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Busen-Spannkraft: Ausgepackt: Darum rät ein Mediziner vom BH ab

Busen-Spannkraft

Ausgepackt: Darum rät ein Mediziner vom BH ab

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    Ist der BH nun Freund oder Feind? Archivbild
    Ist der BH nun Freund oder Feind? Archivbild Foto: EPA/Carlos Ortega dpa

    Ein französischer Sportmediziner erregt mit einer Studie Aufsehen. Es geht um den Busen, um seinen Halt und damit um den BH. Jean-Denis Rouilllon glaubt nämlich anhand seiner Untersuchungen, dass der Büstenhalter der weiblichen Brust mehr schadet, als er ihr nutzt. Er rät den Frauen Weg mit dem BH, sobald sie zuhause sind. Gerade beim Sport. Die Aussagen des

    Langzeitstudie: 15 Jahre lang Busen ausgemessen

    Der Titel von Jean-Denis Rouilllons Langzeitstudie über das Hängeverhalten der weiblichen Brust klingt trocken: "Faktoren der morphologischen Entwicklung des Busens nach Aussetzen des Büstenhalter-Tragens." In einem Interview mit der Zeitung Die Welt sagt der 62 Jahre alte Sportmediziner, dass er für die Langzeitstudie 15 Jahre lang Brüste vermessen hatte. Auf das Thema sei er gestoßen, als er einst die französische Ski-Nationalmannschaft betreut hatte. Er wurde stutzig, als die jungen Sportlerinnen beim Belastungstraining auf den BH verzichteten. Wie er in dem Interview erzählt, meinten die Frauen, dass sie ohne BH besser atmen könnten und ihre Haltung gerader sei. "Das brachte mich auf den Gedanken: Was, wenn der BH eigentlich nutzlos oder sogar schädlich ist?"

    Muskelgewebe ohne BH straffer und fester

    Bei 320 Teilnehmerinnen an der Langzeitstudie hat Rouillon regelmäßig deren Busen ausgemessen. Dabei habe man bei fast allen Frauen festgestellt, dass die Brüste ohne BH nicht erschlaffen, sagt der Sportmediziner gegenüber der Welt.  Man habe sogar eine gegenteilige Entwicklung beobachtet. So sei das Muskelgewebe straffer und fester geworden, teilweise habe sich der Busen sogar angehoben. Diese Aufgabe würde ja sonst der Büstenhalter übernehmen. Ein weiteres Ergebnis dieser Studie: "Die Trägerinnen hatten keine Rückenschmerzen mehr und bekamen besser Luft..."

    Ist der BH schuld am Hängebusen?

    Rouillon äußert in dem Zeitungsinterview die Vermutung, dass ein BH schuld an einem Hängebusen sein könnte. Er vergleicht den Effekt mit dem drei Monate langen Tragen eines Korsetts. Danach würde man sich krumm halten und über Rückenschmerzen klagen - "Weil das Gewebe und die Muskeln die Belastung einfach nicht mehr gewohnt sind." Der Sportmediziner weist in dem Interview aber auch darauf hin, dass Busen-Studie noch in den Anfängen stecke. Um wirklich belastbares Material zu haben, müsste man weltweit Tausende Frauen vermessen.

    Dennoch rät der Sportmediziner den Frauen, einen BH möglichst selten zu tragen. Rouillon zur Welt: "Mir ist klar, dass es gerade im Berufsleben nicht ohne geht, aber sobald sie zu Hause sind, weg damit! Gerade beim Sport!" Zudem würden regelmäßige Massagen und Wechselduschen helfen, das Brustgewebe zu stärken. ina

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