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Chile: Nach Vulkanausbruch: Region um den Villarrica kommt zur Ruhe

Chile

Nach Vulkanausbruch: Region um den Villarrica kommt zur Ruhe

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    Nach dem Vulkanausbruch in der Nacht auf Dienstag hat sich die Lage um den Villarrica im südchilenischen Araukanien beruhigt.
    Nach dem Vulkanausbruch in der Nacht auf Dienstag hat sich die Lage um den Villarrica im südchilenischen Araukanien beruhigt. Foto: Ariel Marinkovic

    Nach dem Ausbruch des Vulkans Villarrica kehren die Menschen in der betroffenen Region Araukanien wieder in ihren Alltag zurück. In der Nacht auf Mittwoch blieb es ruhig um den

    Vulkanausbruch: Bewohner kehren am Tag danach zur Normalität zurück

    Am Tag nach dem Ausbruch des Villarrica kehren die Menschen im Ferienort Pucón wieder zur Normalität zurück. Sogar die Touristen unternehmen wieder Ausflüge in die Nationalparks.
    Am Tag nach dem Ausbruch des Villarrica kehren die Menschen im Ferienort Pucón wieder zur Normalität zurück. Sogar die Touristen unternehmen wieder Ausflüge in die Nationalparks. Foto: Felipe Trueba, dpa

    Die meisten der über 3.300 evakuierten Anwohner sind bereits wieder in ihre Häuser zurückgekehrt, einige bleiben auf eigenen Wunsch aber noch in den Notfallunterkünften. Im Ferienort Pucón hatten Medienberichten zufolge am Mittwoch bereits wieder die Banken und Geschäfte geöffnet, auch in der Stadtverwaltung herrscht am Tag nach dem Ausbruch des Villarrica gewohnte Betriebsamkeit. Und sogar viele der internationalen Touristen brechen schon wieder zu Ausflügen in die Nationalparks der Umgebung auf.

    Sorge bereitet den Behörden indes noch die Lage an den Flüssen und Bächen um den Vulkan herum. Wie Anwohner den Medien vor Ort berichteten, waren am Tag nach dem Vulkanausbruch um einen Meter erhöhte Pegel und größere Mengen mitgerissenen Sedimentgesteins an den Flüssen zu beobachten. Eine größere Flutkatastrophe sei aber auszuschließen, berichten lokale Medien. Durch den Sommer habe sich die Schneemenge auf dem Vulkan bereits verringert. So war die Schneeschmelze beim Ausbruch des Villarrica geringer, als es im Winter der Fall gewesen wäre.

    Villarrica-Vulkan spuckte Lava und heißes Gestein

    Der Vulkan Villarrica war am frühen Dienstagmorgen gegen drei Uhr Ortszeit ausgebrochen und hatte Lavamassen und heißes Gestein gespuckt. Anwohner waren durch das Getöse der Eruption geweckt worden.

    Die Behörden hatten die umliegenden Orte Pucón und Curarrehue evakuiert. Hauptsächlich wegen der Lava- und Schlamm-Lawinen mussten zwischenzeitlich über 3.300 Menschen ihre Häuser verlassen. Um Autofahrer vor drohenden Überschwemmungen zu schützen, sperrten Einsatzkräfte die Hauptstraßen ab.

    An den Schulen in den umliegenden Orten fiel auch am Mittwoch noch der Unterricht aus. Unvorbereitet waren die Menschen in der Region am Villarrica allerdings nicht: Schon am Montag hatten Behörden Alarmstufe Orange für das Gebiet um den Vulkan ausgerufen. Ab den frühen Morgenstunden galt am Dienstagmorgen nach dem Vulkanausbruch schließlich Alarmstufe Rot.

    Tourismus-Region: Geführte Wanderungen an den Krater des Villarrica

    Die aktivsten Vulkane der Welt

    Der Kilauea auf Hawaii ist der aktivste Vulkan der Erde. Er stößt mit Abstand das meiste Magma aus. Zu explosiven Ausbrüchen kommt es aber in der Regel nicht.

    Der Popocatepetl in Mexiko stößt seit 1994 immer wieder Asche und bisweilen auch Lava aus. Zuvor hatte er eine rund 50-jährige Ruheperiode.

    Der Ätna auf der Insel Sizilien gilt als einer der aktivsten Vulkan Europas.

    Der Stromboli auf der gleichnamigen italienischen Insel ist der aktivste Europas.

    Der Vesuv mit seinen derzeit 1281 Metern Höhe ist der einzige aktive Vulkan auf dem europäischen Festland, jedoch seit 1944 in einer Ruhephase. Er liegt am Golf von Neapel. Im Jahr 79 n. Chr. verschüttete ein Ausbruch des Vesuvs die Stadt Pompeji.

    Der Mount St. Helens im Grenzgebiet zwischen USA und Kanada gilt als sehr aggressiv und unberechenbar. Spektakulär war sein großer Ausbruch 1980. Im Herbst 2004 brach er wieder aus - ebenso überraschend wie beim Mal davor.

    Schwierig auszusprechen, dennoch in aller Munde: Der Vulkan Eyjafjallajökull auf Island spuckte im März 2010 kilometerhohe Aschewolken in die Luft und löste damit ein Chaos im weltweiten Flugverkehr aus.

    Der Mount Sinabung auf Sumatra brach im Sommer 2010 eher überraschend aus. Die Eruption des Vulkans, der zuvor 400 Jahre schlief, war rund acht Kilometer weit zu spüren.

    Der Mayon auf den Philippinen liegt rund 330 Kilometer östlich der Hauptstadt Manila. Er brach in den letzten Jahrhunderten immer wieder aus. Besonders folgenschwer war eine Eruption 1993. Dabei starben 79 Menschen.

    Der Nyiragongo mit seinen knapp 3500 Metern Höhe gilt als einer der gefährlichsten Vulkane Afrikas. Er steht im Grenzgebiet zwischen Demokratischer Republik Kongo und Ruanda.

    Der Kelud auf der indonesischen Insel Java brach zuletzt 2014 aus. Mehrere Menschen starben. Bei einem Ausbruch 1990 kamen 30 Menschen um, 1919 kamen mehr als 5000 Menschen um.

    Der Villarrica, der in den mittleren Anden liegt, gilt als einer der aktivsten Vulkane Lateinamerikas. Gleichwohl gehört er, zusammen mit dem gleichnamigen Nationalpark Villarrica zu den beliebtesten Touristenzielen in Chile. Geführte Touren gehen in den Sommermonaten regelmäßig bis zum Rand des Kraters.

    Der Vulkan in Chile ist rund 2800 Meter hoch. Der erste dokumentierte Ausbruch des Villarrica war 1558. zian

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