Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Clinton vs. Trump: Wie Stars den US-Wahlkampf beeinflussen wollen

Clinton vs. Trump

Wie Stars den US-Wahlkampf beeinflussen wollen

    • |
    Für Meryl Streep ist die Sache jetzt schon klar: Die USA werden bald eine Präsidentin haben.
    Für Meryl Streep ist die Sache jetzt schon klar: Die USA werden bald eine Präsidentin haben. Foto: Justin lane (dpa)

    Für Oscar-Preisträgerin und Clinton-Unterstützerin MERYL STREEP steht der Wahlausgang schon fest. Über den Sexismus von Donald Trump müsse sie sich gar nicht weiter auslassen, sagte die Schauspielerin am Donnerstag am Rande des Filmfestivals in Rom.

    "In 20 Tagen wird Hillary Rodham Clinton Präsidentin der Vereinigten Staaten sein, dann ist all dies überflüssig", zitierte der "Hollywood Reporter" die 67-Jährige.

    Streep zählt zu einer großen Promi-Riege, die sich seit Monaten unermüdlich für Clinton stark macht. Schon beim Parteitag der Demokraten im Juli hatte sie für Hillary geworben. Für eine Trump-Parodie in einem New Yorker Theater stand sie mit fülligem Bauch, bronzenem Gesicht und aufgebauschter Tolle auf der Bühne.

    Der Countdown zu den Wahlen am 8. November geht mit Aktionen und Auftritten von Musikern, Komikern und Schauspielern weiter. KATY PERRY (31), JENNIFER LOPEZ (47) und JON BON JOVI (54) legen sich noch kurz vor dem Wahltag mit Konzerten unter dem Motto "Love Trumps Hate" für Clinton ins Zeug. Popstar Perry bombardiert ihre Fans mit Tweets, in denen sie aufruft, wählen zu gehen. "Mein weißer Engel" schwärmte sie von Clinton, als sie im letzten TV-Duell im weißen Hosenanzug erschien.

    Eminem rappt über US-Wahlkampf

    Rapper EMINEM (44) macht mit einem Song gegen Trump mobil. In dem Projekt "30 Days, 30 Songs" stellen auch Bands wie R.E.M. und DEATH CAB FOR CUTIE jeden Tag einen neuen Anti-Trump-Song ins Netz. Der Doku-Filmer MICHAEL MOORE (62) überraschte diese Woche mit dem Schnellschuss "Michael Moore in Trumpland", einer filmischen Liebeserklärung an Hillary Clinton.

    Mehr als je zuvor mischen Prominente in dieser Wahl mit, wie Debbie MacInnis, Professorin für Marktforschung und Konsumenten-Verhalten an der University of Southern California, sagt. Sie schiebt es auf den "Trump-Faktor". "Trumps ungeheuerliches Auftreten hat viele so aufgerüttelt und verängstigt, dass sie sich Gehör verschaffen wollen", analysiert MacInnis.

    Bei einem Wahlkampfauftritt deutete Donald Trump am Dienstag an, dass nur Waffenfreunde seine Rivalin Hillary Clinton aufhalten könnten. Das Wahlkampfteam des Republikaners versuchte, diesen Verdacht zu zerstreuen. Trump habe lediglich gesagt, dass die Waffenfreunde in hoher Zahl in November zur Wahl gehen und geschlossen gegen Clinton und für Trump stimmen würden.
    Icon Galerie
    9 Bilder
    In Donald Trumps jüngster Äußerung sehen viele einen Gewaltaufruf gegen Hillary Clinton. Es ist aber nicht die erste provokante Äußerung des Republikaners.

    Auch auf die Gefahr hin, dass sie Fans verlieren, wie es der Komikerin AMY SCHUMER (35) kürzlich passierte. Mit ihrer Trump-Beschreibung als "oranges, sexuell übergriffiges, Fake-Colleges gründendes Monster" vergraulte sie bei einer Show in Florida einige Zuschauer - etwa 200 sollen aus Protest den Saal verlassen haben. Doch Schumer reagierte gelassen. "Ich möchte mich bei den 8400 Menschen bedanken, die geblieben sind. Wir hatten eine tolle Zeit!", flachste sie am nächsten Tag.

    Trump persönlich hatte sich kürzlich über die Satire-Sendung "Saturday Night Live" empört, in der er von ALEC BALDWIN (58) mit blonder Perücke und gespitztem Mund täuschend echt imitiert wird. "Zeit, diese langweilige und unlustige Show in den Ruhestand zu schicken. Alec Baldwins Darstellung stinkt", schrieb Trump auf Twitter. Das könnte der Verbreitung aber sogar noch geholfen haben.

    Zugleich treiben große Namen riesige Spendensummen für die Clinton-Kampagne ein. Bei der "Stronger Together"-Gala am New Yorker Broadway diese Woche waren sie auf der Bühne: JULIA ROBERTS, HELEN MIRREN, SARAH JESSICA PARKER, ANNE HATHAWAY, HUGH JACKMAN, JAKE GYLLENHAAL. Als Sprecherin ließ sich BARBRA STREISAND live dazuschalten, BILLY CRYSTAL moderierte.

    Das ist Hillary Clinton

    Herkunft: Hillary Clinton wird am 26. Oktober 1947 als Hillary Diane Rodham in Chicago geboren. Ihrem Vater, Hugh Ellsworth, einem überzeugten Republikaner, gehört eine Textildruckerei. Sie kommt früh mit der US-Politik in Berührung. Bereits im Jugendalter engagiert sie sich politisch und setzt sich für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Barry Goldwater als Wahlhelferin ein.

    Studium: Ab 1965 studiert sie am Wellesley College Politikwissenschaft und Psychologie. In dieser Zeit wird sie auch zur Präsidentin der Jungen Republikaner gewählt, legt ihr Amt aber schon bald nieder, da sie Zweifel an der Politik bekommt, vor allem wegen deren Haltung gegenüber dem Vietnamkrieg. 1969 erlangte sie in Politikwissenschaften den Bachelor of Art mit Auszeichnung.

    Doktortitel: Hillary Clinton schreibt sich im Herbst 1969 an der Yale Law School in New Haven ein, um Rechtswissenschaft zu studieren. Hier setzt sie sich für den Schutz der Interessen von Kindern und Familien ein und verbindet dabei soziales Engagement mit ihrer juristischen Karriere. Mit einem Doktortitel beendet sie ihr Jurastudium.

    Privatleben: Im Frühjahr 1971 trifft sie erstmals Bill Clinton, ebenfalls Student der Yale Law School. Bereits im Sommer desselben Jahres sind die beiden offiziell ein Paar und beziehen eine gemeinsame Wohnung. Geheiratet haben sie am 11. Oktober 1975.

    Karriere: Die frischgebackene Ehefrau Hillary Clinton arbeitet als Rechtsanwältin in der renommierten Anwaltskanzlei Rose und als Professorin an der Law School der University of Arkansas . Ihr Mann, Bill Clinton, macht derweil in der Politik Karriere.

    Mutter: Als Bill Clinton 1978 zum Gouverneur von Arkansas gewählt wird, legt Hillary ihr Lehramt als Juraprofessorin nieder. Am 27. Februar 1980 kommt ihre Tochter Chelsea Victoria Clinton zur Welt. Als Bill Clinton von 1979 bis 1981 und von 1983 bis 1992 Gouverneur von Arkansas ist, übernimmt sie die Rolle der First Lady des Bundesstaates.

    First Lady: Für Bill Clinton geht es weiter steil bergauf. 1992 gewinnt er die US-Wahl gegen den amtierenden Präsidenten George W. Bush. Im Januar 1993 zieht die Familie ins Weisse Haus ein und Hillary Clinton ist offiziell First Lady. Sie widmet sich weiterhin dem Thema Kinderrechte.

    Lewinsky-Affäre: In der zweiten Amtsperiode ihres Mannes dominiert in den Medien die Lewinsky-Affäre, eine außereheliche Beziehung Bill Clintons zu seiner Praktikantin, die in ein (gescheitertes) Amtsenthebungsverfahren gegen ihn mündet. Das Ehepaar Clinton geht dennoch weiter unbeirrt seinen Weg.

    Senatorin: Das Ende von Bill Clintons Präsidentschaft im Jahr 2000 ist der Beginn ihrer politischen Karriere. 2001 wird Hillary Clinton Senatorin für den Bundesstaat New York und 2008 kandidiert sie für den Posten der Präsidentin der Vereinigten Staaten. Sie unterliegt Barack Obama knapp.

    Außenministerin: Im Januar 2009 holt Barack Obama seine einstige Rivalin ins Kabinett. Hillary Clinton wird Außenministerin und legt ihr Amt als Senatorin nieder. Bereits im März 2011 kündigt sie an, dass sie sich im Falle einer Wiederwahl Obamas vom Amt als Außenministerin zurückziehen werde, was sie 2013 dann auch tut. Bis zu ihrer Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2016 zog sie sich in ihr Privatleben zurück und engagierte sich sozial.

    JUSTIN TIMBERLAKE (35) und seine Frau JESSICA BIEL (34) luden im August zum Spenden-Lunch mit Clinton in ihr Haus in Los Angeles ein. Zuvor richteten GEORGE CLOONEY (55) und seine Frau AMAL (38) ein Gala-Dinner für Promi-Gäste aus.

    Macht der Wählerfang der Stars wirklich etwas aus? Können sie unentschiedene Wähler tatsächlich umstimmen? "Das kommt auf den Künstler und seine Glaubwürdigkeit an", sagt die Marketing-Expertin MacInnis. "Robert De Niro etwa genießt hohes Ansehen, jemand wie er kann durchaus Einfluss haben", glaubt sie.

    Robert de Niro ist wütend

    Mit einem wütenden Rundumschlag gegen Trump hat sich DE NIRO (73) in einem Video schon zu Wort gemeldet. Er wolle dem republikanischen Kandidaten am liebsten "ins Gesicht schlagen", sagt er darin. Trump sei "offensichtlich dumm", ein Quatschkopf, ein Straßenköter und eine Schande für das Land.

    Trumps Star-Riege verblasst neben der seiner Konkurrentin. Der Immobilien-Makler kann nur wenige Größen des Showbiz vorweisen. Dazu zählen immerhin der ehemalige Boxweltmeister MIKE TYSON (50), Wrestler HULK HOGAN (63) und GENE SIMMONS (67), der Bassist der Rockband Kiss. In Hollywood hält der Oscar-Preisträger JON VOIGHT (77), Vater von Angelina Jolie, zu Trump.

    "Er wird unser Amerika retten und wird es mit Sicherheit wieder zu einem großartigen Land machen", sagte Voight ("Coming Home", "Asphalt Cowboy") unlängst in einer Videobotschaft. Auch der Oscar-Preisträger CLINT EASTWOOD (86) hatte sich zu Trump bekannt. Er empfinde die Wahl als "schwierig", würde sich letztendlich jedoch für ihn entscheiden, sagte Eastwood im August dem Männermagazin "Esquire".

    Auch FREDERIC PRINZ VON ANHALT (73), der deutsche Ehemann von Zsa Zsa Gabor, will Trump wählen. "Ich bin seit 1982 Republikaner und ich stehe zu meiner Partei, egal was Trump anstellt", versicherte der Wahlkalifornier der Deutschen Presse-Agentur. "Ich kenne ihn privat, das ist ein ganz netter Mensch."

    Von Anhalt glaubt, dass es in Hollywood eine "große Dunkelziffer" von Trump-Wählern gibt, die dies nicht offen aussprechen. "Die haben Angst, darüber zu reden."

    Das ist Donald Trump

    Donald Trump ist der aktuelle Präsident der USA. Fakten und Zahlen zu ihm.

    Donald Trump, geboren am 14. Juni 1946, ist das vierte von fünf Kindern des Immobilienunternehmers Frederick Trump Jr. und seiner Frau Mary Anne MacLeod.

    Trumps Großeltern Frederick Trump und Elisabeth Christ stammen aus Kallstadt in der Pfalz und waren nach Amerika ausgewandert.

    Trump studierte Wirtschaftswissenschaft an der Fordham University in New York und an der renommierten Wharton School in Philadelphia.

    Schon als Student machte Trump sich selbstständig, indem er mit einem vom Vater gestellten Startkapital von 200.000 Dollar preiswert marode Häuser erwarb, sanierte und teuer weiter verkaufte.

    1974 übernahm er das Unternehmen des Vaters und realisierte Bau- und Hotelprojekte in den USA und anderen Ländern. Zu den bekanntesten zählen in New York der Trump Tower, der Trump World Tower sowie das Trump Building.

    Die Geschäftsfelder des Donald Trump sind vielfältig: Er investierte in Aktien, besitzt eine Modelagentur und betreibt 18 Golfplätze. Aus dem Geschäft mit Spielbanken und einer eigenen Fluglinie zog er sich dagegen zurück.

    Trump veröffentlicht 16 Bücher, die als Ratgeberliteratur von Verhandlungs- und Geschäftspraxis handeln.

    Trump hatte immer wieder kurze Gastauftritte in Filmen und Fernsehserien, wie in Kevin – Allein in New York, Der Prinz von Bel-Air oder Sex and the City. 2004 und 2015 war Trump Gastgeber der US-amerikanischen Comedy-Show Saturday Night Live des Senders NBC.

    Donald Trump heiratete 1977 das tschechische Model Ivana Marie Zelníčková, mit der er drei Kinder hat. 1992 folgte die Scheidung. Trump war kurzzeitig mit Carla Bruni liiert, der jetzigen Gattin des ehemaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy. Von 1993 bis 1999 hieß Trumps Ehefrau Marla Maples. Mit der Schauspielerin hat er eine Tochter.

    2005 heiratet er das Model Melania Knauss, mit der er einen weiteren Sohn hat. Inzwischen ist er achtfacher Großvater.

    Trump ist ein politisches Chamäleon: 1987 registriert er sich bei den Republikanern, wechselt 1999 zur Independence Party, 2001 zu den Demokraten und 2009 wieder zu den Republikanern.

    Im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft im Jahr 2016 provozierte Trump mit rassistischen und sexistischen Aussagen. Er beleidigte Behinderte und drohte, seine Konkurrentin Hillary Clinton ins Gefängnis zu schicken.

    Bei der US-Wahl am 8. November 2016 gelang es ihm dennoch, eine deutliche Mehrheit der Wahlmänner hinter sich zu vereinen.

    Ein prominenter Hollywood-Republikaner hatte sich kürzlich öffentlich von Trump distanziert: ARNOLD SCHWARZENEGGER (69) tat auf Twitter kund, dass er erstmals seit seiner US-Einbürgerung im Jahr 1983 nicht für den republikanischen Kandidaten stimmen werde. Seine Parteifreunde wollte er daran erinnern: "Es ist nicht nur akzeptabel, dein Land über deine Partei zu stellen - es ist deine Pflicht." Gibt der "Terminator" also Clinton seine Stimme? Darüber habe er noch nicht entschieden. dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden