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Corona-Krise: Durch Grenzen getrennt: Sieben Paare erzählen, wie sie darunter leiden

Corona-Krise

Durch Grenzen getrennt: Sieben Paare erzählen, wie sie darunter leiden

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    Sie führen eine Fernbeziehung – über Ländergrenzen hinweg.
    Sie führen eine Fernbeziehung – über Ländergrenzen hinweg. Foto: privat

    Mirijamweinte an ihrem Geburtstag nur noch, Judith musste ihre Hochzeit verschieben und Gesa konnte ihren Partner seit fast einem Jahr nicht mehr treffen. In der Corona-Krise fühlen sich viele Menschen machtlos – erst recht, wenn ihr Partner in einem anderen Land lebt. Hier erzählen sieben Frauen, wie die Pandemie ihre Beziehungen verändert hat, wovor sie Angst haben und was ihnen Hoffnung gibt.

    "Boden unter den Füßen weggezogen": Sabrina Fries, 29, pendelt zwischen München und Oberösterreich

    Sabrina Fries wohnt in Oberösterreich und pendelt nach München.
    Sabrina Fries wohnt in Oberösterreich und pendelt nach München. Foto: privat

    Corona hat mein Leben letztes Jahr im März auf eine harte Probe gestellt. Mein Freund und meine Eltern wohnen in München, ich lebe und arbeite in Österreich. Ich pendelte jedes Wochenende hin und her. Die geschlossenen Grenzen haben mir letztes Jahr sehr schwer zu schaffen gemacht, ich rutschte fast in eine Art Depression, denn durch das Grenztheater konnte ich sieben Wochen lang nicht nach München fahren. Ich heulte mir oft stundenlang die Augen aus, vor allem am Wochenende, wenn ich nicht in der Arbeit war. Ich war auch zu Ostern ganz alleine in der Wohnung, ohne irgendjemanden.

    Der Gedanke, nicht nach München zu dürfen, um mit meinen Liebsten Ostern zu feiern, hat mich psychisch kaputt gemacht. Es hat sich damals angefühlt, als wenn mir der Boden unter den Füßen weggezogen würde.

    Ich freute mich damals wie ein kleines Kind darauf, zum Muttertag endlich wieder nach München zu dürfen – wenn auch nur mit negativem Coronatest. Da sich die Grenzsituation ab diesem Zeitpunkt besserte, erkämpfte ich mir mein altes Leben zurück und bekam auch mein Lächeln zurück. Die Angst, dass die Grenzen wieder geschlossen werden und ich nicht mehr nach Deutschland darf, verfolgte mich nachts aber oft in den Träumen.

    "Ich hoffe, dass dieser Albtraum nicht von vorne beginnt."

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    Ich schaffte es tatsächlich, einen tollen Sommer zu haben und jedes Wochenende nach München zu fahren. In dieser Zeit war ich endlich mal wieder glücklich und lernte es zu schätzen, wie wertvoll Zeit mit den Liebsten ist, vor allem auch mit der Familie.

    Dass die Grenzen nun wieder geschlossen werden könnten, macht mir sehr große Sorgen. Ich hoffe, dass dieser Albtraum nicht von vorne beginnt.

    Seit einem Jahr nicht mehr gesehen: Gesa Rosebrock, 29, lebt in Spanien – ihr Partner in Argentinien

    Gesa Rosebrock mit ihrem Freund Gustavo.
    Gesa Rosebrock mit ihrem Freund Gustavo. Foto: privat

    Wir haben uns vor fünf Jahren in Argentinien kennengelernt, als ich mit meinen Freunden auf Südamerikareise war. Wir wollten auf die brasilianische Seite der Iguazú-Wasserfälle, bevor es wieder nach Deutschland ging. Gustavo hatte mich dort angesprochen, weil er ebenfalls nach Brasilien wollte und so haben wir uns die ganze Fahrt über unterhalten. Am Ende hat er mir seine Handynummer gegeben, aber in meinen letzten zwei Tagen dort haben wir uns leider nicht wiedergesehen.

    Im September und Oktober 2019 hat Gustavo dann eine Europareise unternommen und kam mich in Vitoria-Gasteiz (Spanien) besuchen, wohin ich nach meinem Studium ausgewandert bin. Als wir uns wiedergesehen haben, war es für uns beide vom ersten Moment an besonders. Seitdem Gustavo dann die Rückreise nach Argentinien angetreten ist, haben wir täglich geschrieben. Es wurden immer mehr Videoanrufe und dann auch eine feste Beziehung zwischen uns.

    "Wir haben uns seit fast zwölf Monaten nicht sehen können."

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    Wir haben uns dann im Februar 2020 wiedergesehen, leider musste er wegen der Pandemie früher als geplant zurückreisen. Am 13. März 2020 wurde in Spanien der Lockdown verhängt. Zu dem Zeitpunkt haben wir gedacht, dass wir uns sicherlich in vier bis fünf Monaten wiedersehen würden. Doch durch die internationalen Reisebeschränkungen haben wir uns jetzt seit fast zwölf Monaten nicht sehen können.

    Im August haben wir zum ersten Mal von der "Love is not Tourism"-Bewegung ("Liebe ist kein Tourismus") gehört. Mittlerweile gibt es ja Ausnahmeregelungen für binationale Paare in einigen Ländern. In Argentinien hat sich dahingehend allerdings noch nicht viel getan und die Grenzen sind weiterhin geschlossen. Und im Gegensatz zu Deutschland hat man das Gefühl, in Spanien vor unüberwindbaren bürokratischen Hürden zu stehen.

    Gesa Rosebrock lebt in Spanien, ihr Freund in Argentinien.
    Gesa Rosebrock lebt in Spanien, ihr Freund in Argentinien. Foto: privat

    Das Schlimmste an der Situation ist dieses Gefühl der Ohnmacht und Ungewissheit. Es ist sehr frustrierend, denn ob deine Beziehung stabil und dauerhaft ist, entscheidet ein Verwaltungsfachangestellter der Botschaft, der dich nicht einmal kennt.

    Da Gustavo noch einen Master in Europa studieren möchte, ist er gerade dabei, sich auf Stipendien und Studiengänge zu bewerben. Wir hoffen, dass wir uns so spätestens im September wiedersehen. Dies scheint momentan unsere beste Chance auf ein "baldiges" Wiedersehen. Unser Wunsch ist einfach nur, bald auch wieder physisch zusammen sein zu können und dann unser gemeinsames Leben richtig zu beginnen.

    "Das reibt einen so sehr auf": Brigitte Meßner, 55, wohnt im Unterallgäu – ihr Partner in Italien

    Brigitte Meßner mit ihrem Partner Franco.
    Brigitte Meßner mit ihrem Partner Franco. Foto: Giovanni Chierolini

    Mein Partner und ich lebten 14 Jahre zusammen in Deutschland. Dann bekam Franco ein tolles Jobangebot von der Firma, in der er arbeitete als er noch in Italien wohnte (in seiner Heimatstadt). Warum nicht, haben wir uns gedacht. Das schaffen wir auf jeden Fall. Das war 2016 und es war tatsächlich kein Problem. Dann kam Corona und wir stellten zum ersten Mal fest, dass es doch noch Grenzen gibt – und die waren geschlossen.

    Am schlimmsten an dieser Situation war die Ungewissheit: Wann werden die Grenzen wieder geöffnet? Wie geht es danach weiter? Eine Fernbeziehung in Deutschland wäre einfach so weitergelaufen, aber eine Grenze zu überwinden, war unmöglich. Wir haben uns nach drei Monaten wiedergesehen. Es war unbeschreiblich.

    "Irgendwann wird wieder alles gut."

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    Danach haben Franco und ich uns sehr viel gesehen. Was das Ganze trotzdem sehr belastend macht ist die Tatsache, einfach nicht mehr frei zu sein. Frei in unseren Entscheidungen, wann wir zum Beispiel losfahren, wie lange wir uns sehen können und so weiter. Täglich recherchiert man im Internet, wie die aktuellen Regeln sind, was sich ändert. Das reibt einen so sehr auf. Ich dachte, dass es jetzt langsam besser wird. Aber mit der neuen Virusmutation bleibt die Ungewissheit.

    Es wäre einfach schön, wenn für uns Paare oder Familien in jedem Land Ausnahmen gelten würden. Es wäre so einfach, aber irgendwie werden wir immer vergessen. Trotzdem denke ich: "Irgendwann wird wieder alles gut." Und dann werden wir unsere Freiheit mit anderen Augen sehen und auch wieder schätzen.

    "Wir genießen die Zeit": Judith Wallis, 26, lebt mit ihrem Mann zusammen – endlich!

    Hochzeit am Meer: Für Judith Wallis und ihren Mann Daniel ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen.
    Hochzeit am Meer: Für Judith Wallis und ihren Mann Daniel ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen. Foto: Fotografie Raquel

    Wir haben uns in Frankreich kennengelernt. Ich habe einen Europäischen Freiwilligendienst absolviert und Daniel hat dort gelebt und studiert. Etwa drei Jahre lang führten wir eine Fernbeziehung, ehe wir im Juni 2020 in Dänemark heiraten wollten. Warum in Dänemark? Mein Partner Daniel ist kein EU-Bürger, der bürokratische Aufwand war dort erträglicher als in Deutschland oder Frankreich.

    "Die Ungewissheit war nur schwer auszuhalten."

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    Dann kam im März 2020 der erste Lockdown. Daniel saß in Frankreich fest und ich in Deutschland. Wir konnten uns drei Monate nicht sehen. Es war lange unklar, ob die Hochzeit stattfinden wird. Wir waren zu dem Zeitpunkt wirklich verzweifelt, weil wir unbedingt unser gemeinsames Leben starten wollten. Die Ungewissheit war für uns beide nur schwer auszuhalten.

    Der Termin Anfang Juni konnte letztendlich nicht stattfinden. Anfang Juli kam dann die Nachricht, dass wir einreisen können. Ende Juli wäre unsere Lizenz abgelaufen, deswegen mussten wir schnell eine Hochzeit organisieren und unsere Familien nach Dänemark bringen. Das hat letztendlich alles wunderbar funktioniert und wir hatten einen tollen Tag mit einer perfekten kleinen Feier am Meer.

    Judith Wallis mit ihrem Ehemann Daniel.
    Judith Wallis mit ihrem Ehemann Daniel. Foto: privat

    Daniel hat einige Monate nach unserer Hochzeit das Visum zur Ehegattenzusammenführung bekommen und konnte zu mir nach Hannover ziehen. Hier hat er sich nun langsam eingelebt und bekommt bald einen Aufenthaltstitel für die nächsten Jahre. Dann wird er einen Sprachkurs beginnen und hoffentlich einen Ausbildungsplatz finden. Durch die Pandemie ist es sicherlich etwas schwieriger, hier anzukommen und sich einzuleben. Wir genießen aber die Zeit zusammen und sind sehr dankbar, den zweiten Lockdown nicht mehr getrennt verbringen zu müssen.

    "Situation schlug auf psychische Gesundheit": Christine Schachleitner, 24, pendelt zwischen Bayern und Oberösterreich

    Christine Schachleitner mit ihrem Partner Stefan.
    Christine Schachleitner mit ihrem Partner Stefan. Foto: privat

    Mein Partner (Stefan, 26) und ich haben uns vor knapp eineinhalb Jahren während einer für uns beide sehr schwierigen Zeit kennengelernt, da wir beide mit familiären Schicksalsschlägen zu kämpfen hatten.

    Uns gegenseitig Halt zu geben, war das wichtigste für uns. Obwohl wir knappe 300 Kilometer auseinanderleben – Stefan lebt in Regensburg und ich in Bad Ischl (Oberösterreich) – haben wir uns fast jedes Wochenende besucht.

    Als sich die familiäre Situation immer mehr gebessert hat, kam Ende Februar 2020 Corona immer näher und versetzte uns, wie auch viele andere binationale Paare, in Angst. So kam es, dass wir uns am 14. März 2020, einen Tag vor den Grenzschließungen, das letzte Mal sahen – komplett im Ungewissen, wann wir uns wieder in die Arme schließen können.

    "Wenn unsere Fernbeziehung eine Pandemie übersteht, übersteht sie auch alles andere."

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    Nachdem knapp zwei Monate später die Grenzen wieder öffneten und wir den Sommer zusammen verbringen konnten, verflog auch die Angst vor erneuten Grenzschließungen – auch, weil von Seiten der Politik stets zu hören war, dass dieses Mal die Grenzen offen bleiben werden.

    In der Tat blieben sie auch offen, jedoch wurde es ab Herbst 2020 immer komplizierter für uns. Bis zwei Tage vor Weihnachten wussten wir nicht, ob wir die Feiertage zusammen verbringen können. Die ganze Situation schlug immer mehr auf die psychische Gesundheit.

    "Wenn unsere Fernbeziehung eine Pandemie übersteht, übersteht sie auch noch alles andere das in der Zukunft noch kommen mag", sagt Christine Schachleitner.
    "Wenn unsere Fernbeziehung eine Pandemie übersteht, übersteht sie auch noch alles andere das in der Zukunft noch kommen mag", sagt Christine Schachleitner. Foto: privat

    Wir würden uns von Seiten der Politik einfach mehr Verständnis für unsere Situation sowie einheitlichere und klare Einreiseverordnungen wünschen. Liebe wird immer noch fälschlicherweise mit Tourismus gleichgesetzt.

    Wenn sich die Corona-Krise entspannt, wollen wir den Urlaub am Gardasee, den wir eigentlich im Sommer zu unserem ersten Jahrestag geplant haben, nachholen. Wir versuchen stets positiv zu denken – wenn unsere Fernbeziehung eine Pandemie übersteht, übersteht sie auch noch alles andere, das in der Zukunft noch kommen mag.

    "Die Unbeschwertheit ist verschwunden": Sylvia Sostak, 42, lebt in Buchloe – ihr Partner in Tirol

    Sylvia Sostak mit ihrem Freund Martin.
    Sylvia Sostak mit ihrem Freund Martin. Foto: privat

    Mein Freund und ich sind seit über sieben Jahren ein glückliches Paar, das durch 150 Kilometer und eine "böse" Grenze getrennt ist. Die größten Schwierigkeiten der letzten Wochen sind die ständig geänderten Verordnungen. Selbst die offiziellen Stellen, welche die Verordnungen überwachen und kontrollieren sollen, sind mit den ständigen Änderungen überfordert.

    "Mittlerweile bin ich einfach nur noch müde."

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    Für mich ist die jetzige Situation um einiges schlimmer als im Frühjahr 2020. Damals waren die Grenzen zu. Wir standen alle vor einer nie dagewesenen Situation. Man hatte Verständnis, das die Ausarbeitung für Sonderregelungen Zeit beansprucht. Nach ein paar Wochen kam dann die Ausnahme für Partner und Familien. Man hatte das Gefühl von der Politik verstanden zu werden, das wir eben nicht zu touristischen Zwecken unterwegs sind. Die Ausnahme war unkompliziert, kontrollierbar und nachvollziehbar. Umso deprimierender ist das ganze Hin und Her der letzten Wochen.

    "Ich habe meinen Freund nun seit dem 22. Dezember nicht mehr gesehen", sagt Sylvia Sostak.
    "Ich habe meinen Freund nun seit dem 22. Dezember nicht mehr gesehen", sagt Sylvia Sostak. Foto: privat

    Ich habe meinen Freund nun seit dem 22. Dezember nicht mehr gesehen. Da meine Mutter seit November immer wieder gesundheitliche Probleme hat, sind meine Tirol-Besuche nicht planbar. Und Spontaneität ist mit der Testpflicht praktisch unmöglich. Oben drauf kommt noch die Ausgangssperre, welche einem noch mehr Flexibilität raubt.

    Wie geht man mit der Situation um? Eine Zeitlang haben wir es mit Humor genommen. Wir haben immer wieder gesagt, "wenn man sich nicht sieht, kann man nicht streiten". Mittlerweile bin ich einfach nur noch müde. Die Unbeschwertheit unserer Beziehung ist mittlerweile völlig verschwunden.

    "Ich lache kaum noch": Mirijam M.* lebt in Oberösterreich, ihr Partner in Bayern

    Ich habe vor einem Jahr meinen Partner über ein Online-Portal kennengelernt. Noch bevor wir uns das erste Mal treffen konnten, waren die Grenzen zu. Ein Schock für mich. Wir hatten bis dahin nur miteinander geschrieben. Ich dachte, nun wäre alles vorbei.

    Doch mein Lebenspartner hat das Ganze weggelächelt und mir Mut gemacht. Er sagte: "Wir schreiben so lange, bis die Grenzen wieder öffnen und wir uns sehen können." Und tatsächlich: Er schrieb viel. Nach zwei Tagen telefonierten wir auch stundenlang. Es war, als würden wir uns ewig kennen, einfach magisch.

    Jeden Tag schauten wir beide auf den Regierungsseiten und in den Online- und Printmedien, ob sich endlich etwas ändert und wir uns sehen können. Und dann kam der Tag. Ende April 2020 wurde ein Traum wahr, unser erstes persönliches Treffen konnte stattfinden. Von da an sahen wir uns ständig. Anfangs konnte nur er zu mir kommen, dann auch ich zu ihm nach Bayern.

    Anfang des Sommers waren wir dann offiziell ein Paar. Ich lernte seine Freunde und Familie kennen. So viele tolle neue Menschen in meinem Leben, eine große Bereicherung! Auch er lernte meine Familie und Freunde kennen. Alle verstehen sich so gut. Eigentlich haben wir eine tolle Beziehung wenn da nicht die Staatsgrenzen wären.

    "Ich habe an meinem Geburtstag nur noch geweint."

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    Im Oktober waren wir auf Familienbesuch bei seinen Eltern. Da ging es wieder los, die Fallzahlen stiegen, ich bekam Angst und war hilflos. Dann, nach und nach, wurden die Grenzmaßnahmen wieder verschärft. Ich wurde krank davon. Ich konnte nicht mehr schlafen und weinte nur noch.

    Aus Angst vor einer Trennung wegen den Grenzschließungen bekam ich Schlafstörungen. Mein Lebenspartner tut sich schwer mit meiner Angst und dass ich Schlaftabletten nehmen muss, damit ich überhaupt zur Ruhe komme. Die Streitereien bezüglich der Grenzen wurden mehr, ich bin immer negativ eingestellt, ich lache kaum noch.

    Gestern hatte ich Geburtstag, den 31sten. Ich könnte so glücklich sein, alle haben sich gemeldet, wenn auch nur telefonisch und mein Lebenspartner war bei mir, wir konnten den Tag noch gemeinsam verbringen. Und dann kamen die Nachrichten: Die Grenzkontrollen werden weiter verschärft, Grenzschließungen werden in Betracht gezogen.

    Ich habe an meinem Geburtstag nur noch geweint. Man stelle sich das mal vor, wenn man am eigenen Geburtstag weinen muss, weil die Regierungen den Kampf gegen ein Virus nicht stemmen können und man selbst nichts tun kann.

    Mein größter Wunsch ist, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben können. Ohne Angst, dass mein Lebenspartner die Arbeit verliert oder seine Familie nicht mehr sieht, weil er nicht über die Grenze kommt, weil er bei mir ist oder wir uns nicht mehr sehen können. Wir wollen nur ein normales Leben, ohne Grenzen; dafür mit Liebe, Freude und einer Zukunft als Paar.

    *Name von der Redaktion geändert.

    Anmerkung der Redaktion: Der Autor wohnt in Augsburg und führt selbst eine Fernbeziehung. Seine Partnerin lebt in Österreich.

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