Nein, liebe Fashion-Gemeinde, das modische It-Piece des Sommers ist nicht die Mund-Nasen-Maske mit Chanel-Prada-Gucci-Logo. Das Kleidungsstück, das seinen Träger in diesen Wochen automatisch auf der Respekt-Skala ganz nach oben katapultiert, ist ein schlichter weißer Kittel. Kleiner Stehkragen. Gerader Schnitt. Silberne Druckknöpfe. Kein Schischi. Es ist der Drosten-Style.
Der Arzt, dem in Deutschland Politik und Gesellschaft vertrauen, nahm uns in seinem weißen Wissenschaftler-Kittel seit Beginn der Corona-Krise an die Hand: Nicht nur in Fernsehsendungen und Interviews erklärt der Virologe mit dem ernsten Blick und der Wuschelfrisur inzwischen seit Monaten, was er über Corona weiß oder nicht weiß. Auch in einem Podcast doziert der 48-Jährige die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die Prominenz wurde ihm zum Segen, aber auch zum Fluch: Während ihn die einen feiern, erwuchs er für die anderen geradezu zum Feindbild.
Virologe Drosten verabschiedet sich mit einer Warnung in die Sommerpause
Nun verabschiedet sich Christian Drosten in eine Podcast-Pause – erst Ende August will er wieder auf Sendung gehen. Ein Sommer ohne Drosten fühlt sich dabei fast so an wie das erste Mal Urlaub ohne die Eltern: aufregend, aber auch ein wenig beängstigend. Und weil Drosten das weiß, nutzt er ein vielfach bewährtes Erziehungsstilmittel, um sich zu verabschieden: Mahnen und Warnen.
„Ich bin nicht optimistisch, dass wir in einem Monat noch eine so friedliche Situation haben wie jetzt, was die Epidemietätigkeit angeht. In zwei Monaten, denke ich, werden wir ein Problem haben, wenn wir nicht wieder jetzt alle Alarmsensoren anschalten“, sagt der Herr der Viren. Und wir alle ziehen uns die Gesichtsmaske ein wenig enger.
Lesen Sie auch:
- Virologe Christian Drosten ist Deutschlands Corona-Papst
- Verstärkt Corona die Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft?
- Messen, Schulen, Altenheime: Diese Lockerungen plant Bayern
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.