnungen verbunden. Schon in den Osterferien soll das Urlaubsgeschäft wieder anrollen. Die Reisekonzerne – darunter Europas größter Veranstalter Tui – melden bereits steigende Buchungszahlen. „Wir kommen dem Wunsch unserer Urlauber nach und planen, Osterferien auf Mallorca zu ermöglichen“, erklärt Tui-Deutschlandchef Marek Andryszak. Fluganbieter Eurowings spricht am Sonntag von Buchungen „in einer bisher nicht gekannten Dynamik“ und legt kurzfristig 300 zusätzliche Flüge für die Osterzeit auf. Bei Tui seien am Wochenende doppelt so viele Reisen nach Mallorca gebucht worden wie im gleichen Zeitraum vor zwei Jahren, als die Pandemie noch nicht das Geschehen bestimmt habe, heißt es.

    Völlig unbeschwert wird ein Mallorca-Aufenthalt nicht werden. Denn unabhängig von der wegfallenden Quarantänepflicht für deutsche und auch für Schweizer Reiserückkehrer wird die bestehende PCR-Testpflicht für alle Mallorca-Besucher vermutlich noch länger gelten. Die Urlaubsinsel will alles vermeiden, was die erhoffte Erholung des Tourismusgeschäfts wieder ausbremsen könnte.

    Darauf müssen Mallorca-Urlauber achten

    Das bedeutet: Bei der Einreise muss ein negativer Corona-Test auf dem Airport in Palma präsentiert werden. Er darf nicht älter sein als 72 Stunden. Die Airlines verlangen den Testnachweis meist bereits beim Einchecken auf dem Heimatflughafen. Bei vielen Reiseveranstaltern kann die Corona-Testung mittlerweile gleich mitgebucht werden, einige übernehmen sogar die Kosten dafür. Zudem müssen alle internationalen Mallorca-Reisenden im „Spain Travel Health“-Portal im Internet ein Formular zur Gesundheitskontrolle ausfüllen, das einen QR-Code erzeugt. Dieser muss bei der Einreise auf der Insel vorgelegt werden.

    Wer die Ostertage auf Mallorca verbringt, wird ohnehin ständig daran erinnert werden, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist. Es gilt weiterhin auf der Insel eine strenge Maskenpflicht. Sogar im Freien, wenn keine anderen Menschen in der Nähe sind. Die Maske muss auch in Biergärten, Cafés, Kneipen und Restaurants benutzt werden. Nur im Moment des Getränke- und Speisenkonsums darf man „oben ohne“ sein.

    Die Sehnsucht nach Abwechslung lockt offensichtlich viele deutsche Osterurlauber.
    Die Sehnsucht nach Abwechslung lockt offensichtlich viele deutsche Osterurlauber. Foto: Clara Margais, dpa

    Die Gastronomie auf der Insel ist erst seit kurzem wieder geöffnet, aber nur bis 17 Uhr und mit verringerter Personenkapazität. Frühstück im Café oder Mittagessen in einem Gasthaus ist also möglich, Abendessen außerhalb der Unterkunft derzeit nicht. Einzig die Hotelrestaurants haben abends für ihre Gäste auf. Immerhin: Ein Sonnenbad am Strand ist wieder erlaubt. Aber: Nächtliches Ausgehen ist weiterhin nicht drin – es gilt eine Ausgangssperre von 22 bis 6 Uhr.

    Auch auf den Kanarischen Inseln und auf dem spanischen Festland ist die Einreise für ausländische Osterurlauber mit negativem Corona-Test möglich. Das teilte Spaniens Gesundheitsministerin Carolina Darias mit. Obwohl der Inzidenzwert dort mit Werten zwischen 61 (Kanaren) bis 107 (Madrid) deutlich höher liegt als auf Mallorca.

    Und während sich internationale Touristen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz oder Luxemburg auf einen Osterurlaub in Spanien freuen können, haben spanische Touristen selbst das Nachsehen. Für sie verhängten die nationalen Gesundheitsbehörden nämlich ein rigides Reiseverbot. Viele Spanier sind entsprechend sauer, denn sie dürfen sich in den Osterferien nur innerhalb ihrer eigenen Wohnregion bewegen. (mit dpa)

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