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Corona-Impfung: Briten ziehen erste Bilanz nach Corona-Impfkampagne

Corona-Impfung

Briten ziehen erste Bilanz nach Corona-Impfkampagne

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    Der Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und dessen US-Partner Pfizer wird bereits in Großbritannien eingesetzt.
    Der Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und dessen US-Partner Pfizer wird bereits in Großbritannien eingesetzt. Foto: Victoria Jones/PA Wire, dpa

    Tagelang haben sich britische Politiker mit Fragen zum Start der „größten Impfkampagne in der Geschichte des Landes“ löchern lassen müssen. Am Mittwoch wurde nun eine Zwischenbilanz für das Vereinigte Königreich veröffentlicht. Demnach haben exakt 137.897 Menschen in den ersten sieben Tagen die erste Dosis des Präparats von Biontech/Pfizer erhalten. Nach 21 Tagen werden sie eine zweite Spritze bekommen. Der Abgeordnete Nadhim Zahawi, der als Impfminister für die Koordination verantwortlich ist, sprach von „einem wirklich guten Start“. Bis zum Jahresende erwartet das Land rund vier Millionen Dosen.

    Zunächst werden in Großbritannien über 80-Jährige und medizinisches Personal geimpft

    Insgesamt hat Großbritannien 40 Millionen Impfstoff-Dosen bei dem deutschen Unternehmen Biontech und dessen US-amerikanischem Partner Pfizer bestellt. Aufgrund der komplizierten Lagerung des Impfstoffs bei minus 70 Grad fanden Impfungen zunächst nur in rund 70 Krankenhäusern statt. In dieser Woche kamen hunderte Hausarztpraxen hinzu. Dabei sind erst die über 80-Jährigen an der Reihe, die als besonders gefährdet gelten. Zudem werden Pflege- und Altenheim-Mitarbeiter geimpft sowie medizinisches Personal, das an vorderster Front im Kampf gegen die Pandemie steht.

    Ein kurzer Piks, und schon hat die Britin Margaret Keenan, 90, Geschichte geschrieben.
    Ein kurzer Piks, und schon hat die Britin Margaret Keenan, 90, Geschichte geschrieben. Foto: Jacob King/PA Wire, dpa

    Das Präparat wurde am 2. Dezember von der medizinischen Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel in Großbritannien (MHRA) zugelassen. Am Dienstag vergangener Woche erhielt mit der 90-jährigen Margaret Keenan dann die erste Person der Welt außerhalb einer klinischen Studie den Impfstoff.hat auch in den USA die Notfallzulassung erhalten.

    Anfangs gab es in Großbritannien auch zwei Fälle mit schweren allergischen Reaktionen

    Jeder Empfänger muss im Anschluss an den Piks 15 Minuten überwacht werden – nachdem zwei Mitarbeiter des nationalen Gesundheitsdienstes NHS in der ersten Woche schwere allergische Reaktionen bei der Impfung gezeigt hatten. Sie erholten sich gut, sagte NHS-Chef Stephen Powis. Auch wenn es offenbar lediglich zwei von mehreren tausend waren, empfahl die MHRA, „niemanden zu impfen, der in der Vergangenheit allergische Reaktionen auf Impfstoffe, Medikamente oder Lebensmittel“ erlitten habe. Die beiden Betroffenen, so wurde bekannt, haben eine Vorgeschichte mit sogenannten anaphylaktischen Schocks, weshalb sie stets eine Adrenalin-Fertigspritze für den Notfall bei sich tragen.

    Anders als in anderen Ländern ist die Bereitschaft in der Bevölkerung, sich impfen zu lassen, in Großbritannien relativ hoch. Laut der jüngsten Umfrage für die Gesundheitsorganisation Royal Society for Public Health zeigten sich 76 Prozent der Befragten bereit, sich gegen Corona impfen zu lassen.

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