Großes Rätselraten herrscht um ein mysteriöses Raumschiff: Die US-Luftwaffe hat ihre erste Raumfähre ins All geschossen. Das unbemannte "Space Plane" X-37B hob in der Nacht zum Freitag auf einer Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab.
Die Dauer und den genauen Zweck der Mission, der ein mehrjähriges und mehrere 100 Millionen Dollar teures Entwicklungsprogramm vorausgegangen war, hielt die US-Armee aber geheim.
Während die zivile US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Space Shuttles nach jetzt nur noch drei Starts einmotten wird, steht der militärischen Raumfähre X-37B offenbar eine große Zukunft bevor. Im Weltraum wird das "Space Plane" durch Solarzellen und Lithium-Ionen-Batterien angetrieben. Vom Aussehen erinnert es an das zivile Space Shuttle, ist mit 8,90 Metern Länge und einer Tragflächenspannweite von 4,50 Metern aber kleiner.
Die Raumfähre könne mit einem Labor zur Erprobung von Materialien und Technologien im All ausgerüstet werden, hatte die Luftwaffe jüngst mitgeteilt. Die Erkenntnisse könnten dann beim Einsatz von Satelliten genutzt werden.
Wie lange die Raumfähre im All unterwegs sein wird, wurde nicht mitgeteilt. "Ganz ehrlich, wir wissen nicht, wann sie zurückkommen wird", sagte der Staatssekretär für die Weltraumprogramme der Luftwaffe, Gary Payton. Das X-37B kann bis zu neun Monate lang im All bleiben. Kommendes Jahr soll nach den Plänen der US-Luftwaffe ein zweites Raumschiff vom Typ X-37B ins All starten. (afp, AZ)