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Chile: Schweres Erdbeben in Chile: Zahl der Toten steigt auf mindestens fünf

Chile

Schweres Erdbeben in Chile: Zahl der Toten steigt auf mindestens fünf

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    In Chile hat das stärkste Erdbeben seit fünf Jahren gewütet. Man rechnet mittlerweile mit mindestens drei Toten.
    In Chile hat das stärkste Erdbeben seit fünf Jahren gewütet. Man rechnet mittlerweile mit mindestens drei Toten. Foto: Rau Zamora (dpa)

    Erdbeben-Stärke: So wird sie gemessen

    Bei der Messung von Erdbeben wird die Stärke der Bodenbewegung angegeben (Magnitude).

    Jeder Punkt bedeutet etwa eine Verzehnfachung der Bebenstärke. Ein Erdbeben der Magnitude 5,0 ist demnach zehnmal so stark wie eines mit 4,0.

    Früher wurde die Erdbebenstärke einheitlich nach der Richterskala bestimmt. Der amerikanische Geophysiker Charles Francis Richter hatte die Skala 1935 speziell für Kalifornien ausgearbeitet.

    Heute wird die Skala nur noch eingeschränkt eingesetzt, auch weil das Verfahren nur bei Erschütterungen in der Nähe der Messstationen zuverlässige Werte liefert.

    Durchgesetzt hat sich immer mehr die Momentmagnitude. Als einzige bezieht sie sich direkt auf die Vorgänge am Erdbebenherd.

    Weltweit treten jährlich zwischen 1500 und 2000 Erdbeben mit Stärken über 5,0 auf.

    Mit einer Stärke höher als 8,0 bebt die Erde durchschnittlich einmal pro Jahr.

    Das heftigste bisher auf der Erde gemessene Beben hatte eine Magnitude von 9,5 und ereignete sich 1960 in Chile.

    Ein schweres Erdbeben mit Stärke 8,4 hat Chile erschüttert. Die Küste Chiles wurde damit vom schlimmsten

    Tsunamiwarnung nach Erdbeben in Chile

    Größere Schäden durch entstehende Wellen wurden vorerst aber nicht gemeldet. Das Hauptbeben ereignete sich 55 Kilometer vor der Küste in Höhe der Stadt Illapel, die rund 280 Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago liegt. Es war das stärkste Beben seit über fünf Jahren, im Februar 2010 starben in Chile bei Erdstößen der Stärke 8,8 über 520 Menschen. Nach dem Hauptbeben gab es 14 weitere Beben in dem südamerikanischen Land, das stärkste erreichte eine Stärke von 7,6.

    Innenminister Jorge Burgos sagte: "Es gibt Berichte über Schäden in Illapel." Er ordnete umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen in der ganzen Küstenregion an, bis hinauf zur Grenze mit Peru. "Die Bevölkerung an der Küstenlinie soll die Sicherheitszonen aufsuchen", informierte der nationale Katastrophenschutz bei Twitter. 

    Der Bürgermeister von Illapel, Denis Cortés, sprach im TV-Sender "24 Horas" von mindestens einem Todesopfer. Außerdem seien rund ein Dutzend Verletzte ins Krankenhaus gebracht worden. Präsidentin Michelle Bachelet kündigte an, am Donnerstag in die betroffenen Gebiete zu reisen. In Medienberichten, die sich auf örtliche Behörden beriefen, war von vier Toten die Rede. 

    Zahl der Todesopfer auf mindestens drei gestiegen

    Auf Bildern waren in Panik aus Gebäuden rennende Menschen zu sehen. "Bei vielen Häusern sind Mauern eingestürzt", sagte der Chef der Feuerwehr von Illapel, Fabián Olivares Hidalgo, der Zeitung "La Tercera". "Die

    Der Flughafen der Hauptstadt Santiago wurde teilweise evakuiert. Auf Twitter meldete der Flughafen aber nach wenigen Stunden, dass der Betrieb wieder normal laufe. In

    Erdstoß ereignete sich um 19.54 in 11 Kilometern Tiefe

    Chile - das erdbebengefährdete Land am Pazifik

    Erdbeben sind in Chile keine Seltenheit. 1939 starben nach einem Beben der Stärke 7,8 28 000 Menschen.

    Auch das stärkste je gemessene Erdbeben geschah in Chile: Im Mai 1960 registrierten Geologen Erdstöße der Stärke 9,5 - 1655 Menschen starben.

    Im Februar 2010 waren bei einem Beben der Stärke 8,8 mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen. Aber zugleich hat das Land gelernt, damit zu leben, und verfügt über gute Frühwarnsysteme und Evakuierungspläne.

    Das langgestreckt am Pazifik liegende Chile ist eine der führenden Wirtschaftsnationen Lateinamerikas und der größte Kupferproduzent der Welt.

    Kein Land weltweit hat zudem mehr Freihandelsabkommen als Chile abgeschlossen, sie umfassen 61 Länder, auch die EU. Das Land grenzt an Peru, Bolivien und Argentinien. Mit etwa 760 000 Quadratkilometern ist der Staat mit der Hauptstadt Santiago fast so groß wie die Türkei.

    Der Großteil der 17,8 Millionen Einwohner lebt in Städten, rund 70 Prozent sind katholisch. Die Landessprache ist Spanisch. (dpa)

    Das Beben erschütterte vor allem die Regionen Atacama, Coquimbo, Valparaíso, den Hauptstadtbezirk, Maule, Biobío und La Araucanía. Den Behörden zufolge ereignete sich der Erdstoß in einer Tiefe von rund 11 Kilometern um 19.54 Uhr Ortszeit. Es war bis in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires und in mehreren Provinzen des Landes zu spüren.

    Erdbeben sind in Chile keine Seltenheit, zu einer Katastrophe war es 1939 gekommen. Nach einem Beben der Stärke 7,8 starben 28 000 Menschen. Auch das stärkste je gemessene

    Um den Pazifischen Ozean herum liegt ein Gürtel aus etwa 450 aktiven Vulkanen, der als Pazifischer Feuerring bezeichnet wird. Er ist etwa 40 000 Kilometer lang und wie ein Hufeisen geformt. Hier treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander. Es kommt zu tektonischen Verschiebungen und Verwerfungen, die Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsunamis zur Folge haben - das Land hat darauf mit dem Aufbau eines umfassenden Frühwarn- und Evakuierungssystem reagiert.

    Das Pazifik-Zentrum für Tsunamiwarnungen warnte nach dem Beben vom Mittwoch vor Wellen von mehr als drei Metern Höhe. Die Bewohner der chilenischen Küstenregionen waren aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Coquimbo wurde Berichten zufolge von vier Meter hohen Wellen getroffen. Der Bürgermeister sagte demnach, Wasser stehe in großen Teilen der Stadt. Kleinere Tsunami-Wellen wurden aus Valparaiso, Concon und anderen chilenischen Städten gemeldet.

    Das Beben verursachte Stromausfälle, Straßen nahmen Schaden. Der Bürgermeister von Canela sagte dem Radiosender "Bio Bio", dort seien viele Hauswände eingestürzt. dpa/Georg Ismar, Denis Düttmann,

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