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Comeback-Album: Kelly Family: Die Engel von vorgestern

Comeback-Album

Kelly Family: Die Engel von vorgestern

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    Kellys 2017: (hinten von links) Joey, Kathy und Angelo; (vorne) Jimmy, John und Patricia.
    Kellys 2017: (hinten von links) Joey, Kathy und Angelo; (vorne) Jimmy, John und Patricia. Foto: Helen Sobiralski, dpa

    Wenn heutige Jugendliche ausdrücken, etwas sei alter Käse, sagen sie gern: „So was von Neunziger!“ Dabei haben Rock-Neuerungen und Boygroup-Pop, Rap und Techno jenes Jahrzehnt musikalisch bestimmt – und die grundieren ja bis heute alle Moden. Aber da war noch was, das Gegenteil zu Gitarren-Wut und Casting-Chic, fieser Gangsterpose und elektronischer Künstlichkeit, millionenfach bekreischt …

    Die Kelly Family eroberte die europäischen Hitparaden

    „An Angel“ sang der süße Angelo, vor bis zu 250 000 Zuschauern, und Mädchen stritten, ob nun Paddy toller war oder Joey. Die Kelly Family eroberte von Irland aus die europäischen Hitparaden – und mit ihr die Legende einer 13-köpfigen Sippe von Straßenmusikern, auf einem Boot lebend, im alten Bus durch die Gegend gondelnd: ein Ökotraum, eigentlich „so was von Siebziger“, aber in puritanischer Version. Weshalb alle, die damals auf Wut, Gangster oder Elektronik standen, die heiße Liebe der Fans mit kalter Verachtung bedachten. Aber Ende der Neunziger war der Traum vorbei, die Engel teilten sich auf, gingen eigene Wege. Bis jetzt!

    Nun erscheint „We Got Love“, das Comeback-Album. Ohne Maite und Paddy, aber mit sechs Prominenten der Family. Neben fünf neuen, aber typischen Songs mit Neuaufnahmen alter Hits. Natürlich, Angelo kann „Angel“ nicht mehr singen, weil Stimmbruch. Das macht jetzt Emma, elf Jahre alt, eines seiner fünf Kinder. Die Geschichte kann also unendlich weitergehen. Die ersten Konzerte sind längst ausverkauft.

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