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Conrad Murray: Leibarzt: Michael Jackson hat sich selbst getötet

Conrad Murray

Leibarzt: Michael Jackson hat sich selbst getötet

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    Michael Jackson starb 2009 im Alter von 50 Jahren. Mit Songs wie Thriller, Billlie Jean und dem Earth Song wurde er zum King of Pop.
    Michael Jackson starb 2009 im Alter von 50 Jahren. Mit Songs wie Thriller, Billlie Jean und dem Earth Song wurde er zum King of Pop. Foto: Mata (dpa)

    Es sind sehr intime Details, die Leibarzt Conrad Murray in seinem ersten Interview nach seiner Haftentlassung über Michael Jackson ausplaudert. "Sie wollen wissen, wie eng wir waren? Ich hielt jeden Abend seinen Penis, um ihm einen Katheter einzuführen, da er nachts inkontinent war", sagte er der "Mail on Sunday".

    King of Pop: Unterwäsche durfte nicht gewaschen werden

    Der Prozess um Michael Jacksons Tod

    Michael Jackson starb im Juni 2009. Von Ende September bis Anfang November 2011 stand sein Leibarzt vor Gericht.

    25. Juni 2009: Michael Jackson (50) stirbt an einer Vergiftung mit dem Narkosemittel Propofol. In den Mittelpunkt der Ermittlungen rückt Jacksons Privatarzt Conrad Murray, der ihm das Mittel möglicherweise gespritzt hat.

    4. September 2009: Jackson wird auf einem Prominentenfriedhof bei Los Angeles beerdigt.

    4. Januar 2011: Vor Gericht beginnt Murrays Anhörung. Zeugen sagen gegen ihn aus. Bald darauf wird er angeklagt.

    27. September 2011: Der Prozess gegen Murray beginnt in Los Angeles. Die Anklage wirft ihm «grobe Fahrlässigkeit» vor, die Verteidigung weist Jackson selbst die Schuld zu.

    3. Oktober 2011: Die Notärztin, die Jackson für tot erklären ließ, erhebt schwere Vorwürfe gegen den Leibarzt. Er habe ihr verschwiegen, dass er ein Narkosemittel verabreicht hatte.

    6. Oktober 2011: Eine Ermittlerin räumt vor Gericht Fehler bei der Spurensicherung ein.

    12. Oktober 2011: Ein Kardiologe wirft Murray vor, er habe seine ärztlichen Pflichten grob vernachlässigt. So habe er den Notarzt zu spät alarmiert. Zudem habe er die Wiederbelebungsversuche verpatzt.

    28. Oktober: Ein Facharzt erklärt, der Popstar habe sich die tödliche Dosis des Betäubungsmittels Propofol womöglich selbst gespritzt.

    7. November 2011: Die zwölf Geschworenen fällen ihr Urteil. Conrad Murray ist demnach schuldig.

    29. November 2011: Conrad Murray wird wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft verurteilt.

    Auch geistig soll der King of Pop nicht mehr klar im Kopf gewesen sein. Seinen Haushälterinnen verbot er etwa, seine Unterwäsche zu waschen. Seine Angst: Seine Mitarbeiter würden seine schmutzigen Unterhosen stehlen und verkaufen.

    "Zum Ende seines Lebens befand er sich in einer Krise, voller Panik und Elend", erzählt Murray weiter. "Letztendlich war Michael Jackson ein gebrochener Mann. Ich versuchte ihn zu schützen, doch stattdessen wurde ich mit ihm hineingezogen."

    Conrad Murray sieht glaubt an seine Unschuld

    Rekordhalter Michael Jackson

    Michael Jackson hält zahlreiche Rekorde der Musikindustrie. Die Mega-Erfolge brachen auch nach seinem Tod nicht ab.

    Er gilt als „erfolgreichster Künstler aller Zeiten“ (Most Successful Entertainer of all Time, Auszeichnung der Guinness World Records), gewertet nach Tonträgerverkäufen innerhalb eines Jahres. Alleine 1989 hat er durch den Verkauf von Tonträgern 125 Millionen US-Dollar verdient.

    Das meistverkaufte Musikalbum der Welt stammt ebenfall von ihm- Thriller von 1982 wurde etwa 110 Millionen Mal verkauft.

    Er hält auch den Rekord des meistverkauften Remixalbums der Welt - Blood on the Dance Floor – HIStory in the Mix von 1997 mit ca. 8 Millionen verkauften Exemplaren.

    Michael Jackson ist der erste Künstler, der offiziell mehr als 100 Millionen Musikalben außerhalb der USA verkaufte.

    Außerdem ist er der männliche Solokünstler mit den meisten Nr.-1-Singles in den US-amerikanischen Charts.

    Bereits 1998 war er für die erfolgreichste Konzertserie verantwortlich, im Sommer 1988 waren seine Konzerte für sieben Nächte im Wembley-Stadion in London ausverkauft, insgesamt besuchten sie 504.000 Menschen.

    Er ist der Künstler, der die meisten Grammy Awards bei einer Verleihung gewann: 1984 wurde er mit ganzen acht Auszeichnungen regelrecht überhäuft.

    Sein Album Bad beinhaltet die meisten Nummer-eins-Hits eines Albums in den USA: Fünf Singles daraus erreichten die Spitzenposition.

    Außerdem unterzeichnete er den höchstdotierten Plattenvertrag aller Zeiten über 890 Millionen Dollar.

    Desweiteren gilt er als Künstler mit den teuersten Videoclips: Scream (bis heute), Black or White sowie You Rock My World, die jeweils mehrere Millionen Dollar verschlangen. Ebenfalls in die Millionen gingen die Produktionen der Clips Remember the Time sowie In the Closet.

    Die am schnellsten ausverkaufte Konzertserie ist siene geplante Comeback-Tour "This is it" mit elf Tickets pro Sekunde: 750.000 Eintrittskarten für 50 geplante Konzerte in London von Juli 2009 bis März 2010.

    Kurz nach seinem Tod war Michael Jackson massenhaft in den Charts vertreten. 24 Singles (davon eine mit The Jackson Five) und neun Alben waren gleichzeitig in den Media-Control-Charts vertreten, in den offiziellen UK-Singles-Charts waren es 22 der 75 Platzierungen, und in Australien sowie der Schweiz bestimmen mehr als ein Drittel der Plätze die Single-Hitparade...

    ...In der darauf folgenden Woche waren die ersten sechs Plätze der Album-Charts von Jackson belegt, es waren acht Alben mit Jackson unter den ersten neun Plätzen vertreten beziehungsweise insgesamt 13 Alben innerhalb der Top 50.

    Mit 2,3 Millionen verkauften Musik-Downloads in einer Woche hat er als erster die Grenze von 1 Million verkaufter Downloads pro Woche überschritten.

    Der Film Michael Jackson’s This Is It ist der erfolgreichste Konzertfilm aller Zeiten.

    Michael Jackson hat die meisten Fans auf Facebook: Am 28. September 2011 waren es 41.164.003.

    Die Schuld am Tod des King of Pop sieht er nicht bei sich. "Ich habe Michael Jackson nicht getötet. Er war drogenabhängig. Michael Jackson hat versehentlich Michael Jackson getötet."

    Leibarzt wegen fahrlässiger Tötung verurteilt

    Die Schlüsselfiguren im Jackson-Prozess

    David Walgren: Der stellvertretende Bezirksstaatsanwalt führte die Anklage. Der Jurist ist für seine Scharfzüngigkeit bekannt. Er machte im vorigen Jahr Schlagzeilen, als er mit allen Mitteln eine Auslieferung von Regisseur Roman Polanski aus der Schweiz in die USA verlangte.

    Ed Chernoff und Michael Flanagan: Die beiden sind Murrays Verteidiger. Chernoff führt in Texas eine Kanzlei. In Kalifornien ist er weniger bekannt. Er weist sich als Spezialist für komplizierte Fälle aus. "Er verliert nur selten", heißt es auf seiner Homepage. Der kalifornische Promi-Anwalt Flanagan verteidigte die Popsängerin Britney Spears, als sie 2008 wegen Fahrens ohne Führerschein vor Gericht stand. Außerdem hat er den bisher einzigen Fall in Los Angeles gewonnen, bei dem ein Todesfall wegen einer Propofol-Gabe vor Gericht kam. Im Jahr 2004 erwirkte er einen Freispruch für eine Krankenschwester, unter deren Aufsicht ein Krebspatient nach einer Propofol-Spritze gestorben war.

    Michael Pastor: Er ist der Richter, unter dessen Vorsitz der Prozess lief. Er hatte rund vier Wochen für das Verfahren veranschlagt, daraus sind jetzt schon sechs geworden. Pastor ließ Fernsehkameras im Gerichtssaal zu. Den Juroren schärfte er ein, sich strikt an seine Anweisungen zu halten und nicht über den Fall zu sprechen.

    Conrad Murray wurde wegen fahrlässiger Tötung im November 2011 zur Höchststrafe von vier Jahren Haft verurteilt worden. Nun wurde er aus der Haft entlassen.

    Conrad Murray wurde vorzeitig entlassen

    Bei guter Führung sind in Kalifornien Haftverkürzungen durchaus üblich. Grund ist ein praktischer: Die Gefängnisse sind überfüllt. Die Behörden in Kalifornien hatten Murrays Zulassung nach dem Schuldspruch aufgehoben. Auch in Texas, wo der Kardiologe vor seiner Anstellung bei Jackson Patienten hatte, darf er nicht mehr arbeiten. (AZ)

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