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Callcenter im Knast
20.03.2008

Umstrittene Methoden: Verurteilte Verbrecher als Verkäufer

Ähnlich wie auf diesem Bild könnte es auch im Call Center des Grazer Knasts aussehen.

Ungebetene Anrufe von Callcentern sind ein Ärgernis. Doch wer würde damit rechnen, dass der Anrufer vielleicht auch noch ein verurteilter Verbrecher ist? Ein Knast in Österreich betreibt zusammen mit einer deutschen Firma ein Callcenter - ein umstrittenes Projekt.

Augsburg/Graz (AZ) - Ungebetene Anrufe von Callcentern sind ein Ärgernis. Doch wer würdedamit rechnen, dass der Anrufer vielleicht auch noch ein verurteilterVerbrecher ist? Ein Knast in Österreich betreibt zusammen mit einerdeutschen Firma ein Callcenter - ein umstrittenes Projekt.

Seit drei Jahren läuft in der österreichischen Justizvollzuganstalt Graz-Karlau, dem zweitgrößten Gefängnis Österreichs, ein Modellversuch des österreichischen Justizministeriums. Zusammen mit einem externen Betreiber, dem deutschen Telefonanbieter MyPhone aus Sendling bei München, betreibt die Anstalt ein Callcenter, wie mehrere Zeitungen berichten.

Die Gefängnisleitung verfolgt mit dem Projekt mehrere Ziele: Zum einen sollen die Gefangegenen, wie in zahlreichen anderen Knastbetrieben auch, wieder auf ein Leben in Freiheit vorbereitet werden. Zum anderen bringt der Betrieb der Anstalt auch Geld: "Das Callcenter bringt der Justizanstalt rund 40.000 Euro jährlich", wird der stellvertretende Gefängnisleiter Gerhard Plotho in der Donnerstagsausgabe der Münchener tz zitiert.

Die Kleine Zeitung aus der Steiermark deckte bereits Anfang März die Hintergründe auf: Weil die Kosten für die Gesundheitsversorgung der Häftlinge in den vergangenen Jahren explodierten, sei die Haftanstalt dringend auf der Suche nach neuen Finanzmitteln. In fünf Jahren habe sich der Betrag, den das Gefängnis jährlich für die Medikamente der Häftlinge aufbringen müsse auf rund 640.000 Euro glatt verdoppelt.

Grund dafür sei die wachsende Anzahl von Drogensüchtigen und Hepatitiserkrankungen unter den Insassen, so die Kleine Zeitung. Derzeit zahle das Gefängnis für die Behandlungskosten, weil während der Haft die Krankenversicherung der Häftlinge ruhe.

Das Call Center ist nicht unumstritten. In zahllosen Internetforen hagelt es Beschwerden gegen die Werbemethoden der Firma MyPhone. Christian Sikora, der Personalvertreter der Justizanstalt Graz, packt gegenüber der Presse aus: "Die Praktiken von Callcentern grenzen an Betrug. Dabei sollten Häftlinge eigentlich zum anständigen Lebenswandel erzogen werden", so Sikora gegenüber der Kleinen Zeitung.

Für die Tätigkeit im Callcenter würden "Verkaufsgenies mit einschlägiger Erfahrung" ausgewählt - oft verurteilte Betrüger oder Hochstapler - legt der Insider in der tz nach. Dementsprechend fragwürdig seien auch die Verkaufsmethoden: "Die Telefonisten melden sich mit falschem Namen und deutscher Adresse. Die Leute haben das Gefühl mit der Deutschen Telekom zu sprechen", enthüllt Sikora Insider die Verkaufs-Masche in der tz.

In dem Gefängnis sitzen nur Männer, die zwischen 18 Monaten und lebenslanger Strafe absitzen müssen. Das österreichische Justizministerium dementiert die Vorwürfe. Die Verkaufsgespräche würden laufend überwacht und seien rechtlich einwandfrei.

In Deutschland und auch in Österreich sind die ungebetenen Anrufeeigentlich verboten. Durch die Teilnahme an Gewinnspielen oder beimSurfen im Internet stimmt man solchen Werbemethoden aber oftleichtfertig zu.

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