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China: Kranker Nobelpreisträger Liu möchte im Ausland weiterbehandelt werden

China

Kranker Nobelpreisträger Liu möchte im Ausland weiterbehandelt werden

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    Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo in einem Krankenhaus auf einem Bett liegend.
    Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo in einem Krankenhaus auf einem Bett liegend. Foto: Andy Wong/AP/dpa

    Nach dem Besuch eines deutschen und eines US-Arztes hat der schwer krebskranke Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo seinen Wunsch wiederholt, im Ausland weiterbehandelt werden zu dürfen. Das teilten Unterstützer von Liu am Sonntag mit. Der 61-Jährige wirkte am Samstag bei einer Untersuchung durch den Heidelberger Spezialisten Markus W. Büchler und den US-Mediziner Joseph M. Herman Fotos zufolge geschwächt. Allerdings schien er sich mit den Ärzten zu unterhalten.

    Die Ärzte hätten Liu einen intravenösen Versorgungsschlauch eingesetzt, berichtete die Klinik. Der 61-Jährige esse kaum und sei in kritischem Zustand. In seinem Körper habe sich viel Bauchflüssigkeit gebildet. Er hat Leberkrebs mit Metastasen. Nachdem die Ärzte die Antikrebsmedikamente abgesetzt hatten, um die Leber des Patienten zu schonen, schlugen die ausländischen Spezialisten laut Klinik nun eine Immuntherapie vor.

    Liu Xiabo erhielt 2010 den Nobelpreis

    Liu liegt in einer Klinik in der nordostchinesischen Stadt Shenyang. Sein Wunsch, im Ausland behandelt zu werden, war bereits von den Behörden abgelehnt worden. Das Krankenhaus erklärte, ein chinesischer Experte habe gesagt, ein Transport sei für den Patienten nicht ungefährlich.

    Nach Einschätzung ausländischer Ärzte ist Liu grundsätzlich transportfähig. "Obwohl jeder Transport eines Patienten mit einem gewissen Risiko verbunden ist, sind Professor Büchler und Professor Herman der Meinung, dass der Patient mit angemessener Betreuung und Unterstützung im Rahmen einer medizinischen Evakuierung sicher transportiert werden kann", heißt es in einer am Sonntag vom Universitätsklinikum Heidelberg verbreiteten Erklärung. Er müsse dann allerdings so rasch wie möglich transportiert werden.

    2009 war Liu Xiaobo wegen "Untergrabung der Staatsgewalt" zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte ein Bürgermanifest veröffentlicht. 2010 wurde Liu der Nobelpreis verliehen. Wegen seiner Erkrankung wurde ihm "Bewährung aus medizinischen Gründen" gewährt, so dass er aus dem Gefängnis ins Krankenhaus verlegt werden konnte. Liu steht aber weiter unter strenger polizeilicher Überwachung. dpa/AZ

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