Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Comebacks: No Angels, Elvis, Johnny Cash: Immer wieder kommen sie zurück

Comebacks

No Angels, Elvis, Johnny Cash: Immer wieder kommen sie zurück

    • |
    Die Musikgeschichte ist voller Comebacks – das geplante der No Angels ist das zweite der Gruppe.
    Die Musikgeschichte ist voller Comebacks – das geplante der No Angels ist das zweite der Gruppe. Foto: Britta Pedersen, dpa

    Das erste musikalische Comeback des Jahres will Deutschlands einst erfolgreichste Mädchenband starten. Bis auf Ex-Sängerin Vanessa, die in den USA als Neurowissenschaftlerin promoviert, wie es heißt, sind alle anderen vier Mitglieder der No Angels noch an Bord.

    No Angels hatten Hits wie „Daylight in your Eyes“

    Die No Angels, die kurz nach der Jahrtausendwende die Charts mit Titeln wie „Daylight in your Eyes“ stürmten, veröffentlichten 17 Singles und fünf Studioalben und wurden mit mehr als 20 Musikpreisen ausgezeichnet. Ob sie an diesen Erfolg anschließen können?

    Die Musikgeschichte kennt eine ganze Reihe von Wiedervereinigungen. Comebacks gehören zu ihr wie Tränen und Trennungen. Von den Beatles über Deep Purple bis zu Pink Floyd oder der Boygroup Take That wimmelt es nur so von Trennungen und Comebacks.

    Kein Wunder. Denn wer einen Hit landet, steht ab diesem Zeitpunkt unter einem enormen Erfolgsdruck, will er nicht zum berühmten Ein-Hit-Wunder verkümmern. Die nächsten Titel müssen unbedingt anschließen. Das erwarten die Fans, das erwartet das Management, das erwarten die meisten Künstler von sich selbst.

    Zerbrochen sind am Stress und anderen Folgen des Erfolgs – etwa Egoismus – vor knapp 20 Jahren erstmals auch die No Angels. Doch bereits 2007 starteten sie einen ersten Comeback-Versuch. Damals waren sie aber bei weitem nicht mehr so erfolgreich wie ein paar Jahre zuvor. Beim Eurovision Song Contest belegte die Gruppe 2008 nur den drittletzten Platz.

    Ob es neben ihnen in diesem Jahr weitere Comebacks geben wird, ist nicht absehbar. Rückblickend kann man sagen, dass glücklicherweise das eherne Boxergesetz im Musikgeschäft nicht zutrifft: „They never come back.“ Im Gegenteil: Es gab große, erfolgreiche Comebacks – regelrechte Wiederauferstehungen.

    Beispiel AC/DC: Die Rockband stand 1979 sechs Monate nach ihrem Riesenerfolg mit „Highway to Hell“ schon wieder kurz vor der Auflösung. Frontmann Bon Scott starb im Februar 1980. Alles schien vorbei, die Arbeiten zum neuen Album lagen brach. Dann trat Brian Johnson überraschend Scotts Nachfolge an, das Album „Back in Black“ erschien: Der Rest ist Rockgeschichte.

    Auch Deep Purple nahm sich im Lauf der Jahrzehnte ihre Auszeiten

    Auch Elvis Presley hatte seine Krisen. In den 60er Jahren schrieb er statt Hits vor allem Soundtracks zu mittelmäßigen Filmen. Als Schauspieler war er auch nur mäßig erfolgreich. 1968 aber meldete er sich mit dem TV-Special „Elvis“, bei dem neben alten Hits auch neue Titel aufgeführt wurden, überaus erfolgreich wieder zurück.

    Auch die englische Rockband Deep Purple („Smoke on the Water“) nahm sich im Lauf der Jahrzehnte ihre Auszeiten. Erst trennte man sich von Sänger und Bassist, Ian Gillan und Roger Glover. 1976 löste man sich ganz auf. Acht Jahre später kam es zur Reunion. Aus der Grundbesetzung sind heute noch neben Gillan und Glover auch Schlagzeuger Ian Paice dabei. 2020 erschien das vorerst letzte Album von Deep Purple – in Deutschland kam es auf Platz eins in den Charts.

    Eine schier nicht enden wollende Geschichte schreibt auch die englische Heavy-Metal-Band Black Sabbath. 1969 formierte sich die Gruppe um Ozzy Osbourne, Tony Iommi, Bill Ward und Geezer Butler. Irgendwann warf man Osbourne wegen seiner Drogenexzesse raus. Es ging mit wechselnden Sängern unterschiedlich erfolgreich weiter. 2013 legte dann die Ursprungsbesetzung das 13. Album vor: „Never Say Die!“ stürmte die Charts. Ihr bislang letztes Konzert fand am 4. Februar 2017 in ihrer Heimatstadt Birmingham statt.

    Take That hat schon so manche Wiedervereinigung erlebt

    Legendär und tragisch die Karriere von Countrysänger Johnny Cash, der in ein tiefes Loch fiel: Mitte der 70er Jahre sank der Stern des „Man in Black“. Tabletten und Alkohol hinterließen ihre Spuren. Doch in den 90ern kehrte er zurück. 2006, drei Jahre nach Cashs Tod, erschien „American V – A Hundred Highways“, das 35 Jahre nach seinem letzten erstplatzierten Solo-Album wieder Platz eins der US-Country-Charts erreichte.

    Auch die Boygroup Take That hat schon so manche Wiedervereinigung erlebt, seitdem sie 1996 ihre Trennung bekannt gab. Was dazu führte, dass für ihre vor allem weiblichen Fans aufgrund der völligen Überlastung von Notfall-Telefonen gesonderte Seelsorge-Hotlines eingerichtet werden mussten. Sänger Robbie Williams, der Take That verließ, gelang auch als Solokünstler ein sensationelles Comeback.

    Meist ist es das Geld, manchmal auch der Wunsch nach neuem Ruhm, warum Musikstars wieder auf die Bühnen drängen. Es gibt allerdings auch Gruppen, da konnten sich die zerstrittenen Bandmitglieder trotz verlockender Angebote nicht mehr zusammenraufen. Das bekannteste Beispiel: die Beatles.

    Lesen Sie dazu auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden