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Corona: Hubschrauber verjagen Strandbesucher auf Mallorca

Corona

Hubschrauber verjagen Strandbesucher auf Mallorca

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    Hubschrauber im Einsatz gegen Strandbesucher: Vorbei ist es mit der Ruhe am Strand von Mallorca.
    Hubschrauber im Einsatz gegen Strandbesucher: Vorbei ist es mit der Ruhe am Strand von Mallorca. Foto: Guardia Civil

    "Ab 20 Uhr kommen die Hubschrauber und mischen alles auf", erzählt eine deutsche Mallorca-Bewohnerin auf Facebook. "Sie machen einen Höllenlärm." Die Folge dieses allabendlichen Einsatzes seien "total verängstigte und schreiende kleine Kinder". Auf Videos sieht man, wie Polizeihubschrauber in der Abenddämmerung im Tiefflug über die Küsten und Inselstrände fliegen.

    Seit die Regionalregierung der Balearischen Inseln, zu denen Mallorca und Ibiza gehören, die Strände nachts gesperrt hat, kontrolliert die Polizei das Verbot aus der Luft. "Räumen Sie den Strand", tönt es aus dem Lautsprecher eines fliegenden Einsatzkommandos, das in der Bucht der Inselhauptstadt Palma unterwegs ist. Und: "Ab 21 Uhr sind die Strände geschlossen."

    Mallorca zu Corona-Zeiten: Ab 21 Uhr sind die Playas dicht

    Die Sperrung der Strände ist die neueste Maßnahme der Balearenregierung, um die Ausbreitung der Corona-Epidemie auf Mallorca unter Kontrolle zu bekommen. Vor einigen Tagen hatten die Inselpolitiker beschlossen, dass von 21 Uhr bis sieben Uhr morgens niemand die Playas betreten darf. Mit der Strand-Sperrstunde sollen nächtliche Partys unterbunden werden.

    Nach Erkenntnissen der Experten gehören nächtliche Strandfiestas, bei denen meist viel Alkohol fließt und alle Hygieneregeln ignoriert werden, zu den großen Corona-Risikoereignissen. Aus ähnlichem Grund hatten die Behörden bereits Teile des Ballermann-Vergnügungsviertels an der Playa de Palma trockengelegt. Auch Discos und Nachtbars wurden deswegen inselweit dichtgemacht.

    Viele Touristen auf Mallorca sind deutsche Residenten

    Ausländische Urlauber sind allerdings derzeit kaum noch auf Mallorca unterwegs. Die meisten Strandbesucher sind in diesen Tagen Einheimische, darunter auch viele deutschsprachige Residenten. Und spanische Touristen, die vom Festland auf die Insel gekommen sind.

    Nachdem Deutschland und andere europäische Länder wegen der steigenden Infektionszahlen auf der Insel eine Reisewarnung aussprachen, ist die überwiegende Zahl der Touristen abgereist. Viele Reiseveranstalter stornierten ihre Pauschalprogramme für Mallorca. Die Deutschen sind traditionell die größte Besuchergruppe auf der Mittelmeerinsel.

    40 Corona-Tote pro Tag in Spanien

    In ganz Spanien ist die Zahl der Corona-Neuerkrankungen zuletzt wieder dramatisch gestiegen. Nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums wurden zuletzt täglich bis zu 10000 neue Infektionen registriert – mit steigender Tendenz. Die meisten Betroffenen haben zwar nur leichte oder gar keine Symptome. Aber die Krankenhäuser füllen sich wieder. Annähernd 1000 Menschen müssen jeden Tag mit Komplikationen ins Hospital eingeliefert werden. Auch die Zahl der Todesfälle wächst kontinuierlich. Momentan kommen alle 24 Stunden etwa 40 Corona-Tote hinzu. Insgesamt wurden seit Beginn der Epidemie nahezu 30000 Todesopfer registriert.

    Die wöchentliche Fallinzidenz liegt bei über 100 Fällen pro 100000 Einwohner. In keinem europäischen Land ist das statistische Ansteckungsrisiko höher. Am schlimmsten betroffen ist der Großraum Madrid, in dem 6,7 Millionen Menschen leben. In der Hauptstadtregion kletterte die siebentägige Fallhäufigkeit pro 100000 Bewohner mittlerweile auf fast 250. Die Leichtigkeit, mit der sich das Virus in Spanien ausbreitet, überrascht auch deswegen, weil Spanien die strengsten Corona-Gesetze Europas hat.

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