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Corona-App: Eine Woche Corona-Warn-App: Was schon gut läuft - und was nicht

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Eine Woche Corona-Warn-App: Was schon gut läuft - und was nicht

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    Für die Corona-Warn-App, die neue Techniken und Sicherheitsverfahren nutzt, sind laut Regierungsangaben 85 Prozent der Handys geeignet.
    Für die Corona-Warn-App, die neue Techniken und Sicherheitsverfahren nutzt, sind laut Regierungsangaben 85 Prozent der Handys geeignet. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Als "beste Corona-App weltweit" hat die Bundesregierung vor genau einer Woche die Corona-Warn-App präsentiert. Sie leiste nicht nur einen wichtigen Beitrag, um das Coronavirus weiter einzudämmen, sondern schütze darüber hinaus auch noch sensible Daten. Seitdem werben Regierung und Robert-Koch-Institut fleißig für die App. Mit Erfolg? Wir ziehen nach einer Woche eine erste Bilanz und zeigen, was in der Corona-Warn-App schon richtig gut läuft und woran das System noch krankt.

    Wie oft wurde die Corona-Warn-App heruntergeladen?

    Das aktive Werben für die App, die einfache Bedienung und der Datenschutz wirken sich offensichtlich positiv auf die Download-Zahlen der Corona-Warn-App aus. Bislang haben sich bereits 12,2 Millionen Smartphone-Nutzer in Deutschland die App heruntergeladen, wie das RKI mitteilt. Bei rund 60 Millionen Besitzern eines Smartphones in der Bundesrepublik hat also etwa jeder Fünfte die Warn-App auf seinem Handy. Ein starker Wert für die erste Woche. Zumal ein Forscher-Team an der Uni Oxford herausgefunden hat, dass die App beginnt zu wirken, wenn zumindest 15 Prozent der Bevölkerung die Applikation nutzen. Das RKI wird nun das Ziel verfolgen, möglichst alle Smartphone-Nutzer mit der Warn-App zu erreichen. Denn ältere Handys verfügen nicht über den Standard, den die Corona-App benötigt. An diesem Problem werde jedoch bereits gearbeitet.

    Wie gut funktioniert die Warnung über die App?

    Sieben Tage nach dem Start der Corona-Warn-App gibt es dazu noch keine Erkenntnisse, weil das RKI dazu noch keine Zahlen veröffentlicht. In der Nacht zum Mittwoch wurden allerdings erstmals die Codes von positive Getesteten in die App eingepflegt. Ab dem Mittwoch können also Warnungen über die App verschickt werden. Was bei einer solchen Warnung besonders wichtig ist: Es muss zügig gehen, damit mögliche Infektionsketten sobald wie möglich gestoppt werden. Eigentlich sollen Nutzer ihren positiven Corona-Befund bequem via QR-Code in die App übertragen können. Diesen QR-Code erhalten Betroffene von ihrem Testlabor. Damit wird verhindert, dass sich manche Nutzer einen schlechten Scherz erlauben, und sich als corona-positiv ausgeben, obwohl sie es nicht sind. Das Problem ist nur: "Zum Start der App waren rund 15 Prozent der verfügbaren Testkapazitäten digital angebunden, das heißt technisch in der Lage, einen QR-Code zu erstellen, mit Hilfe dessen Nutzer ein positives Testergebnis in der App registrieren können", teilt das RKI aus Anfrage mit. Die Erfahrung macht auch das Gesundheitsamt im Landkreis Augsburg, wie Pressesprecher Jens Reitlinger erklärt.

    Betroffene müssen sich deshalb den Corona-Befund von einem Mitarbeiter des RKI telefonisch bestätigen lassen. Das funktioniert über die Hotline unter der Telefonnummer 0800/7540002. Dort müssen Betroffene eine TAN-Nummer erfragen, mit der sie ihren Gesundheitszustand anschließend in die App eintragen können. "Geplant ist, den Anteil der angeschlossenen Labore in den kommenden Wochen zügig und sukzessive zu erhöhen, sodass die Anbindung perspektivisch möglichst flächendeckend ist", heißt es vom RKI hierzu. Auch das Gesundheitsamt im Landkreis Augsburg geht davon aus, dass das QR-Code-System in den nächsten Tagen kommen wird.

    Was müssen Nutzer mit einem erhöhten Risiko tun?

    Regierung und RKI raten den Betroffenen, möglichst zu Hause zu bleiben und sich mit dem Hausarzt in Verbindung zu setzen. Da die Testkapazitäten in Deutschland derzeit nicht ausgelastet sind, wird zudem empfohlen, dass sich Betroffene testen lassen.

    Funktioniert die Corona-Warn-App auch im Urlaub?

    Die Grenzen zu den meisten europäischen Nachbarn sind wieder geöffnet. Einige Deutsche werden also doch noch in ihren Sommerurlaub 2020 starten und diesen vielleicht sogar im Ausland verbringen. Dort funktioniert die Corona-Warn-App allerdings aktuell noch nicht. Auch das soll sich mittelfristig ändern, wenn man den Entwicklern glauben darf.

    Fehlermeldung in der Corona-Warn-App: Sind Smartphones überhaupt schon aktiv?

    Viele iPhone-Besitzer dürften sich über folgende Fehlermeldung der Corona-Warn-App gewundert haben: "COVID-19-Kontaktmitteilungen werden in dieser Region möglicherweise nicht unterstützt." Das bedeutet allerdings nicht, dass die iPhones keine Zufallscodes mit anderen Smartphones teilen. Der Fehler liegt vielmehr bei Apple. Das Unternehmen will diesen mit einem der nächsten Updates beheben. Um einen Beitrag zur Corona-Warn-App zu leisten, müssen die Nutzer ihr Bluetooth aktiviert haben. Für Android-Nutzer gilt sogar: Die für die Corona-App nötige Bluetooth-Low-Energy-Funktion lässt sich nur mit eingeschaltetem Ortungsdienst verwenden. Sind diese Funktionen nicht aktiviert, läuft auch die Corona-Warn-App nicht. Über diese Links lässt sich die App herunterladen:

    Ist die Corona-Warn-App ein Akkufresser?

    Eine klare Antwort dazu findet man weder in den häufig gestellten Fragen auf der offiziellen Seite der Corona-Warn-App noch auf der Homepage des Mitentwicklers Telekom. "Die Anwendung läuft batterieschonend im Hintergrund", schreibt beispielsweise der Konzern. Auf der Seite der Corona-Warn-App ist von Energieeffizienz zu lesen. Ein Selbsttest hat ergeben: Wenn die App im Hintergrund läuft, ist der Akkuverbrauch gering. Selbst im aktiven Zustand verbraucht sie nicht übermäßig Batterielaufzeit.

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